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Bgm. a.D. Dr. Gottfried Schuh

Bgm. a.D. Dr. Gottfried Schuh

Ehrenmitgliedschaften:

Geboren: 22.06.1944, Klosterneuburg
Gestorben: 30.08.2022, Klosterneuburg
Bürgermeister (Klosterneuburg), Bankangestellter

Lebenslauf:

Schuh wurde als Sohn eines Kleinbauern geboren. Scheiblingstein war ursprünglich eine Katastralgemeinde der Gemeinde Weidlingbach im Gerichtsbezirk Klosterneuburg. Dieser wurde nach dem Anschluß 1938 als 26. Bezirk in das nunmehrige Groß-Wien eingemeindet. Die Rückabwicklung von Groß-Wien erfolgte aus besatzungsrechtlichen Gründen erst 1954. Dabei wurden alle ursprünglichen Gemeinden des 26. Bezirkes in die Stadt Klosterneuburg eingemeindet.

Schuh besuchte die Volksschule in Wien-Hernals (Dornbach) und dort auch das Realgymnasium (Geblergasse). Nach seiner Matura im Jahr 1962 begann er das Studium der Publizistik (hieß damals Zeitungswissenschaften), Wirtschaftsgeschichte und Psychologie an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien (Dr. phil. 1969). Neben dem Studium verdiente er sich seinen Unterhalt als Aushilfsgärtner, Versicherungs- und Zeitschriftenvertreter sowie bei verschiedenen Medienunternehmen.

Nach Abschluß des Studiums und des Präsenzdienstes am Fliegerhorst Langenlebarn sowie an der Landesverteidigungsakademie wurde Schuh 1970 Redakteur der Österreichischen Raiffeisenzeitung. 1971 wechselte er in die Marketing-Abteilung der Genossenschaftlichen Zentralbank (GZB) und wurde 1977 deren stellvertretender Abteilungsleiter. Zu dieser Zeit war Hellmuth Klauhs (Rt-D) Generaldirektor. Schließlich übernahm Schuh 1988 als Direktor die Geschäftsführung der Zentralen Raiffeisenwerbung und wurde Abteilungsleiter Marketing bei der Raiffeisen-Zentralbank AG (vormals GZB). Aufgrund seines kommunalpolitischen Engagements wandelte er 1997 seinen Dienstvertrag in einen Konsulentenvertrag um.

Schuh engagierte sich in den sechziger Jahren in der Österreichischen Jugendbewegung bzw. der Jungen ÖVP Klosterneuburg. Aufgrund seines Studiums bzw. beruflichen Tätigkeit wurde er PR- und Werbereferent der Klosterneuburger ÖVP. 1975 wurde er in den dortigen Gemeinderat und 1980 zum Vizebürgermeister gewählt. 1985 erfolgte seine Wahl zum Bürgermeister, welches Amt er nach Wiederwahlen in den Jahren 1990, 1995, 2000 und 2004, dann 24 Jahre bis zum 31. Oktober 2009 ausübte. Er war damit der am längsten amtierende Bürgermeister Klosterneuburgs.

Schuh war der Fünfte in einer Reihe von Klosterneuburger Bürgermeistern aus dem CV. Zu diesen zählten Josef Schömer (Wl EM) (1922–1929), Franz Eselböck (Kb) (1934–1936), Vinzenz Goller (Wl) (1936/1937), Emil Planckh (Wl) (1937/38) und Stefan Schmuckenschlager (Wl) (2009–2024).

In der Amtszeit von Schuh wurde 1987 ein neuer Raumordnungsplan und 1989 ein neues Abfallwirtschaftskonzept für Klosterneuburg vorgelegt. 1989 wurde eine neue vollbiologisch Kläranlage in Betrieb genommen. Nach der großen Flut von 2002 wurde ein umfassender Hochwasserschutz errichtet. Zwischen 2005 und 2009 wurde die Umfahrungsstraße gebaut. Ein besonderes Anliegen für ihn war der Ausbau des Krankenhauses. Darüber hinaus wurden die städtischen Schulen und Kindergärten ebenfalls ausgebaut. Anfang der neunziger Jahre wurde die „operklosterneuburg“ eingeführt und 1998 das Stadtmuseum errichtet. Schließlich wurde in seiner Ära der Grundstein für das Institute of Science and Technology Austria (IST) in Maria Gugging gelegt.

Ab 2001 war Schuh Obmann des Wallfahrts- und Kulturvereins Maria Gugging und ab 2001 Mitglied der Geschäftsführung des Niederösterreichischen Gemeindevertreterverbandes. Parteipolitische Funktionen lehnte er ab, weil er sich auf die Kommunalpolitik konzentrieren wollte. 2011 verlieh ihm die Stadt die Ehrenbürgerschaft.

Die Welfia verlieh 1982 Schuh die Ehrenmitgliedschaft (Couleurname Spund). 1985 wurde er Ehrenmitglied der MKV-Verbindung Arminia Klosterneuburg. Er hat die Umbenennung der ursprünglichen Adresse der Bude der Welfia in Welfenplatz wesentlich in der Stadtgemeinde betrieben und ermöglicht. Er starb nach längerer Krankheit und wurde in einem Ehrengrab im Oberen Stadtfriedhof beigesetzt.

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Welfia (Rundschreiben 14/22, 31. 8. 2022).
https://www.meinbezirk.at/klosterneuburg/c-leute/buergermeister-ad-gottfried-schuh-verstorben_a5559466
https://www.klosterneuburg.at/de/Nachruf_Dr_Gottfried_Schuh.