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Univ.-Prof. Dr. Herbert Hönigsmann

Univ.-Prof. Dr. Herbert Hönigsmann

Urverbindung: Bajuvaria (16.03.1962)

Bandverbindungen: Merc

Geboren: 26.03.1943, Wien
Gestorben: 21.08.2023, Oberndorf (Bezirk Kitzbühel, Tirol)
Universitätsprofessor (Dermatologie), Vorortsbeisitzer

Lebenslauf:

Hö­nigs­mann wurde als Sohn eines Rönt­gen- sowie Po­li­zei­arz­tes ge­bo­ren und stamm­te aus Wien-Mar­ga­re­ten. Er be­such­te das Gym­na­si­um in Wien-Al­ser­grund (Wa­sa­gas­se), wo er 1961 ma­tu­rier­te. Da­nach be­gann er das Stu­di­um an der Me­di­zi­ni­schen Fa­kul­tät der Uni­ver­si­tät Wien (Dr. med. 1968), wo er der Ba­ju­va­ria bei­trat (Cou­leur­na­me Gyges). Im Som­mer­se­mes­ter 1965 war er deren Se­ni­or.

Hö­nigs­mann en­ga­gier­te sich in der Ös­ter­rei­chi­schen Hoch­schü­ler­schaft (ÖH), wo er von 1967 bis Ende 1968 Fach­schafts­lei­ter an der Me­di­zi­ni­schen Fa­kul­tät der Uni­ver­si­tät Wien war. Als die Ba­ju­va­ria für das Stu­di­en­jahr 1968/69 zum Vor­ort ge­wählt wurde, be­klei­de­te er das Amt eines 2. Vor­orts­bei­sit­zers (2. VOB). Vor­orts­prä­si­dent war da­mals Claus J. Raidl (Baj). Für das Jahr 1969/70 wurde die Mer­cu­ria zum Vor­ort ge­wählt, die im Jahr davor vor­sit­zen­de Ver­bin­dung im WCV war. Zwi­schen die­ser und dem Vor­ort Ba­ju­va­ria gab es eine enge Zu­sam­men­ar­beit. Um die Kon­ti­nui­tät zu wah­ren, wurde Hö­nigs­mann im Vor­ort Mer­cu­ria zum 1. Vor­orts­bei­sit­zer (1. VOB) ge­wählt. Die­ser mußte nach der da­ma­li­gen Car­tell­ord­nung Alter Herr sein. Daher wurde er bei der Ba­ju­va­ria phi­lis­triert und bei der Mer­cu­ria Band­phi­lis­ter. Das war bis­lang ein­ma­lig in der Ge­schich­te des ÖCV.

Nach sei­ner Pro­mo­ti­on schlug Hö­nigs­mann eine wis­sen­schaft­li­che Lauf­bahn im Fach Der­ma­to­lo­gie ein. Ab 1969 war er As­sis­tenz­arzt an der I. Uni­ver­si­täts­haut­kli­nik in Wien. 1974/75 war er im Ge­gen­fach In­ne­re Me­di­zin an der Wie­ner Po­li­kli­nik tätig, um dann 1975/76 wie­der an der Wie­ner Uni­ver­si­täts­haut­kli­nik die Funk­ti­on eines Sta­ti­ons­füh­ren­den Ober­arz­tes aus­zu­üben. 1976 folg­te er Klaus Wolff, bis­lang Lei­ter der Ab­tei­lung für ex­pe­ri­men­tel­le Der­ma­to­lo­gie, nach Inns­bruck, der dort zum Pro­fes­sor er­nannt wurde. Hier ha­bi­li­tier­te sich Hö­nigs­mann im Fach Der­ma­to­lo­gie (Venia le­gen­di 7. Juni 1977).

