Lebenslauf:
Kresbach wurde als Sohn des späteren Grazer Gymnasialdirektors Emmerich Kresbach sen. (Cl) geboren und besuchte das Akademische Gymnasium in Graz. Nach seiner Matura im Jahr 1941 begann er das Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Graz (Dr. med. Anfang 1949). Dort trat er der „illegalen“ Carolina bei (Couleurname Zwirn). Er gehörte damit zu jenen zwölf Carolinen bzw. 72 CVern, die den Mut gehabt hatten, in der Nazizeit „treu zu Gott und Vaterland“ zu stehen. Mit Beginn des Studiums wurde er auch zur Studentenkompanie Graz einberufen, die hauptsächlich aus Medizinern bestand. Dort wurde er Sanitäts-Gefreiter und war neben dem Studium u. a. bei der Gebirgs-Sanitätseinheit Saalfelden sowie im Lazarett Lübben (Brandenburg) eingesetzt.
Nach dem Krieg setzte Kresbach sein Studium fort und war im Sommersemester 1946 bei der Carolina Fuchsmajor. Nach Studienende und Tätigkeiten am Pharmakologischen Institut, am Landeskrankenhaus Wagna bei Leibnitz und an der Medizinischen Klinik in Graz war er ab 1. September 1950 an der Dermatologie der Universität Graz. Dort begann er eine wissenschaftliche Laufbahn und leitete ab 1953 u. a. die Allergie-Test-Station. Im März 1960 habilitierte er sich bei Prof. Anton Musger jun. (Nc). 1968 erhielt Kresbach den Titel eines außerordentlichen Universitätsprofessors verliehen, gleichzeitig wurde er Dozentenvertreter.
Mit 27. Januar 1970 wurde Kresbach als Nachfolger von Anton Musger zum ordentlichen Universitätsprofessor und zum Vorstand der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie an der Universität Graz ernannt. Im Studienjahr 1974/75 war er Dekan der Medizinischen Fakultät. Von 1981 bis 1984 war er dort Vorsitzender des Klinikausschusses. Nachdem er bereits 1989 seine Funktion als Klinikvorstand zurückgelegt hatte, wurde er 1991 emeritiert.
Kresbach war Repräsentant einer universellen Dermatologie. Sein Schwerpunkt bei der Forschung lag u. a. bei der Dermatitis ulcerosa, Mykosen, Dermatosen, Ekzeme, Bindegewebserkrankungen und kutanen Lymphonen. Er war auch Spezialist für Haar- und Kopfhauterkrankungen sowie für Akne. Von 1971 bis 1983 war er Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie. In dieser Eigenschaft war er 1974 Kongreßleiter der 30. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft in Graz.
Kresbach ehelichte 1952 die Tochter Ingeborg (Dr. iur.) des Hofrats der steiermärkischen Landesregierung Hans Linhart (BbW, Cl). Deren Sohn ist Andreas Kresbach (Cl). Hans Linhart war mit der Tochter Cäcilia des Domkapellmeisters von Wien-St. Stephan, Ferdinand Habel sen. (Nc EM), verheiratet, die wiederum eine Cousine des späteren Hörfunkdirektors und Bundesratsmitglieds Alfons Übelhör (Nc, Cl) war. Der Sohn von Hans Linhart war der spätere Sekretär von Bundeskanzler Alfons Gorbach (Cl) und Diplomat Norbert Linhart (Cl). Dessen Söhne sind der spätere Außenminister Michael Linhart (BbW) und der spätere Bürgermeister von Bregenz Markus Linhart (BbW). Die Tochter Maria von Hans Linhart ehelichte Bruno Fattinger (Cl), Sohn des Johann Fattinger (Cl).
Ferdinand Habels sen. Sohn ist der im KZ Mauthausen umgekommene Ferdinand Habel jr. (BbW). Eine weitere Tochter von Habel sen. ehelichte den Wiener Sozialrechtler Hans Schmitz (Nc). Deren Söhne sind der spätere Finanzminister Wolfgang Schmitz (Nc) und Georg Schmitz (Nc).
Kresbach, dessen Brüder Emmerich Kresbach jr. (Cl) und Ernst Kresbach (ehemals Cl) waren, starb bei einer Operation wegen eines Schenkelhalsbruchs im Landeskrankenhaus Graz und wurde auf dem Friedhof Graz-St. Leonhard begraben.
Quellen und Literatur:
Mitteilung von Andreas Kresbach (Cl), 3. 4. 2022.Geschichte der deutschsprachigen Dermatologie. Hg. von Albrecht Scholz u. a. Weinheim 2009, S. 301f,