Lebenslauf:
Habich absolvierte 1914 das Gymnasium in Horn (Niederösterreich) und begann danach das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1924), wo er der Norica beitrat (Couleurname Siegfried). Sein Leibbursch war Julius Raab (Nc). 1915 wurde er zur k. u. k. Armee eingezogen (letzter Dienstgrad Oberleutnant der Reserve; Auszeichnungen: silbernes Signum laudis mit Schwertern, Signum laudis mit Schwertern, silberne Tapferkeitsmedaille II. Klasse, Karl-Truppenkreuz).
Nach dem Krieg studierte Habich weiter und war bei der Norica zweimal Senior (Wintersemester 1919/20 und Sommersemester 1920). Aufgrund dieser Funktionen war er zu dieser Zeit auch Listenführer der katholischen Studentenschaft im sog. „deutscharischen Hochschulausschuß“ der Universität Wien, deren zweiter Vorsitzender er war, und führender Funktionär im Katholisch-deutschen Akademikerausschuß. Er half der Babenberg Wien bei der Aufnahme in den CV und erhielt deswegen auch deren Band.
Bereits während seines Studiums trat er 1921 in den Dienst der Niederösterreichischen Landesversicherungsanstalten. Als sich 1922 die Landesversicherungsanstalten (mit Ausnahme Wiens) zur Versicherungsanstalt der Österreichischen Bundesländer AG zusammenschlossen, wurde er dort Generalsekretär und Direktionsmitglied. Gefördert wurde er vom damaligen Generaldirektor Guido Hößlinger (Nc). Als dieser Präsident des Verwaltungsrates wurde, stieg Habich am 15. März 1929 zum Generaldirektorstellvertreter auf. Am 15. Dezember 1932 wurde er zum Generaldirektor bestellt.
Bereits 1934 war Habich Kandidat für ein ständestaatliches Gremium. Aber erst nach Ausscheiden eines Mitglieds des Bundeswirtschaftrates wurde er am 20. Juni 1936 auf Vorschlag des Verbandes Österreichischer Versicherungsanstalten, deren Vizepräsident er war, des Volksbundes der Katholiken Österreichs und des Wiener Erzbischofs Theodor Kardinal Innitzer (NdW) zum Mitglied des Bundwirtschaftsrates ernannt, welche Funktion er bis zum 12. März ausübte. Nach dem Anschluß wurde Habich all seiner Funktionen enthoben und entlassen. Er arbeitete in der Folge als Steuerberater sowie Wirtschaftsprüfer und absolvierte auch den Wirtschaftsprüferkurs der Hochschule für Welthandel.
Nach dem Krieg war Habich zuerst Öffentlicher Verwalter der Versicherungsanstalt der Österreichischen Bundesländer AG, wurde aber bald wieder deren Vorstandsvorsitzender bzw. Generaldirektor, was er bis zu seinem Tode blieb. In der Folge wurde er bei mehreren Versicherungen und Unternehmen Aufsichtsratsmitglied. Auch wurde er Präsident des Verbandes der Versicherungsanstalten Österreichs sowie Vorsitzender des Fachverbandes Versicherungswesen in der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft sowie dort von 1953 bis zu seinem Tod stellvertretender Obmann der Sektion Geld-, Kredit- und Versicherungswesen.
Unter den Bundesparteiobmännern Julius Raab und Alfons Gorbach (Cl) war Habich in der ÖVP von 1951 bis zu seinem Tod Hauptreferent für Finanzen. Von 1956 bis zu seinem Tod war er auch Vizepräsident der Nationalbank. Sein Nachfolger bei der Versicherungsanstalt der Österreichischen Bundesländer wurde wenige Jahre Anton Zöhrer (Rg EM), dann folgte 1966 Herbert Cretnik (BbW).
Habich wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in die Norica nicht wieder aufgenommen. Der Grund war eine Anfang 1938, kurz vor dem Anschluß, erfolgte standesamtliche Eheschließung nach einer Scheidung, die offenbar nicht in Österreich erfolgt ist. Hier wäre eine solche bis zur Einführung des deutschen Eherechts nach dem Anschluß nicht möglich gewesen. Da dieser kurz danach erfolgte, hatte das vorerst keine CV-internen Konsequenzen für Habich. Er wurde erst im Januar 1957, offenbar nachdem seine erste Frau verstorben war, wieder aufgenommen.
Habich verstarb nach einer Operation im Krankenhaus, die Exequien hielt der damalige Erzbischof-Koadjutor Franz Jachym. Er wurde auf dem Hernalser Friedhof in Wien begraben.
Quellen und Literatur:
Verbindungsarchiv Norica (Georg Schmitz).Verbindungsarchiv Babenberg Wien (Harald Rötzer).
Academia 32 (1920/21), S. 290.
Enderle-Burcel, Gertrude: Christlich–ständisch–autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934–1938. Biographisches Handbuch der Mitglieder des Staatsrates, des Bundeskulturrates, des Bundeswirtschaftsrates sowie des Bundestages. Unter Mitarbeit von Johannes Kraus. Hg. vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands und der Österreichischen Gesellschaft für Quellenstudien. Wien 1991, S. 95f.