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Gen.-Dir. DDr. Adolf Berchtold

Gen.-Dir. DDr. Adolf Berchtold

Urverbindung: Rheno-Danubia (16.01.1934)

Geboren: 30.06.1912, Kennelbach (Bezirk Bregenz, Vorarlberg)
Gestorben: 06.06.2000, Hohenems (Bezirk Dornbirn, Vorarlberg)
Generaldirektor (Vorarlberger Illwerke AG)

Lebenslauf:

Berchtold besuchte das Gymnasium in Bregenz, zu welcher Zeit er bei der dortigen katholischen Pennalie Kustersberg aktiv wurde. Nach der Matura im Jahr 1932 begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. iur.), wo er der Rheno-Danubia beitrat (Couleurname Schluck) und anschließend in Wien Nationalökonomie (Dr. rer. pol.).

1937 trat Berchtold auf Vermittlung der Vaterländischen Front in die bekannte Käsehandels- und -produktionsfirma Rupp in Lochau ein. Im Mai 1938 wurde diese zwangsenteignet, so daß er zur Behörde des Reichsstatthalters von Tirol-Vorarlberg bzw. zum Gauwirtschaftsamt Tirol in Innsbruck wechselte. Als der Tiroler Gauleiter Franz Hofer nach dem Zusammenbruch des Mussolini-Regimes im Sommer 1943 die Verwaltung Südtirols übernahm, wurde Berchtold der Vertreter des Gauwirtschaftsamtes in Bozen.

Berchtold wurde seit dem 1. Mai 1938 mit der Nummer 6,211.697 als Mitglied der NSDAP geführt. Er stellte den Aufnahmeantrag zwar am 28. Juni 1938, jedoch wurde die Aufnahme dann rückdatiert. Ähnlich wie dem späteren Landesamtsdirektor Elmar Grabherr (Nc) gelang es ihm, nach dem Krieg deswegen unbehelligt zu bleiben. Beide kannten sich schon aus der Zeit vor 1938 und galten als „loyale Gefolgsleute des Gauleiters Hofer“ (Leo Haffner).

1945 trat Berchtold in den Dienst der Vorarlberger Landesregierung und wurde Geschäftsführer des Landeswirtschafts- und Landesernährungsamtes. 1948 wurde er zusätzlich Geschäftsführer des Energiewirtschaftsbeirates des Landes Vorarlberg. 1950 wechselte er zur damaligen Vorarlberger Kraftwerke AG und wurde dort 1951 zum Vorstandsmitglied bestellt. 1953 wurde er Vorsitzender des Vorstands und erhielt 1962 den Titel Generaldirektor.

Nach Bildung der Vorarlberger Illwerke AG wurde Berchtold am 1. April 1967 zu deren Vorsitzenden des Vorstands mit dem Titel Generaldirektor bestellt. Er behielt jedoch seine Funktion bei der Vorarlberger Kraftwerke AG bei. Unter seiner Leitung kam es zum Ausbau der Vorarlberger Kraftwerke, die einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung Österreichs leisten.

Berchtold wurde auf dem Friedhof von St. Anton in Hohenems bestattet.

Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsvizedirektor Heinz Hafner Am, Mitteilung 4. 9. 2019).
Verbindungsarchiv Rheno-Danubia (Stephan Astegger, 19. 9. 2019).
Pichler, Meinrad: Geschichte Vorarlbergs. Band 3: Das Land Vorarlberg 1861 bis 2015. Innsbruck 2015, S. 247.
Haffner, Leo: Ein besessener Vorarlberger. Elmar Grabherr und die Ablehnung der Aufklärung. Bregenz 2009, S. 230f.