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LADir i.R. Mag. Dr. Elmar Grabherr

LADir i.R. Mag. Dr. Elmar Grabherr

Urverbindung: Norica (30.10.1930)

Geboren: 10.10.1911, Bludenz (Vorarlberg)
Gestorben: 10.06.1987, Bregenz
Landesamtsdirektor (Vorarlberg)

Lebenslauf:

HERKUNFT, AUSBILDUNG UND BERUFLICHE LAUFBAHN

Grabherr entstammte einer großdeutsch eingestellten Familie und wurde als Sohn eines Hauptschuldirektors geboren. Er besuchte in Feldkirch das Gymnasium, wo er im Herbst 1927 der katholischen Pennalie Clunia beitrat. Nach seiner Matura im Jahr 1930 begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1936), wo er der Norica beitrat. Sein Leibbursch war Eugen Franz Breier (Nc), nach 1945 Chefredakteur der ÖVP-Tageszeitung „Vorarlberger Volksblatt“, Grabherr war im Wintersemester 1933/34 Senior und studierte 1932/33 an der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin. In seiner Wiener Zeit hatte er engen freundschaftlichen Kontakt mit dem Katholisch-Nationalen Theodor Veiter (ehemals Rd).

Nach Beendigung seines Studiums und des Gerichtsjahres trat Grabherr am 1. August 1937 in den Dienst der Vorarlberger Landesregierung. Nach dem Anschluß im März 1938 wurde er von der Behörde des Reichsstatthalters für Tirol-Vorarlberg übernommen. Über die weitere Tätigkeit in der Nazi-Zeit siehe unten.

Ende April 1945, kurz vor Ende des „Dritten Reiches“, setzte sich Grabherr von Bozen ab und begab sich nach Feldkirch, wo er gleich Kontakt zu Widerstandsgruppen aufnahm. Nach der Kapitulation wurde er – angeblich über einen Mittelsmann – dem designierten Präsidenten des Vorarlberger Landesausschusses Ulrich Ilg vorgestellt. Da Grabherr fließend Französisch sprach, war das von großem Vorteil für den Kontakt mit der nunmehrigen französischen Besatzungsmacht. Daher wurde er vom sich am 24. Mai 1945 konstituierenden Vorarlberger Landesausschuß unter dem Präsidenten Ulrich Ilg zu dessen Schriftführer, Sekretär und Büroleiter bestellt.

Nach den ersten Landtagswahlen am 25. November 1945 konstituierte sich am 11. Dezember die erste Landesregierung unter Landeshauptmann Ilg, die Grabherr zum Präsidialvorstand des Amtes der Vorarlberger Landesregierung ernannt hatte. Nach der Pensionierung des Landesamtsdirektors Friedrich Schneider (Le) wurde Grabherr zu dessen Nachfolger bestellt. Er übte das Amt eines Landesamtsdirektors bis zu seinem Übertritt in den Ruhestand im Jahr 1976, also 21 Jahre, aus

Grabherr genoß von Anfang an das uneingeschränkte Vertrauen von Landeshauptmann Ilg, der als Landwirt auf die Unterstützung und den Rat eines Juristen angewiesen war. Dadurch erreichte er im überschaubaren Land Vorarlberg eine einzigartige Machtstellung, die er auch für sich und seine Interessen voll ausnützte. Förderlich für diese Stellung Grabherrs war sicherlich auch der Umstand, daß sein Leibbursch Eugen Franz Breier Chefredakteur des ÖVP-Organs „Vorarlberger Volksblatt“ war.

Grabherr, der auch als cholerisch beschrieben wird, machte in der Ausübung dieser seiner Machtstellung auch vor Angehörigen des CV nicht halt. So verhinderte er z. B. 1950 die
Ernennung des an sich vorgeschlagenen Gymnasialdirektors Anton Methlagl (Le) zum Landesschulinspektor zu Gunsten eines NSDAP-Mitglieds. Ein anderes „Opfer“ Grabherrs war Elmar Vonbank (Le), der Direktor des Landesmuseums, dessen berufliches Fortkommen er verhinderte. Mit dem Bregenzer Bürgermeister und Landtagspräsidenten Karl Tizian (AIn) stand Grabherr im Dauerkonflikt. Es gelang ihm, dessen Berufung in die Landesregierung zu verhindern.

