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Bgm. a.D. Dir. HR Dipl.-Ing. Emil Planckh

Bgm. a.D. Dir. HR Dipl.-Ing. Emil Planckh

Urverbindung: Welfia (13.11.1915)

Geboren: 17.05.1896, Klosterneuburg (Niederösterreich)
Gestorben: 24.09.1963, Klosterneuburg (Niederösterreich)
Bürgermeister (Klosterneuburg), Direktor HBLVA Klosterneuburg und Wien-Schönbrunn

Lebenslauf:

Planckh absolvierte das Gymnasium in Klosterneuburg und wurde danach zur k. u. k. Armee zur Kriegsdienstleistung einberufen (letzter Dienstgrad Oberleutnant der Reserve; Auszeichnungen: silbernes Signum laudis, silbernes Signum laudis am Bande mit Schwertern; zweimal bronzene Tapferkeitsmedaille, Karl-Truppenkreuz, Verwundetenmedaille). Noch während des Krieges war es ihm möglich gewesen, die Studienrichtung Landwirtschaft an der Hochschule für Bodenkultur (Dipl.-Ing. 1922) zu inskribieren. Er trat der in Klosterneuburg ansässigen Welfia bei (Couleurname Wernher), wo er im Studienjahr 1919/20 Fuchsmajor und im Wintersemester 1920/21 Senior war.

Nach Beendigung seines Studiums war Planckh kurz als Obstbaudemonstrator an der Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt (HBLVA) für Wein-, Obst- und Gartenbau in Klosterneuburg eingesetzt, um dann bis 1925 im gerade zu Österreich gekommenen Burgenland als Obstbauinspektor tätig zu sein. Dort legte er die Keimzelle für die Entwicklung des dortigen Obstbaus. Anschließend wurde er als Professor für Obstbau und Obstverwertung an die HBLVA Klosterneuburg berufen. Diese berufsbildende Höhere Schule steht unter der Verwaltung des Landwirtschaftsministeriums. 1929/30 war er auf Einladung der Regierung in Chile, wo er landwirtschaftliche Schulen nach dem Muster der HBLVA einzurichten hatte und weswegen ihm auch ein chilenischer Orden (Ritterkreuz Al Merito) verliehen wurde.

Nach seiner Rückkehr 1930 an die HBLVA Klosterneuburg widmete sich Planckh auch der österreichischen Bienenzucht und war für dieses Fach Honorardozent an der Hochschule für Bodenkultur. Außerdem wurde er zum Präsidenten des Österreichischen Imkerbundes gewählt, welche Funktion er bis zu seinem Tod bekleidet hatte. Seiner Initiative ist die Errichtung der Bundesanstalt für Bienenkunde in Wien zu verdanken. Später wurde er auch zum Präsidenten der österreichischen Gartenbaugesellschaft gewählt. Im übrigen wirkte in dieser Zeit an der HBLVA Klosterneuburg auch Heinrich Zuderell (Cl) als Vorstand des Laboratoriums, der Gründungssenior der Vandalia Prag war.

Planckh engagierte sich in der Vaterländischen Front, bei der er Bezirksführer war, und sein Organisationstalent war bekannt. Aufgrund von Schwierigkeiten in der Kommunalverwaltung Klosterneuburgs sah sich die niederösterreichische Landesregierung gezwungen, mit Wirkung vom 19. März 1937 den Gemeindetag (so hieß der Gemeinderat im „Ständestaat“) aufzulösen und den bisherigen Bürgermeister Vinzenz Goller (Wl) abzuberufen. Planckh wurde als Gemeindeverwalter (später Bürgermister) bestellt. Die Amtsübergabe erfolgte am 22. März 1937. Seitens der Landesregierung nahm daran Rupert Wimmer (F-B) teil.

Planckh war der Vierte einer Reihe von Klosterneuburger Bürgermeistern aus dem CV. Zu diesen zählten Josef Schömer (Wl EM) (1922–1929), Franz Eselböck (Kb) (1934–1936), Vinzenz Goller (Wl) (1936/1937), Gottfried Schuh (Wl EM) (1985–2009) und Stefan Schmuckenschlager (Wl) (2009–2024).

Nach dem Anschluß im März 1938 wurde Planckh als Bürgermeister abgesetzt, und Friedrich Zweigelt, der Schöpfer des gleichnamigen Rotweins und illegaler Nazi, wurde Direktor der HBLVA und enthob Planckh sofort des Dienstes. Er war dann in der Zeit von 1938 bis 1945 in der Privatwirtschaft tätig. Der vorhin erwähnte Zuderell starb im Februar 1938, so daß ihm solches erspart geblieben ist.

Nach dem Krieg wurde Planckh rehabilitiert und mit der Leitung der HBLVA Klosterneuburg betraut bzw. zu deren Direktor ernannt. Dort war er in der schwierigen Besatzungszeit an deren Wiederaufbau maßgeblich beteiligt. 1952 wurde er dann zum Direktor der HBLVA für Gartenbau in Wien-Schönbrunn ernannt, welche Position er bis zu seiner Pensionierung im Januar 1962 innehatte. Anfang 1959 wurde er zusätzlich mit der Leitung der Bundesgartenverwaltung in Schönbrunn betraut.

Planckh, der 1951 den Berufstitel Hofrat erhielt, war auch Ehrenphilister der Klosterneuburger MKV-Verbindungen Arminia und Rhaeto-Norica. Er starb bald nach seiner Pensionierung und wurde auf dem Oberen Stadtfriedhof Klosterneuburg beigesetzt. Bruno Blanckh (Wl) war sein Sohn.

Quellen und Literatur:

Neue Klosterneuburger Zeitung, 27. März 1937, 1f.
Klosterneuburger Nachrichten, 5. 10. 1963, 1f.