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em. RA Dr. Eduard Saxinger

em. RA Dr. Eduard Saxinger

Urverbindung: Traungau (20.04.1967)

Bandverbindungen: A-D, Se

Geboren: 19.07.1947, Linz
Gestorben: 12.07.2025, Linz
Vorortspräsident, ÖCV-Rechtspfleger, Rechtsanwalt; vorsitzender und Mitglied zahlreicher Aufsichtsräte

Lebenslauf:

HERKUNFT, AUSBILDUNG UND BERUFSLAUFBAHN

Saxinger wurde als Sohn eines Rechtsanwaltes geboren und besuchte in Linz die Volksschule des Bischöflichen Lehrerseminars (Lehrerbildungsanstalt) sowie das Akademische Gymnasium, wo er 1965 maturierte. Danach absolvierte er das Einjährig-Freiwilligenjahr beim Österreichischen Bundesheer (Oberleutnant der Reserve) und begann das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz (Dr. iur. 1970), wo er dem Traungau beitrat (Couleurname Dr. cer. Whisky). Dort war er im Wintersemester 1968/69 und im Sommersemester 1969 Senior. 1970/71 absolvierte er das Gerichtsjahr und trat anschließend als Rechtsanwaltsanwärter in die Kanzlei seines Vaters in Linz ein. Er legte die Anwaltsprüfung ab und übernahm diese 1975.

Die Kanzlei vergrößerte sich rasch. Bereit 1977 firmierte sie als „Saxinger Baumann & Partner“. Ende 2000 kam es zum Zusammenschluß mit der Kanzlei „Chalupsky Gumpoldsberger“ zu „Saxinger, Chalupsky & Partner RA GmbH“. Sie wurde zur größten Rechtsanwaltskanzler Oberösterreichs und beschäftigte teilweise über 150 Mitarbeiter. Neben Linz gab es noch Standorte in Wels, Graz, Salzburg, Wien sowie in Prag, Pilsen, Preßburg und Budapest. Sie war spezialisiert auf Werkvertragsrecht, Gesellschaftsrecht und alle Sparten des Wirtschaftsrechts.

Saxinger war Mitglied in zahlreichen Aufsichtsräten. So war er u. a. Vorsitzender des Aufsichtsrates der ASFINAG, stellvertretender Vorsitzender der Aufsichtsräte der ÖBB-Holding AG sowie der ÖBB-Infrastruktur Bau AG; Mitglied des Aufsichtsrates der ÖBB-Infrastruktur Betrieb AG, bei VA Tech (als Vertreter Oberösterreichs) und der Asamer Familien Holding AG. Darüber hinaus war er von 2008 bis 2018 Mitglied des Universitätsrates der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz und zeitweise dessen stellvertretender Vorsitzender. 2018 wurde er von der Bundesregierung zum Mitglied und Vorsitzenden des Universitätsrates der Universität für Bildende Künste in Wien ernannt, trat aber 2021 aus gesundheitlichen Gründen von diesem Amt zurück.

SAXINGERS WIRKEN IM CV

Für das Studienjahr 1970/71 wurde der Traungau Graz zum Vorort gewählt und bestimmte Saxinger zum VOP. In diesem Jahr wurden auch die Weichen für die von Maximilian Liebmann (Cl) vorgeschlagene ÖCV-Bildungsakademie gestellt, die der Vorort sehr unterstützte. Saxinger betrieb als VOP auch eine Modifizierung des Vorortsprinzips. Bereits auf der CVV 1969 in Krems wurde angeregt, statt des Vorortsprinzips das Präsidiumsprinzip einzuführen. Der aktive Verbandsteil wurde in ÖCV-Studentenverband umbenannt, und der Studententag (bisher Aktiventag) wählte nun nicht mehr eine Verbindung zum Vorort, die ihrerseits den VOP bestimmte, sondern direkt den Präsidenten des ÖCV-Studentenverbandes. Das Präsidium mußte sich aber aus Mitgliedern einer Verbindung oder eines Ortsverbandes zusammensetzen. Auf der CVV 1971 in Seggauberg wurden nicht nur die Bildungsakademie, sondern auch dieses Präsidiumsprinzip beschlossen. Der Festkommers im Hof von Schloß Seggauberg war sehr stimmungsvoll (Fackeln) und wurde zusammen mit dem VOP des deutschen CV Bernd Pattloch (Gf) aus der gleichnamigen Verlegerfamilie geschlagen.

Nach seiner Rückkehr nach Linz engagierte sich Saxinger auch im dortigen CV. Als die Austro-Danubia mit Helmut Kukacka (A-D) für das Studienjahr 1974/75 zum Vorort gewählt wurde, bekleidete er das Amt eines 1. Vorortsvizepräsidenten. Nachdem Karl Kohlegger (AIn) 1976 als ÖCV-Rechtspfleger zurückgetreten war, wurde Saxinger zu seinem Nachfolger gewählt. In seiner Amtszeit mußte er die CO-Reform 1975/76 umsetzen und hatte es mit den Konflikten rund um den Vorsitzenden der ÖCV-Altherrenschaft Theodor Detter (AW) zu tun. Saxinger bekleidete dieses Amt bis 1980, sein Nachfolger wurde Otto Tschulik (Nc). Als 1982 die zweite Linzer Verbindung Severina gegründet wurde, engagierte sich Saxinger auch bei ihr und war von 1982 bis 1992 ihr Philistersenior. Zeitweise war er stellvertretender Vorsitzender des Altherrenlandesbunds Oberösterreich.

Saxinger war auch Ehrenphilister der MKV-Verbindung Sternstein Bad Leonfelden und lebte in den letzten Jahren an seinem Alterswohnsitz im Burgenland. Er starb nach kurzer schwerer Krankheit und wurde auf dem St. Barbara-Friedhof in Linz begraben.

Quellen und Literatur:

ÖCV-Archiv. Lebensläufe Eduard Saxinger.