Lebenslauf:
Köstner wurde als Sohn eines Spenglermeisters geboren und absolvierte in Klagenfurt das Gymnasium. Danach studierte er in Rom Philosophie (Dr. phil. 1928) sowie Theologie (Dr. theol. 1932) und wurde dort am 25. Oktober 1931 zum Priester geweiht. Nach seiner Rückkehr 1932 war er bei Bischof Adam Hefter (Wl) bischöflicher Hofkaplan und am Klagenfurter Gymnasium Religionslehrer. 1941 wurde er zum Administrator der Dompfarre ernannt.
Als 1939 Hefter aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat, wurde der Weihbischof von Gurk, Andreas Rohracher (AIn EM), zum Kapitelvikar gewählt. Als dieser im Februar 1943 vom Salzburger Domkapitel zum Fürsterzbischof von Salzburg gewählt wurde, blieb er weiterhin Administrator von Gurk. Aus politischen Gründen war eine Besetzung des bischöflichen Stuhls von Gurk nicht möglich.
Nach Ende des Krieges wurde Köstner am 25. Juni 1945 zum Fürstbischof von Gurk ernannt und am 5. August 1945 in Klagenfurt von Rohracher zum Bischof geweiht. Er erwarb sich nach dem Krieg große Verdienste um den Aufbau der Diözese, die u. a. vom Kärntner Sprachenstreit geprägt war. Hier bemühte er sich – von allen Seiten anerkannt – um einen Ausgleich. In seinem bereits 1977 verfaßten geistlichen Testament beschwört er die Kärntner Bevölkerung, mit aller Energie auf den nationalen Frieden im Geiste Jesu hinzuarbeiten. Köstner unterstützte auch die 1972 gegründete Klagenfurter Verbindung Carinthia.
Am 25. April 1981 wurde Köstners Rücktritt angenommen. Er war zu diesem Zeitpunkt mit 36 Regierungsjahren der dienstälteste österreichische Bischof. Sein Nachfolger wurde Egon Kapellari (Ca EM). Im Gespräch war auch der Grazer Kirchenrechtler Hugo Schwendenwein (Rd). Köstner starb jedoch schon bald nach seinem Rücktritt und wurde im Klagenfurter Dom beigesetzt.
Quellen und Literatur:
Kathpress, 4. 1. 1982.Tropper, Peter G.: Joseph Köstner, in: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1945-2001. Ein biographisches Lexikon. Hg. von Erwin Gatz. Berlin 2002, SS. 333–335.