Lebenslauf:
Fuchs wurde als Sohn eines Zollbeamten geboren, der im parteipolitischen Katholizismus des 3. Wiener Gemeindebezirks verankert war. Nach fünf Klassen der Volksschule besuchte er die ersten fünf Klassen des Landstraßer Gymnasiums. Mit ihm in der Klasse saß auch der spätere SPÖ-Vizekanzler Bruno Pittermann. Nach einer Überlieferung soll es eine Klassenbucheintragung gegeben haben: „Fuchs und Pittermann stören den Unterricht.“ Noch in der fünften Klasse trat er der katholischen Pennalie (später MKV) Frankonia bei.
Da Fuchs den Berufswunsch Priester hatte, absolvierte er 1924 mit Auszeichnung die letzten drei Jahre des Gymnasiums (Collegium Aloisianum) bei den Jesuiten in Linz-Freinberg. Danach trat er in das Benediktinerstift Seckau ein (Ordensname Maurus). Nach dem Noviziat und der einfachen Profeß im Jahr 1925 begann er sein theologisches Studium an den Ordenshochschulen der deutschen Benediktinerabteien Maria Laach und dann in Beuron. 1928 legte er aber nicht die feierliche Profeß ab, sondern trat in das Wiener Priesterseminar ein. Im Wintersemester 1928/29 setzte er sein Studium an der Theologischen Fakultät der Universität Wien (abs. theol. 1931) fort, wo er der Bajuvaria beitrat (Couleurname Hildebrand). Sein Leibbursch war Eduard Chaloupka (Baj), der auch sein Fuchsmajor bei der Frankonia war.
Nach seiner Priesterweihe am 19. Juli 1931 feierte Fuchs seine Primiz in der Pfarrkirche St. Rochus und Sebastian. Sein Primizprediger war Bundeskanzler a. D. Ignaz Seipel (Nc, Baj EM). In der Folge war er zeitweise zusammen mit dem späteren Erzbischof-Koadjutor Franz Jachym Kaplan in Purkersdorf (Niederösterreich) Mit 1. September 1937 wurde er zum Kaplan der Pfarre Rudolfsheim (Maria, Königin der Märtyrer), Wien XV, ernannt.
Nach dem Krieg begann Fuchs 1946, an einer Mittelschule zu unterrichten, zuletzt an der sog. Arbeitermittelschule am Henriettenplatz (Wien XV). Zu diesem Zweck legte er die Lehramtsprüfung ab und wurde in der Folge pragmatisiert. Er engagierte sich nebenher auch in der Katholischen Erwachsenenbildung und im Exerzitienwerk der Erzdiözese Wien. Am 1. Juli 1963 wurde er zum Diözesaninspektor (offizieller Titel Fachinspektor) für den Religionsunterricht an Höheren Schulen ernannt wurde. Zuletzt war er zuständig für den 3., 4., 6., 7., 11., 13., 22. und 23. Wiener Gemeindebezirk sowie in der ganzen Diözese für Aufbauymnasien und -realgymnasien sowie für Gymnasien und Realgymnasien für Berufstätige (ehemalige Arbeitermittelschulen). 1970 ging er zwar offiziell in Pension, war aber noch bis 1972 als Diözesaninspektor tätig. Als er dazu ernannt wurde, wurde er zwar als Kaplan entpflichtet, blieb aber in der Pfarre wohnen.
Bereits kurz nach seiner Priesterweihe war Fuchs seelsorglich in der Bajuvaria tätig. Hier unterstützte er die offiziellen Verbindungsseelsorger P. Konstantin Prinz zu Hohenlohe-Schillingsfürst OSB (Kb, Baj EM), der ebenfalls Seckauer Benediktiner war, und dessen Nachfolger Hochschulprofessor P. Peter Schmitz SVD (Rl, Baj). Nach dessen Tod im Jahr 1941 bzw. nach 1945 wurde Fuchs Verbindungsseelsorger der Bajuvaria.
Bei der Frankonia war Fuchs bereits vor 1938 Verbindungsseelsorger und blieb es auch nach 1945. 1953 wurde er als Nachfolger von Anton M. Pichler (NbW) zum Verbandsseelsorger des MKV gewählt und übte diese Funktion 19 Jahre bis 1972 aus. Er war der bislang am längsten amtierende Verbandsseelsorger des MKV. Er erhielt den Ehrenring des MKV und war Bandphilister der MKV-Verbindungen Gothia Wien, Liechtenstein Wien, Rhenania Wien und Teurnia-Ortenburg Spittal/Drau. Ebenso war er Ehrenphilister der KÖL Leopoldina und Magistralkaplan des Malteserordens.
Fuchs erhielt 1965 den Titel eines Päpstlichen Ehrenkämmerers (Monsignore) sowie 1969 den Berufstitel Hofrat verliehen. Er wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben.
Quellen und Literatur:
Diözesanarchiv Wien. Priesterdatenbank.Rede von Eduard Chaloupka bei der Festkneipe anläßlich des 60. Geburtstags von Msgr. Karl Fuchs im Gasthaus „Drei Hackn“ (Piaristengasse) am 11. 11. 1965, in: Litterae. Zeitschrift der K. a. V. Bajuvaria. XCI. Semester (Wintersemester 1965/66), Nummer 2, S. 10–13.