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VHR LADir i.R. Dr. Georg Schneider sen.

VHR LADir i.R. Dr. Georg Schneider sen.

Urverbindung: Austria-Wien (14.11.1934)

Geboren: 20.12.1914, Prottes (Bezirk Gänserndorf, Niederösterreich)
Gestorben: 15.07.2002, Prottes (Bezirk Gänserndorf, Niederösterreich)
Landesamtsdirektor (Niederösterreich)

Lebenslauf:

Nach der Absolvierung der heimatlichen Volksschule in Prottes besuchte Schneider das Stiftsgymnasium in Melk, wo er der dortigen katholischen Pennalie (später MKV-Verbindung) Nibelungia beitrat. Nach der Matura im Jahr 1934 begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1938), wo er der Austria beitrat (Couleurname Schurl). Dort war er im Sommersemester 1937 Senior. Anfang 1936 war er stellvertretender Vorsitzender der Katholisch-Deutschen Hochschülerschaft (KDHÖ) in Wien.

Nach Studienende begann Schneider Ende 1938 die Gerichtspraxis, wurde jedoch Anfang 1940 zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Im Juni 1946 kehrte er aus der britischen Kriegsgefangenschaft zurück. Kurz danach wurde er in den niederösterreichischen Landesdienst aufgenommen. Nach einer Tätigkeit bei der Bezirkshauptmannschaft Gänserndorf, wo er unter Franz Baumgartner (Nc) als Bezirkshauptmannstellvertreter fungierte, war er vom 1. Januar bis 31. Dezember 1953 Bezirkshauptmann von Bruck/Leitha.

Mit 1. Januar 1954 wurde Schneider zum Bezirkshauptmann von Horn bestellt, welche Funktion er bis zum 31. Dezember 1964 ausübte. Mit 1. Januar 1960 erfolgte die Ernennung zum wirklichen Hofrat. Mit 1. Januar 1965 wurde er zum Leiter der Gemeindeabteilung und zum vortragenden Hofrat (IX. Dienstklasse) ernannt. In dieser Funktion betrieb er Gemeindezusammenlegungen auf freiwilliger Basis. Die Idee dazu war ihm aufgrund der vielen Kleingemeinden im Bezirk Horn gekommen. Ebenso fiel in diese Zeit die Gründung der Gemeindeverwaltungsakademie zur Aus- und Fortbildung deer Gemeindesekretäre und -funktionäre. 1966 übernahem er zusätzlich noch die Schulabteilung, wo er mit der Durchführung von Schulzusammenlegungen betraut war.

Mit 1. Januar 1968 wurde Schneider zum Landesamtsdirektorstellvertreter ernannt. Er wurde dadurch neuerlich Stellvertreter von Franz Baumgartner (Nc). Am 1. Januar 1974 wurde er als dessen Nachfolger zum Landesamtsdirektor bestellt. Unter seiner Ägide kam es zur Gründung einer Verwaltungsakademie des Landes. Schneider führte auch einen neuen Führungsstil ein. Auch kam es zur Einführung von Gruppen im Amt der niederösterreichischen Landesregierung. Mit 1. September 1979 trat er in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Leopold Speiser (Nc).

Schneider war sehr musikalisch. Das führte dazu, daß er 1979 zuerst Präsident – später Ehrenpräsident – des Vereins Niederösterreichisches Tonkünstlerorchester wurde. Ebenso war er Präsident, später Ehrenpräsident, des Österreichischen Sängerbundes. Er war auch Ehrenphilister der MKV-Verbindungen Leopoldina Gänserndorf, Waldmark Horn und Babenberg Deutsch-Wagram.

Nach seiner Pensionierung wohnte Schneider in der Hauptsache im Haus seiner Eltern in Prottes. In deren Kirche spielte er auch bis zu seinem Tod die Orgel. Einer seiner Söhne war Georg Schneider jr. (AW), Vorsitzender des Zentralausschusses der Österreichischen Hochschülerschaft. Schneider wurde auf dem Friedhof von Prottes begraben.

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Austria-Wien (Heinz Dopplinger).
Mitteilung von Georg Schmitz (Nc), 8. 10. 2013.
Mitteilungsblatt des ÖCV und ÖAHB Nr. 10 (15. 4. 1935), S. 8.