Als Herbert Keßler (AIn EM) 1964 Ulrich Ilg als Landeshauptmann von Vorarlberg nachfolgte, erlitt Grabherrs Machtstellung eine Einbuße. So lief bislang der Posteinlauf an den Landeshauptmann über Grabherr als Präsidialvorstand bzw. Landesamtsdirektor. Keßler richtete ein eigenes Büro ein, über das nun die eingehende Post an ihn abgewickelt wurde. Ilg blieb jedoch als Landesrat für Finanzen weiterhin Mitglied der Landesregierung, so daß dadurch die Machteinbuße Grabherrs vorerst abgefedert wurde. Als Ilg 1969 aus der Landesregierung endgültig ausschied, war es mit dieser Stütze bzw. Achse endgültig vorbei. Keßlers Verhältnis zu Grabherr wird als schlecht bezeichnet.

Nach seiner Pensionierung leitete Grabherr eine Zeitlang Verwaltungskurse für Vorarlberger Beamte.

PRO VORARLBERG

Zu Grabherrs Eigenschaften zählte auch eine Überbetonung der Vorarlberger Eigenständigkeit und Eigenart, die er vor allem in Abgrenzung zum restlichen Österreich definierte („Innerösterreich“, Ostösterreich). Bereits 1946 fertigte er einen Verfassungsentwurf für Vorarlberg an, der dessen Loslösung von Österreich zur Folge gehabt hätte. Allerdings fand er bei Ilg hier kein Gehör. Der Alt-VOP Eberhard Tiefenthaler (Le) bezeichnete das als „Alemannenfimmel“. Wohlmeinende nannten das Marotten, andere setzten seine diesbezüglichen Vorschläge in die Nähe von „Rassismus“, wenn er z. B. verlangte, daß nur aus Vorarlberg stammende Bewerber in den Landesdienst aufgenommen werden dürften.

Die Situation ab 1964 (Keßler wird Landeshauptmann) mag vielleicht der Anstoß gewesen sein, daß Grabherr 1966 die Stiftung „Pro Vorarlberg“ gegründet hatte, bei dessen Stiftungsrat auch der Richter Fritz Allgäuer (R-B) mitarbeitete. Im Rahmen dieser Stiftung entstand die „Bürgerinitiative Pro Vorarlberg“, die am 10. September 1979 öffentlich verkündete, dem am 21. Oktober neu zu wählenden Landtag eine Petition vorzulegen, aufgrund derer eine Volksabstimmung abgehalten werden sollte. Initiator dieser Petition war Grabherr, in der Forderungen bezüglich der Stellung des Landes Vorarlberg formuliert wurden, nach der es einen ähnlichen Status wie Ungarn nach dem Ausgleich 1867 bekommen hätte. Getragen wurde diese Aktion auch von den „Vorarlberger Nachrichten“.

Die SPÖ lehnte dieses Vorhaben ab, von der FPÖ wurde es voll und ganz unterstützt. Innerhalb der ÖVP bzw. des katholisch-konservativen Milieus herrschte eine gewisse Halbherzigkeit vor. Grabherr ging mit diesem Plan in die Öffentlichkeit, ohne Landeshauptmann Herbert Keßler (AIn) zu informieren. In diesem Zusammenhang bezeichnend war, daß Landesmuseumsdirektor Elmar Vonbank (Le) und Landesbibliotheksdirektor Eberhard Tiefenthaler (Le) in der heißen Phase dieser Aktion Landeshauptmann Keßler einen Brief Grabherrs vom 22. Februar 1942 an den Vater Tiefenthalers zeigten, wo dieser die verwaltungsmäßige Selbständigkeit Vorarlbergs abschaffen wollte. Die „Neue Vorarlberger Tageszeitung“, die damals in enger Kooperation mit der „Kleinen Zeitung“ Graz (Verlag Styria) stand, mußte aus Konkurrenzgründen zurückhaltend agieren.

