Wartungsfunktionen

em. Univ.-Prof. Mag. Dr. Heinz Krejci

em. Univ.-Prof. Mag. Dr. Heinz Krejci

Urverbindung: Norica (28.10.1960)

Bandverbindungen: Cl

Geboren: 12.05.1941, Wien
Gestorben: 12.03.2017, Wien
Universitätsprofessor (Handels- und Wertpapierrecht)

Lebenslauf:

Krejci wurde als Sohn eines Angestellten und einer Sekretärin geboren, besuchte die Übungs-Volksschule an der Lehrerbildungsanstalt Wien-Hegelgasse und absolvierte das Realgymnasium in Wien-Fünfhaus (Diefenbachgasse). In dieser Zeit war er bei der MKV-Verbindung Bavaria Wien aktiv (dort Couleurname Dr. cer. Porthos). Nach der Matura mit Auszeichnung im Jahr 1959 absolvierte er einen Maschinschreib- und Stenografiekurs an einer Handelsschule und begann das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1963), wo er der Norica beitrat (Couleurname Cola). Sein Leibbursch war Georg Schmitz (Nc).

Die Familien Krejci und Schmitz hatten sich gegen Ende der fünfziger Jahre bei einem Sommerfrische-Aufenthalt in Osttirol kennengelernt. Ebenfalls zu dieser Zeit machte dort der spätere Professor für Neuere Geschichte in Graz, Alexander Novotny (NdW), mit seiner Familie Urlaub. Die Familien Krejci und Novotny wohnten in Wien-Margareten im selben Haus und kannten sich daher sehr gut. Die Mutter von Krejci verfertigte das Typoskript der Habilitationsschrift Novotnys.

Nach Studienende wurde Krejci Assistent bei dem gerade an der Universität Wien zum ordentlichen Universitätsprofessor für Arbeits- und Sozialrecht ernannten Hans Schmitz (Nc) sowie dann bei dessen Nachfolger Theodor Tomandl (AW). Seine Gerichtspraxis absolvierte Krejci in den Sommermonaten beim Bezirksgericht in Lienz (Osttirol).

Krejci habilitierte sich 1972 aus Zivilrecht, Arbeits- und Sozialrecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien und wurde 1973 zum außerordentlichen Universitätsprofessor ernannt (Arbeitsbereich „Recht der sozialen Sicherheit und seiner Zivilrechtsbeziehungen“). Nachdem er 1973/74 Gastprofessor für Arbeits- und Wirtschaftsrecht an der Freien Universität Berlin war, wurde er 1976 als ordentlicher Universitätsprofessor für Privatrecht mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftsrechts an die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Graz berufen. 1977 gründete er mit dem ebenfalls in Graz lehrenden Karl Korinek (F-B EM) die „Studiengesellschaft für Recht und Wirtschaft“. Krejci und Korinek waren in Wien Studienkollegen gewesen, nun freundeten sich auch ihre Familien an.

Für das Studienjahr 1984/85 wurde Krejci zum Prädekan gewählt, doch wurde er 1985 zum ordentlichen Universitätsprofessor für Handels- und Wertpapierrecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien ernannt. Dadurch konnte er nicht mehr das Amt eines Dekans in Graz antreten. Von 1992 bis 2008 war er Vorstand des Instituts für Handels- und Wertpapierrecht, das während seiner Amtszeit in Institut für Unternehmens- und Wirtschaftsrecht unbenannt wurde. 2009 wurde er emeritiert. Als solcher hatte er unterschiedlichste legistische Vorhaben des Unternehmensrechtes beeinflußt. Seine Expertise war aber noch weiter gespannt.

Krejci war rechtspolitischer und legislativer Berater verschiedener Bundesministerien sowie Landesregierungen und wirkte am Erwerbgesellschaftengesetz (1990), am Vereinsgesetz (2002) und an der österreichischen Handelsgesetzreform (2005) wesentlich mit. Zuletzt arbeitete er an der GmbH-Reform und an der Vorbereitung der Reform des Rechts der Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) mit. Auch als Autor war Krejci beeindruckend produktiv und vielseitig. Er veröffentlichte zahlreiche Lehrbücher und Kommentare, aber auch Bücher zu anderen, eher unerwarteten Themen (siehe ug. Literaturliste). So war er u. a. seit seinen Schultagen auch dichterisch tätig und gab ca. 40 Gedichtbände der heiteren Art heraus.

Krejci war Mitglied zahlreicher Gesellschaften und Einrichtungen. So war er u. a. von 1998 bis 2013 Obmann des Vereins der Freunde der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, Vizepräsident der Österreichischen Goethe-Gesellschaft (2007–2013), Vizepräsident des Wiener Hilfswerkes (2004–2013).

Krejci wurde 1982, als er Graz tätig war, Bandphilister h. c. der Carolina. Dort wurde er auch Bandphilister der MKV-Verbindung Laurinia Graz (nunmehr Bad Radkersburg). Er ist nach langer schwerer und mit großer Geduld ertragener Krankheit verstorben. Er wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof in der Nähe seiner Eltern und beiderseitigen Großeltern begraben.

Werke:

(Auswahl)
Betriebsübergang und Arbeitsvertrag. Zugleich ein Beitrag zur Lehre von der Vertragsübernahme (Habilitationsschrift, 1972).
Handbuch des Konsumentenschutzgesetzes (1981)
Handbuch des Bau- und Wohnungsrechts. Gemeinsam mit Karl Korinek (F-B) (1981).
Rechtsfragen der kommunalen Wirtschaftsverwaltung (1992).
Was brauch ich ein Ehrengrab, wenn ich eine Festschrift hab? (2001)
Ursula (2001).
Vereinsgesetz 2002. Kommentar (2002).
Expedition in die Kulturgeschichte des Abwassers (2004).
JuRidiculum.UniVerse (2004).
Haftungsfragen zum Universitätsgesetz 2002 (2004).
Juristenball (2004).
Handelsrecht (3. neubearb. Aufl. 2005).
Walter H. Rechberger (Am) zum Geburtstag (2005).
Der Klimt-Streit. Fallen die in der Österreichischen Galerie Belvedere befindlichen Gemälde von Gustav Klimt aus dem Nachlass Ferdinand Bloch-Bauers unter das Restitutionsgesetz 1998? (2005).
Stets auf Kurs trotz rauer See. 100 Jahre K. Ö. St. V. Bavaria Wien (2008).
Privatrecht (8. Aufl. 2010).
Bomben am Bau. Über Gefahrtragung und Haftung des Bauunternehmers für Schäden, die im Zuge der Durchführung von Bauarbeiten durch sprengkräftige Kriegsrelikte verursacht wurden (2011).
Siegfrieds Kalaschnikow oder der missachtete Wagner (2013).
Recht auf Streik. Ein Paradigmenwechsel mit Folgen im Arbeitskampfrecht Österreichs (2015).

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Norica (Georg Schmitz 14., 16., 18. und 20. 3. 2017)
www.univie.ac.at/krejci/