Lebenslauf:
Korinek wurde als Sohn des späteren Generalsekretärs der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft sowie Finanzministers Franz Korinek (Baj EM) geboren, absolvierte 1958 das Gymnasium in Wien-Mariahilf (Amerlingstraße) und begann danach das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1963). Von 1964 bis 1973 war er Rechtskonsulent bei der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft.
Korinek habilitierte sich 1970 mit einer Arbeit über wirtschaftliche Selbstverwaltung für Verfassungs- und Verwaltungsrecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg und wurde 1973 zum ordentlichen Universitätsprofessor dieses Faches an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz ernannt. Hier habilitierte sich Wolfgang Mantl (Nc) bei ihm. 1976 erhielt Korinek einen Ruf an die Wirtschaftsuniversität Wien und wurde schließlich 1995 zum ordentlichen Universitätsprofessor für Verfassungs- und Verwaltungsrecht an die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Wien berufen. Als solcher wurde er 2003 emeritiert.
Bereits mit 1. Januar 1978 Mitglied des österreichischen Verfassungsgerichtshofes wurde Korinek 1999 zu dessen Vizepräsident berufen. Mit 1. Januar 2003 wurde er als Nachfolger von Ludwig Adamovich (AIn EM) zum Präsidenten des Verfassungsgerichtshofes ernannt. In seiner Zeit als Präsident wurden wichtige Gerichtsentscheidungen u. a. zum EU-Beitritt getroffen. Mit 30. April 2008 legte er dieses Amt aus gesundheitlichen Gründen zurück. Sein Nachfolger wurde Gerhart Holzinger (R-J).
Korinek war neben seiner juristischen Tätigkeit auch kulturell, und hier vor allem musikalisch interessiert und engagiert. Bereits als Student war er Mitglied des Staatsopernchores und war dann ab 1999 Mitglied des Aufsichtsrates der Staatsoper sowie ab 2007 Präsident der Freunde der Wiener Staatsoper. Er hat auch musikhistorische Arbeiten publiziert. Einem größeren Publikum bekannt wurde er 2005 mit seiner Anekdotensammlung „Onkel Julius oder Der Wiederaufbau Österreichs“. Mit Onkel Julius ist Julius Raab (Nc) gemeint, der als Präsident der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft eine enge Beziehung zu Korineks Vater hatte.
Korinek, der auch Mitglied des Aufsichtsrates der UNIQA Versicherung war, trat wegen seiner Verpflichtungen an der Wiener Staatsoper als Student nicht dem CV bei. Er fand 1977 Kontakt zur Franco-Bavaria, die ihm die Ehrenmitgliedschaft verlieh (Couleurname Solon). Neun Jahre später erhielt er von Rhaeto-Danubia die Ehrenmitgliedschaft. Er starb an einem Herzleiden und wurde auf dem Meidlinger Friedhof begraben.
Werke:
Wirtschaftliche Selbstverwaltung. Eine rechtswissenschaftliche Untersuchung (1970)-Die Verfassungsgerichtsbarkeit im Gefüge der Staatsfunktionen (1982).
Entwicklungstendenzen in der Grundrechtsjudikatur des Verfassungsgerichtshofes (1991).
Grundlagen staatlicher Planwirtschaftsverwaltung (1991).
Österreichisches Bundesverfassungsrecht. Textsammlung und Kommentar (Loseblattausgabe 199ff.).
Grundrechte und Verfassungsgerichtsbarkeit (2000).
Der Onkel Julius oder Der Wiederaufbau Österreichs in Anekdoten (2005).
Staat und Kunst (2006).
Auch das ist Kultur. Recht der Kultur – Kultur des Rechts (2007).
Joseph Haydn – Erneuerung und Vollendung (2009).
Der Rosenkavalier – Eine wienerische Maskerad‘ – und weiter nichts? (2012).
Quellen und Literatur:
Verbindungsarchiv Franco-Bavaria (Mitteilung von Karl Wolfgang Schrammel, 10. 3. 2017)http://news.orf.at/#/stories/2382726/
http://diepresse.com/home/innenpolitik/5181312
http://diepresse.com/home/innenpolitik/5181383