Kritik kam auch vom späteren (1984–1994) ÖVP-Landesrat Guntram Lins (R-B): „Ich fühle mich mit vielen anderen Vorarlbergern nicht als Angehöriger einer dreiprozentigen Minderheit. Ein Vorarlberger und Österreicher kann daher die im Keime doch separatistische Initiative nur ablehnen.“

Nach der Landtagswahl fand diese Petition die parlamentarische Behandlung, bei der ein Text für eine Volksabstimmung beschlossen wurde, der jenen der Petition weitgehend abgemildert hatte. Mit den Stimmen der ÖVP und der FPÖ wurde eine solche für den 15. Juni 1980 beschlossen. 69,3 Prozent stimmten dafür, 30,7 Prozent dagegen. Die Konsequenzen aus dieser Volksabstimmung erinnern im historischen Rückblick letztendlich an das „Hornberger Schießen“ oder an William Shakespeare („Viel Lärm um nichts“).

GRABHERR UND DER NATIONALSOZIALISMUS

Daß Grabherr aus einer großdeutsch gesinnten Familie entstammte und daß er im März 1938 Beamter bleiben konnte, wurde bereits erwähnt. Im Zuge der Angliederung Österreichs an das Deutsche Reich wurde mit 1. Mai 1939 (Ostmarkgesetz) die österreichische Landesregierung aufgelöst. Die bisherigen Landeshauptleute wurden Reichsstatthalter, die Länder Reichsgaue. Spätestens mit 31. März 1940 war die Umsetzung dieses Ostmarkgesetzes beendet. In diesem Zusammenhang wurde Vorarlberg bereits im April 1938 parteimäßig dem Gau Tirol angegliedert, in der Folge geschah das auch mit der Landesverwaltung.

Grabherr wurde dadurch Beamter der Behörde des Reichsstatthalters für Tirol-Vorarlberg, und das war der Gauleiter Franz Hofer. Grabherr kam bald an die Kreisbehörde in Imst, wo er zeitweise sogar den Landrat (Bezirkshauptmann) zu vertreten hatte, dann wurde er im Juli/August 1942 nach Innsbruck versetzt, wo er auch in engeren Kontakt mit Gauleiter Hofer geriet. Nach dem Sturz Benito Mussolinis und dem Kriegsaustritt Italiens am 8. September 1943 wurde mit 10. September 1943 die „Operationszone Alpenvorland“ errichtet, die die italienischen Provinzen Bozen, Trient und Belluno umfaßten. Die Zivilverwaltung, die ihren Sitz in Bozen hatte, wurde dem Tiroler Gauleiter Franz Hofer als Obersten Kommissär übertragen. Dieser bestimmte Grabherr zum Leiter der Personalverwaltung, so daß er dann von Herbst 1943 bis kurz vor dem Ende des Krieges in Bozen amtierte. Im Rahmen der staatlichen Verwaltung ist die Leitung des Personalwesens zweifelsohne eine wichtige Position.

Dazu Peter Bußjäger: „Ob er [gemeint Grabherr, Anm. d. Verf.] aktiv Anteil an nationalsozialistischen Verbrechen hatte (was eher unwahrscheinlich erscheint) oder darüber zumindest recht gut informiert gewesen war (was sehr wahrscheinlich ist), ist bis heute [gemeint 2006, Anm. d. Verf.] nicht geklärt.“

Bis zum Jahr 1986 – also kurz vor Grabherrs Tod – weitgehend unbekannt blieb die Tatsache, daß er am 23. März 1939 einen Antrag auf Aufnahme in die NSDAP gestellt hatte, womit er dann den Status eines Parteianwärters erhielt. Mit Wirkung 1. Januar 1941 wurde er schließlich unter der Mitgliedsnummer 9,672.831 in die NSDAP aufgenommen. Es ist anzunehmen, daß er diesen Antrag aus Opportunitätsgründen als Beamter stellte. Wie er möglicherweise zur Ideologie des Nationalsozialismus stand, erhellt ein Brief von ihm an Fritz Schneider (Le) vom 28. April 1943, in dem er die sog. „Osteraktion“ der Tiroler Gestapo befürwortete. Damals wurden jüdische Ehefrauen nichtjüdischer Ehemänner, welche bislang unbehelligt geblieben sind, verhaftet. So schrieb er u. a.: „Es ist auch mehr als recht, daß mit den Juden abgefahren wird, die mit Ariern verheiratet sind, und deshalb bisher verschont wurden, denn es entspricht dem gesunden Volksempfinden, daß für die von den jüdischen Führern in Moskau, London und Washington gegen unsere Krankenhäuser und Wohnviertel begangenen Gräuel unsere Juden zur gesamten Hand haften.“

