Lebenslauf:
Krumpe begann nach der Absolvierung des Gymnasiums in Gablonz (Jablonec) das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der deutschen Karls-Universität Prag, wo er der Vandalia beitrat. Er war auch bei der Gründung der Saxo-Bavaria beteiligt und 1922 einer der Stifter der Elbmark Tetschen-Liebwerd. Er war bereits ab 1907 Privatlehrer und beendete sein Studium beendete nicht.
1914 wurde Krumpe zur k. u. k. Armee eingezogen, wurde aber jedoch nach zwei Verwundungen 1916 wieder entlassen (Auszeichnungen: silberne Tapferkeitsmedaille I. Klasse, Karl-Truppenkreuz; letzter Dienstgrad: Oberleutnant der Reserve). Danach war er Privatlehrer bei der Familie Thun-Hohenstein, wo er auch für die Kinder des 1914 ermordeten Thronfolgers Franz Ferdinand verantwortlich war. 1918 zog er mit der gräflichen Familia nach Tetschen (Decín), wo er sich bei der Christlichsozialen Partei engagierte und Gemeinderat bzw. dann Stadtrat war. Beruflich war er Angestellter in der Thun’schen Gutsverwaltung in Tetschen, in deren Schloß er auch wohnte
Bereits 1920 kandidierte Krumpe erfolglos bei den Wahlen für die tschechoslowakische Nationalversammlung. 1925 und 1929 wurde er jedoch gewählt und gehörte dieser bis 1935 an, deren Vizepräsident er auch war. Danach zog er nach Bilin, wo er als Steuerberater tätig war.
Krumpe zählte neben Emil Bobek (Fd EM), Josef Böhr (Fd EM), Wenzel Feierfeil (Va EM), Karl Hilgenreiner (Fd EM), Eugen Graf Ledeburg-Wicheln (S-B EM), Hans Lokscha (Nc), Felix Luschka (Va EM), Robert Mayr-Harting (S-B EM), Fritz Öhlinger (AIn) und Robert Schälzky (NdP EM) u. a. zur nicht unbedeutenden Riege der CVer, die politische Mandate (Minister, Abgeordnete, Senatoren, Parteivorsitzende) in der ersten tschechoslowakischen Republik bekleidete.
Krumpe engagierte sich vor 1914 auch in der christlich-deutschen Turnbewegung Nordböhmens. Als am 31. Mai 1914 in St. Pölten der Reichsverband der Christlich-deutschen Turnerschaft gegründet wurde, wurde er stellvertretender Obmann. Die nordböhmischen bzw. nordmährischen Turnvereine hatten damals im Reichsverband eine starke numerische Stellung. Nach 1945 entstand aus diesem Reichsverband die Turn- und Sportunion. Letzter Obmann des Reichsverbandes bis 1938 und erster Obmann der Turn- und Sportunion war Josef Pultar (Nc).
Quellen und Literatur:
http://cs.wikipedia.org/wiki/hans_krumpe (4. 11. 2018).http://sportunion.at/de/boxnewsshow0-100-jahre-christlich-deutsche-turnerschaft-oesterreich-cdtoe (6. 2. 2016)
Šebek, Jaroslav: Sudetendeutscher Katholizismus auf dem Kreuzweg. Politische Aktivitäten der sudetendeutschen Katholiken in der Ersten Tschechoslowakischen Republik in den 30er Jahren (= Kirche und Gesellschaft im Karpaten-Donauraum Bd. 2). Münster 2010, S. 182.