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Chefred. Dr. Eugen Franz Breier

Chefred. Dr. Eugen Franz Breier

Urverbindung: Norica (02.12.1927)

Geboren: 12.04.1908, Dornbirn (Vorarlberg)
Gestorben: 17.06.1981, Innsbruck
Chefredakteur (Vorarlberger Volksblatt)

Lebenslauf:

Breiers Vater blieb unbekannt, er wuchs bei seinem Großvater, einem Kleinbauern und Besitzer einer kleinen Stickerei auf. Nach der Volksschule in Dornbirn besuchte er dort die Realschule, wo er 1925 die Matura ablegte. In dieser Zeit trat er der katholischen Pennalie Siegberg bei (nunmehr MKV). Danach begann er das Studium der Germanistik und Anglistik an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck, wo er 1925/26 zuerst das Latinum ablegen mußte.

Im Herbst 1927 wechselte Breier an die Philosophische Fakultät der Universität Wien, wo er der Norica beitrat (Couleurname Flaus). Sein Leibfuchs war Elmar Grabherr (Nc), nach 1945 Vorarlberger Landesamtsdirektor. Im Wintersemester 1930/31 war er dort Consenior. 1931/32 war er Vorortsleiter des Vorarlberger CV. In den dreißiger Jahren sammelte er Fotos von Noricern der damaligen Zeit, die sich nunmehr im Verbindungsarchiv Norica befinden. Das Studium beendete er aus familiären Gründen erst 1942 mit einer Dissertation über den „Vokalismus der Mundart des Gerichtsbezirkes Dornbirn“ (Dr. phil.). Er wurde zur Deutschen Wehrmacht eingezogen und war als Kraftfahrer und Dolmetscher in Italien und Griechenland eingesetzt.

Nachdem Breier bereits vor dem Krieg journalistisch tätig war, setzte er diesen Beruf nach dem Krieg fort. Zuerst war er Nachrichtensprecher und Gestalter heimatkundlicher Sendungen bei Radio Dornbirn, das damals unter Aufsicht der französischen Besatzungsmacht stand. Doch bereits am 15. August 1945 wurde er Redakteur bei den ab 1. September erscheinenden „Vorarlberger Nachrichten“. Diese war eine französische Lizenzzeitung, die allen Parteien offenstand. Breier war dort der Vertreter bzw. Vertrauensmann der

ÖVP,

Doch bald wurde den Parteien gestattet, eigene Tageszeitungen zu gründen. Die ÖVP übernahm den Zeitungstitel „Vorarlberger Volksblatt“, das bis 1938 eine katholische Tageszeitung war, und setzte Breier als Chefredakteur ein. Diese Funktion bekleidete er vom 1. November 1945 bis zum 2. April 1972. Breier gehörte wie Helmut Schuster (F-B) zur Riege der profilierten Journalisten in den Parteizeitungen, als diese in den ersten Jahren der Zweiten Republik ihren Höhepunkt erlebte. Aufgrund der Kleinheit des Bundeslandes Vorarlbergs und des allgemeinen Rückgang der Parteizeitungen in den sechziger Jahren wurde die wirtschaftliche Basis des „Vorarlberger Volksblattes“ immer schmaler, so daß es am 29. April 1972 eingestellt werden mußte.

Breier hatte drei Kinder, darunter Univ.-Doz. Christoph Breier (AIn), Facharzt für Innere Medizin.

Quellen und Literatur:

Verbindungarchiv Norica (u. a. Mitteilung von Christoph Breier an Georg Schmitz vom 13. 2. 2016).
http://vorarlberger-presseclub.at/wp-content/uploads/presseclub_vorarlberg_geschichte.pdf
Dzugan, Franziska: Chamäleons im Bätterwald. Die Wurzeln der ÖVP-ParteijournalistInnen in Austrofaschismus, Nationalsozialismus, Demokratie und Widerstand. Eine kollektivbiografische Analyse an den Beispielen „Wiener Tageszeitung“ und „Linzer Volksblatt“ 1945 bzw. 1947 bis 1955. Wien phil. Diss. 2011, 366f.