Als Klaus Wolff 1981 einen Ruf nach Wien er­hielt, kehr­te Hö­nigs­mann mit ihm wie­der zu­rück. Dort be­klei­de­te er an der I. Uni­ver­si­täts-Haut­kli­nik die Funk­ti­on eines ge­schäfts­füh­ren­den Ober­arz­tes. Mit 1. März 1983 wurde er zum au­ßer­or­dent­li­chen Uni­ver­si­täts­pro­fes­sor (nach UOG 1973) er­nannt. Mit der Fu­sio­nie­rung und der Über­sie­de­lung der bei­den Haut­kli­ni­ken vom alten All­ge­mei­nen Kran­ken­haus in das neue im Jahr 1992 wurde er zum Ab­tei­lungs­vor­stand der Kli­ni­schen Ab­tei­lung für Spe­zi­el­le Der­ma­to­lo­gie und Um­welt­der­ma­to­sen be­stellt, wel­che Funk­ti­on er bis zu sei­nem Ein­tritt in den Ru­he­stand aus­üb­te. Bei der Uni­ver­si­täts­re­form um die Jahr­hun­dert­wen­de wurde er Uni­ver­si­täts­pro­fes­sor. Als Klaus Wolff im Ok­to­ber 2004 als Pro­fes­sor und Vor­stand der Uni­ver­si­täts-Haut­klink eme­ri­tiert wurde, wurde Hö­nigs­mann zum Lei­ter der Uni­ver­si­täts­kli­nik be­stellt und übte diese Funk­ti­on bis zu sei­nem Ein­tritt in den Ru­he­stand im Ok­to­ber 2008 aus. Sein Nach­fol­ger als Kli­nik­vor­stand wurde Hu­bert Pe­ham­ber­ger (Baj).
Hö­nigs­mann hatte sei­nen wis­sen­schaft­li­chen Schwer­punkt im Be­reich der ku­ta­nen Pho­to­bio­lo­gie. Zu­sam­men mit Klaus Wolff war er in den sieb­zi­ger Jah­ren Pio­nier in der UV-Licht­the­ra­pie für ent­zünd­li­che Der­ma­to­sen, wie etwa der Psoaria­sis. Vor allem die Kom­bi­na­ti­on mit Re­ti­no­iden mach­te die so­ge­nann­te PUVA-The­ra­pie zu einem ef­fek­ti­ven Mit­tel gegen diese Lei­den. Wei­te­re Schwer­punk­te sei­ner wis­sen­schaft­li­chen Ar­bei­ten waren u. a. die The­ra­pie von Er­kran­kun­gen der Kopf­haut, Stö­run­gen des Haar­wachs­tums sowie die Dia­gnos­tik und The­ra­pie von Licht­der­ma­to­sen.
Ex­pe­ri­men­tell be­schäf­tig­te sich Hö­nigs­mann u. a. mit der Testung pho­to­ak­ti­ver Sub­stan­zen, dem Ak­ti­ons­spek­trum für licht- und UV-in­du­zier­te Haut­krank­hei­ten und der Pho­to­kar­zi­no­ge­se. Seine Kennt­nis­se auf dem Ge­biet des Son­nen­schut­zes und die Be­wer­tung von Licht und UV-Fil­ter­sub­stan­zen waren an­ge­se­hen. Seine Ar­bei­ten auf dem Ge­biet der Pho­to­bio­lo­gie mach­ten ihn zu einem in­ter­na­tio­nal ge­frag­ten Ex­per­ten. Hö­nigs­mann ge­hör­te zur Ge­ne­ra­ti­on jener aka­de­mi­schen Ärzte, die der ös­ter­rei­chi­schen Der­ma­to­lo­gie nach­hal­tig zu Welt­ruhm ver­hal­fen. Zu die­sen zäh­len u. a. Leo­pold Arzt (Nc), Josef Kon­rad (AIn), Hans Kres­bach (Cl) und Anton Mus­ger jun. (Nc).
Hö­nigs­mann wurde in Obern­dorf (Be­zirk Kitz­bü­hel, Tirol) be­stat­tet.

Quellen und Literatur:

https://www.meduniwien.ac.at/web/ueber-uns/news/2023/news-im-august-2023/meduni-wien-trauert-um-herbert-hoenigsmann (Verfasser Wolfgang Weninger Baj,Abruf 23. 8. 2023).
Verbindungsarchiv Bajuvaria (Herbert Markwitz, Parte)