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Univ.-Prof. Dr. Anton Musger jun.

Univ.-Prof. Dr. Anton Musger jun.

Urverbindung: Norica (18.04.1918)

Bandverbindungen: Cl

Geboren: 29.03.1898, Grieskirchen (Oberösterreich)
Gestorben: 12.08.1983, Lienz (Tirol)
Universitätsprofessor (Dermatologie), Präsident der Katholischen Aktion Steiermarks

Lebenslauf:

Musger wurde als Sohn des Arztes Anton Musger sen. (Cl) geboren, der aus der Südsteiermark stammte und in Wien praktizierte. Seine Mutter war eine Schwester von Robert Krasser (Nc) und Richard Krasser (Nc). Nach der Matura im Februar 1917 am Gymnaiusm Wien-Hietzing wurde er zur k. u. k. Armee eingezogen (letzter Dienstgrad: Leutnant der Reserve; Auszeichnungen: bronzene Tapferkeitsmedaille, silberne Tapferkeitsmedaille II. Klasse, Karl-Truppenkreuz). Noch während des Krieges war es ihm möglich, das Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien (Dr. med) zu beginnen, wo er der Norica beitrat (Couleurname Kunz) und dort auch im Wintersemester 1920/21 Senior war.

Nach seinem Studium schlug Musger die wissenschaftliche Laufbahn im Fach Dermatologie ein, wurde Assistent an der Wiener Universitätsklinik für Haut und Geschlechtskrankheiten und habilitierte sich dort Anfang 1935 für dieses Fach. Nach dem Anschluß hatte er als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus berufliche Nachteile auf sich zu nehmen. Am 26. August 1939 wurde er zu Deutschen Wehrmacht eingezogen (zuletzt Stabsarzt), und am 23. Juli 1940 wurde ihm die Lehrbefugnis entzogen. Gegen Ende des Krieges geriet er in US-Kriegsgefangenschaft, aus der er im Juli 1945 entlassen wurde.

Musger wurde danach sofort rehabilitiert und erhielt am 10. September 1945 wieder die Venia legendi. Am 1. Mai 1946 wurde er zum provisorischen und am 31. Dezember 1946 zum definitiven Leiter der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie der Universität Graz und zum ordentlichen Universitätsprofessor dieses Faches ernannt. Im Studienjahr 1949/50 war er Rektor der Universität, und dreimal bekleidete er die Funktion eines Dekans der Medizinischen Fakultät.

Die Räumlichkeiten der Klinik waren anfänglich sehr beengt, weil dort Teile der Chirurgie untergebracht werden mußten, denn deren Räume wurden wiederum von der britischen Besatzungsmacht beschlagnahmt. Musger baute die Klinik in den fünfziger Jahren wieder auf. Sein einziger Habilitand war Hans Kresbach (Cl), der dann auch sein Nachfolger wurde. 1969 wurde Musger emeritiert.

Musger engagierte sich nach 1946 beim Aufbau der Katholischen Aktion (KA) in der Steiermark, deren Präsident er als Nachfolger von Hanns Koren (Cl EM) ab 1953 auch einige Jahre war. Dadurch geriet er in den Konflikt zwischen KA und CV in der Diözese Graz-Seckau, der dort besonders ausgeprägt war. Er baute auch die Gemeinschaft katholischer Ärzte in der Steiermark auf

„Prof. Musger war ein Mann mit besonderen Gaben des Geistes, des Charakters und des Herzens. Er war ein begeisterter und begeisternder akademischer Lehrer, ein bewegter Anwalt von Wissenschaft und Kultur, ein aufrechter Patriot, ein gläubiger Katholik und ein stets treuer Freund und Bundesbruder.“ (Carolinas Tote).

Musger wurde auf dem St. Peter-Stadtfriedhof in Graz begraben.

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Norica (Mitteilung Georg Schmitz, 15. 5. 2016).
Verbindungsarchiv Carolina. Carolinas Tote XII, S. 113.
Geschichte der deutschsprachigen Dermatologie. Hg. von Albrecht Scholz u. a. Weinheim 2009, S. 294 und 301