Lebenslauf:
Gaigg wurde als Sohn eines alteingesessenen Traunsee-Fischers geboren und stammte aus Altmünster am Traunsee (Bezirk Gmunden, Oberösterreich). Er besuchte gemeinsam mit Theodor Detter (AW) das Realgymnasium in Gmunden und begann nach der Matura im Jahr 1951 mit dem Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, wo er der Austria Beitrat (Couleurname Niki). Im Sommersemester 1953 wechselte er zum Weiterstudium nach Innsbruck (dort Dr. iur. 1956), wo er bei der dortigen Austria verkehrsaktiv war. Er engagierte sich in der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) bzw. beim Wahlblock und war 1954/55 Vorsitzender des Hauptausschusses der ÖH an der Universität Innsbruck. Neben seinem Studium war er ab 1953 bei der Internationalen Schlafwagen- und Expresszuggesellschaft tätig. Für 1955/56 bekam er ein Stipendium für einen Studienaufenthalt an der Leland Stanford University, Kalifornien (USA).
Nach dem Studium absolvierte Gaigg 1956/57 das Gerichtsjahr am Bezirksgericht Gmunden und am Landesgericht Salzburg. Danach schlug er vorerst die Rechtsanwaltslaufbahn ein und war in Linz Konzipient bei Eduard Ludescher (AIn). 1963 legte er die Rechtsanwaltsprüfung ab, trat aber jedoch mit 1. Januar 1964 in den Dienst der Kammer der gewerblichen Wirtschaft Oberösterreichs (nunmehr Wirtschaftskammer Oberösterreich). Dort war er in der Rechts- und Gewerbepolitischen Abteilung tätig, deren Leiter er mit 1. Januar 1968 wurde.
Gaigg engagierte sich in Oberösterreich politisch. 1967 war er Mitbegründer der Stadtgruppe Linz des Österreichischen Akademikerbundes (ÖAB), einer Teilorganisation der ÖVP, deren Obmann er ab 1971 war. In der Folge wurde er 1973 Obmann von des oberösterreichischen Landesbundes und 1981 Vizepräsident des Bundes-ÖAB. 1973 wurde er in den Linzer Gemeinderat gewählt, dem er bis 1990 angehört hatte. 1976 gründete er das Institut für Gesellschaftspolitische Grundlagenforschung (IPOL-Institut), das hauptsächlich Vorträge veranstaltete, und war dessen Geschäftsführer.
Bereits 1979 kandidierte Gaigg für den Wirtschaftsbund bzw. die ÖVP bei den Wahlen zum Nationalrat, wurde jedoch noch nicht gewählt, rückte allerdings am 13. Oktober 1981 auf ein freigewordenes Mandat nach und gehörte ihm bis 18. Mai 1983 an. Bei den Nationalratswahlen 1983 erreichte er kein Mandat, wohl aber 1986. Er war dann vom 17. Dezember 1986 bis zum 4. November 1990 Abgeordneter. Er kandidierte bei den Nationalratswahlen 1990 neuerlich und rückte am 18. Dezember 1990 auf ein freigewordenes Mandat nach, dessen Inhaber in die Regierung eingezogen war. Dann war er bis zum 6. November 1994 Mitglied des Parlaments. Desgleichen geschah bei den Nationalratswahlen 1994, nach denen er ab 15. Dezember 1994 Mitglied des Parlaments war. Dieses Mandat legte er aber am 12. März 1995 zurück, weil er nach dem Beitritt Österreichs zur EU 1994 vom Nationalrat mit 1. Januar 1995 in das Europäische Parlament gewählt wurde, dem er bis 24. Januar 1996 angehört hat. Danach schied er aus der Politik.
Gaigg starb zu Hause und wurde auf dem Friedhof Altmünster begraben. Seine Söhne sind Gerald Gaigg (AIn) und Gunther Gaigg (AW).
Quellen und Literatur:
Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 17. 12. 2025).Verbindungsarchiv Austria (Standesblatt und weitere Angaben).
Mitteilung Gunter Gaigg (AW). 29. 7. 2025.
Gaigg Gerfrid, Dr. | Parlament Österreich (Abruf 27. 7. 2025).