Nach Errichtung der provisorischen Staatlichkeit Österreichs und seiner Länder im Jahr 1945 begann die sog. „Entnazifizierung“. Dazu gehörte auch die Feststellung, wer von den Beamten Mitglied der NSDAP gewesen war. Grabherr war als Sekretär des Landesausschusses bzw. dann als Präsidialvorstand u. a. auch dafür im Vorarlberger Beamtenapparat zuständig. Mit einem Wort: Da wurde der Bock zum Gärtner gemacht. Aus verschiedenen Gründen gelang es Grabherr, die Tatsache seiner NSDAP-Mitgliedschaft unter den Teppich zu kehren. Zum einen war das der Umstand, daß davon nur ein sehr kleiner Kreis von Personen wußte. Zum anderen gab es die Tatsache seiner Französisch-Kenntnisse. Dadurch macht er sich für die Landesregierung unentbehrlich, und Gerüchten zufolge soll er deswegen auch für die französische Besatzungsmacht als Informant (man sprach von Spitzeldiensten) von hohem Nutzen gewesen sein. Allerdings gab es seitens der französischen Sicherheitspolizei im April 1946 eine Nachfrage betreffende Grabherrs Beamtentätigkeit im Dritten Reich, nicht jedoch wegen einer Parteimitgliedschaft. Jedenfalls erteilte am 5. Juli 1945 der damalige, für Grabherr zuständige Bezirkshauptmann von Feldkirch, ihm einen „Persil-Schein“: „Seine [Grabherrs, Anm. d. Verf.] politische Einstellung ist in jeder Hinsicht einwandfrei.“

Doch nun nahm sich auch Bundeskanzler Leopold Figl (Nc) der Sache Grabherr an, weil er offenbar von der og. Nachfrage der französischen Besatzungsmacht Kenntnis erhielt. Möglicherweise spielte dabei auch der Umstand eine Rolle, daß beide derselben Verbindung angehörten und daß der Philistersenior der Norica, Robert Krasser (Nc), als Vorsitzender Verbandsführung des ÖCV eine rigide Haltung betr. Entnazifizierung einnahm. Figl erklärte dem Ende April 1946 in Wien weilenden Vorarlberger Finanz-Landesrat Adolf Vögel, „daß ein Beamter, der in nächster Umgebung des Hofer [gemeint der Tiroler Gauleiter, Anm. d, Verf.] war, wohl nicht gehalten werden könne“.

Vögel antwortete Figl nach seiner Rückkehr in Bregenz mit denselben Argumenten, wie dies knapp vorher gegenüber der französischen Besatzungsmacht getan wurde, nämlich daß Grabherr erstens nie Stellvertreter des Landrates in Imst gewesen war, daß er zweitens nicht bei der Gauleitung der NSDAP, sondern bei der Behörde des Reichsstatthalters tätig war und daß er drittens in Bozen nur als juristischer Sachbearbeiter der Unterabteilung Gemeindeaufsicht eingesetzt war.

Dazu ist zu bemerken. Zu Punkt 1: Grabherr schreibt mehrmals in Briefen, daß er den Landrat vertreten mußte. Zu Punkt 2: Diese Aussage Grabherrs stimmt. Zu Punkt 3: Nach den Forschungsergebnissen war Grabherr eindeutig der Personalchef in Bozen. Und das konnte er nur werden, wenn er das absolute Vertrauen von Hofer besessen hatte. Jedenfalls ist von Figl in dieser Sache keine weitere Intervention bekannt. Da von ihm eine mögliche NSDAP-Parteimitgliedschaft nicht angesprochen wurde, dürfte er von einer solchen keine Kenntnis gehabt haben.

