Lebenslauf:
Hefter wurde als Sohn eines Landwirts geboren und besuchte zuerst das Gymnasium in Rosenheim und dann als Konviktszögling das des Benediktinerstifts St. Peter in Salzburg, wo er 1890 am Borromäum die Reifeprüfung ablegte. Wegen des Mangels an deutschsprachigen Priestern in Kärnten legte man ihm nahe, dort ins Priesterseminar einzutreten. Ab 1890 studierte er dann an der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt in Klagenfurt und wurde auch dort am 22. Juli 1894 zum Priester geweiht.
Nach Seelsorgetätigkeit in St. Leonhard, Kellerberg und Rubland studierte er ab 1896 für das gymnasiale Lehramt Klassische Philologie an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck (Lehramtsprüfung 1900, Dr. phil. 1901). Danach unterrichtete er am Stiftsgymnasium in St. Paul im Lavanttal und in Ried im Innkreis, um im Jahr 1904 als Gymnasiallehrer für Latein und Griechisch nach Klosterneuburg zu kommen. 1914 wurde er nach Mödling ans Gymnasium versetzt, wo er auch Konviktsdirektor war.
In Klosterneuburg geriet Hefter in Kontakt zur der dort gerade gegründeten Welfia, die ihn als Ehrenphilister aufnahm (Couleurname Nimrod). Dieser Status wurde nach Gründung des Dritten ÖCV 1933 in eine Urmitgliedschaft umgewandelt.
In seiner niederösterreichischen Zeit setzte sich Hefter im Rahmen der Christlichsozialen Partei für das Proportionalwahlrecht ein. In Österreich herrschte zwar für die Reichsratswahlen ab 1907 ein allgemeines Mehrheitswahlrecht in der Form, wie es heute in Frankreich in Geltung ist. Bei den Landtagswahlen gab es jedoch ein Kurienwahlrecht mit Elementen eines Mehrheitswahlrechtes. 1914 wurde das Proportionalwahlrecht ab den 1915 nächsten fälligen niederösterreichischen Landtagswahlen für die allgemeine Kurie festgelegt, allerdings fanden diese wegen des Krieges nicht mehr statt.
Hefter kam in Klosterneuburg auch mit dem damaligen Propst des Augustinerchorherrenstiftes Friedrich Gustav Kardinal Piffl (Wl EM), dem späteren Fürsterzbischof von Wien, in Kontakt, der ihn für Gurk empfahl. Daher wurde er am 26. Dezember 1914 von Kaiser Franz Joseph zum Fürstbischof von Gurk ernannt, am 6. Februar 1915 erfolgte die Bestätigung durch den Fürsterzbischof von Salzburg und am 7. Februar die Bischofsweihe. Es war dies die letzte Ernennung eines Bischofs von Gurk nach dem sog. „Salzburger Privileg“. Als Fürstbischof von Gurk wurde Hefter am 2. März 1915 Mitglied des Herrenhauses und Landtagsabgeordneter von Kärnten.
Hefter geriet in die Wirrnisse des Ersten Weltkriegs, die besondere Bedeutung für Kärnten hatten (Abtrennung von Gebieten, Abwehrkampf, Volksabstimmung). Gegenüber dem slowenischen Bevölkerungsteil erwies er sich aber als tolerant und fördernd. Er verlangte, daß die Priesterseminaristen Slowenisch erlernen. Ebenso gründete er 1931 eine slowenische Kirchenzeitung. In seiner Amtszeit wurde das Diözesanmuseum gegründet und das Priesterseminar neu gebaut. Er betrieb auch die Heiligsprechung von Hemma von Gurk, die dann 1939 erfolgte.
Aufgrund seines allgemeinen schlechten Gesundheitszustandes hatte Hefter bereits 1931 dem Heiligen Stuhl seinen Rücktritt angeboten, erhielt aber 1933 vorerst mit dem bisherigen Regens des Klagenfurter Priesterseminars, Andreas Rohracher (AIn EM), einen Weihbischof. Gegenüber dem Nationalsozialismus vermied er jedwede Äußerung, begrüßte aber den Anschluß Österreichs und nahm 1939 in Klagenfurt an einem Empfang Hitlers teil, weil er auf einen Modus vivendi zwischen Staat und Kirche hoffte.
Am 4. Mai 1939 nahm Papst Pius XII. (Tfs EM) dann seinen Rücktritt an und ernannte Hefter zum Titularbischof von Marcianopolis und bald danach am 11. Dezember 1939 zum Titularerzbischof von Maximianopolis. Er kehrte nach Prien zurück, wo er seinen Lebensabend verbrachte, und wurde im Klagenfurter Dom beigesetzt.
Im November 1914, noch vor seiner Ernennung zum Bischof, wurde Hefter Ehrenphilister des Kürnberg und damit CVer. Denn die Welfia war damals noch nicht Mitglied des CV. Kürnberg führte ihn erst ab 1959 als Bandphilister.
Quellen und Literatur:
Verbindungsarchiv Welfia (Gerhard Fuchs).Academia 27 (1914/15), S. 464 und 540 sowie 28 (1915/16), S. 44f.
Gatz, Erwin: Adam Hefter, in: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1785/1803 bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Hg. von Erwin Gatz. Berlin 1983, S. 298f.
Polgar, Michael: 100 Jahre K. Ö. St. V. Kürnberg 1900–2000. Wien 2000, S. 205f.