Wartungsfunktionen

Sekt.-Chef a.D. Mag. Dr. Karl Perrelli

Sekt.-Chef a.D. Mag. Dr. Karl Perrelli

Urverbindung: Franco-Bavaria (16.03.1935)

Geboren: 20.12.1914, Görz (gefürstete Grafschaft Görz-Gradisca; nunmehr Gorizia, Region Friaul-Julisch Venetien, Italien)
Gestorben: 02.10.2007, Baden
Sektionschef (Finanzministerium)

Lebenslauf:

Perrelli wurde als Sohn eines Fabrikleiters geboren. Die Familie stammte ursprünglich aus Neapel, das bis zum Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714) zu Spanien gehörte. Dort stand sie in dieser Zeit im Dienst des späteren Kaisers Karl VI., der als Karl III. den spanischen Thron beanspruchte, und zog 1717 von nach Görz. 1765 wurden sie zu Herren und Landstand der gefürsteten Grafschaft Görz-Gradisca erhoben und 1772 zu Reichsrittern geadelt. Da der Vater Perrellis eine Dynamitfabrik in St. Lambrecht (Bezirk Murau, Steiermark) leitete, zog die Familie dorthin.

Nach der Absolvierung der Volksschule besuchte Perrelli das Stiftsgymnasium in St. Paul im Lavanttal (Kärnten), wo er 1933 die Matura ablegte. In dieser Zeit wurde er 1929 bei der katholischen Pennalie Paulinia aktiv (später MKV), die nach 1945 als MKV-Verbindung Sponheim Wolfsberg reaktiviert wurde. Direktor des Gymnasiums und ab 1929 Abt des Stiftes war Richard Florian Strelli (Cl). Danach begann Perrelli das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1938), wo er der Franco-Bavaria beitrat (Couleurname Mucki). Sein Leibbursch war Helmut Schuster (F-B), der spätere Chefredakteur der Grazer „Südost-Tagespost“. Im Wintersemester 1937/38 war er Senior.

Nach seiner Promotion fand Perrelli im März 1939 eine Stellung in dem damals in Liquidierung befindlichen Finanzministerium in Wien, wurde aber bereits am 19. September 1939 zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Er machte zuerst den Frankreichfeldzug mit und wurde dann auf dem östlichen Kriegsschauplatz eingesetzt, wo er schwer verwundet wurde (Verlust des rechten Auges). Danach war er in Griechenland sowie in Italien und verletzte sich im November 1943 bei einer Bruchlandung in Telfs (Tirol) neuerlich schwer. Wieder hergestellt wurde er neuerlich in Italien eingesetzt und beim dortigen Rückzug der Deutschen Wehrmacht am 2. Mai 1945 von der US-Army gefangengenommen.

Perrelli kehrte aus der US-Kriegsgefangenschaft erst im Oktober 1946 zurück und konnte am 16. Dezember 1946 wieder seinen Dienst im Finanzministerium beginnen. Zuerst war er einige Monate in der Kreditsektion tätig, dann als Sekretär bei den Finanzministern Georg Zimmermann, Eugen Margarétha und Reinhard Kamitz. Im Juli 1957 wurde er in die Personalsektion versetzt und übernahm dort die Funktion des Zollwache-Zentralinspektors. Ab September 1958 tat er Dienst in der Präsidialsektion und wurde mit 1. Januar 1960 zum Ministerialrat ernannt.

Mit 1. Januar 1967 wurde Perrelli als Nachfolger von Franz Latzka (Rd) zum Sektionschef und Leiter der Personalsektion ernannt. 1975 übernahm er die Leitung der Sektion für Zoll- und Verbrauchssteuern. In dieser Funktion war er auch zuständig für die Monopolbetriebe Tabakregie und Salinen und erwarb sich große Verdienste bei der schwierigen Umwandlung dieser Monopolbetriebe in Aktiengesellschaften, die aber vorerst weiter im Eigentum der Republik Österreich verblieben. Aufgrund seiner Stellung nahm er als Vertreter der Republik Österreich weitere Funktionen wahr. So war er u. a. Vorsitzender des Aufsichtsrates der BUWOG und Mitglied des Aufsichtsrates der Sprengmittel AG.

Anfang Januar 1979 wurde Perrelli in den dauernden Ruhestand versetzt und war dann vom 1. Januar 1979 bis zum 12. November 1988 Vorsitzender des Aufsichtsrates der Österreichischen Salinen AG, mit der ja schon vorher zu tun gehabt hatte. Zuletzt lebte er in Baden bei Wien. Begraben wurde er auf dem Friedhof Weidling in Klosterneuburg (Niederösterreich).

Quellen und Literatur:

Verbindungarchiv Franco-Bavaria. Zur Erinnerung an Dr. Karl Perrelli von Dr. Klaus Lederer (Schwiegersohn), 17. 10. 2007.