Das führt uns zur „Entnazifizierung“ im ÖCV. Bereits bald nach Ende des Krieges haben der erwähnte Robert Krasser (Nc) und der damalige Vorortspräsident Gerald Grinschgl (Cl) in dieser Sache eine konsequente Haltung gefordert. Zu diesem Zweck wurde ein Fragebogen erstellt, der von allen Angehörigen einer ÖCV-Verbindung ausgefüllt und wo eine mögliche NSDAP-Mitgliedschaft angeführt werden mußte. Dieser Fragebogen mußte eidesstattlich unterschrieben werden, was bei falschen oder fehlenden Angaben entsprechende Folgen nach sich ziehen konnte.

Auch Grabherr hat mit Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen solchen Fragenbogen erhalten, denn nicht zuletzt wegen der Person Krassers wurde bei der Norica dieser Vorgang besonders penibel durchgeführt. Grabherr wurde jedoch nicht aus der Norica ausgeschlossen. Das legt die Vermutung nahe, daß er bei diesem Fragebogen die NSDAP-Mitgliedschaft verschwiegen hat – was aber einen Eidbruch dargestellt hätte.

Es gab in Vorarlberg noch einen weiteren ähnlichen Fall betr. NSDAP-Mitgliedschaft, der jedoch nicht so gewichtiger war wie der von Grabherr. Es war die der spätere Generaldirektor der Vorarlberger Illwerke Adolf Berchtold (R-D).

Die Person Grabherrs ist sehr widersprüchlich. Neben den angeführten Dingen ist allerdings auch zu betonen, daß er in seiner mehr als 30jährigen Tätigkeit als Vorarlberger Spitzenbeamter sehr viel zum Aufbau dieses Landes nach dem Krieg beigetragen hat. Sein Lebenslauf spiegelt aber auch die Problematik der Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wider, in die Grabherr verstrickt war. Auch wirft sein Lebenslauf ein Schlaglicht auf die extrem katholisch-konservative Situation in Vorarlberg, der sich Grabherr zugehörig gefühlt hat, die aber in den eigenen Reihen nicht unumstritten war. Das zeigt u. a. seine Kontroverse mit Karl Tizian (AIn). Der frühere Bundesminister und zeitweilige Vorarlberger Politiker Ernst Kolb (AIn) bemerkte 1962, daß die Landespolitik zu reaktionär sei. Im selben Jahr äußerte sich aus Wien der damalige Unterrichtsminister Heinrich Drimmel (NdW) in Anspielung auf Landeshauptmann Ilg, es gehe eben nicht mehr, daß das höchstindustrialisierte Bundesland der Zweiten Republik „noch zur Gänze vom Misthaufen aus regiert“ werde.

Grabherr war auch Mitglied der Staatsprüfungskommission an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck sowie des Obersten Gerichtshofes des Fürstentums Liechtenstein. Ein Jahr vor seinem Tod erschien seine Vorarlberger Geschichte – jedenfalls so, wie er sie sah und interpretierte. Im Alter erkrankte er an Magenkrebs. Sein Cousin war der zuletzt in Wien tätig gewesene Arzt Edwin Grabherr (BbG).

Werke:

Vorarlberger Geschichte. Eine volkstümliche Darstellung (1986).

Quellen und Literatur:

Bußjäger, Peter: Retrospektive 25 Jahre Volksabstimmung „Pro Vorarlberg“ – Vorarlberg zwischen Separatismus und Föderalismus?, in: Aufbruch in eine neue Zeit. Vorarlberger Almanach zum Jubiläumsjahr 2005. Hg. von Ulrich Nachbaur (Le) und Alois Niederstätter. Bregenz 2006, S. 201–208.
Haffner, Leo: Ein besessener Vorarlberger. Elmar Grabherr und die Ablehnung der Aufklärung. Bregenz 2009, bes. S. 22, 35, 40f., 45, 53, 66–72, 84–88, 93, 99f., 156–158, 227–232, 236–243.