Lebenslauf:
Werba wurde als Sohn eines aus Graz stammenden Posaunisten geboren. Gelegentlich ist in der Familie auch die Schreibweise Wrba nachweisbar. Er absolvierte 1936 das Gymnasium in Baden und begann danach das Studium der Musikwissenschaften und Klassischen Philologie an der Universität Wien (Lehramtsprüfung in Musik 1939; Dr. phil. 1940), wo er der Alpenland beitrat (Couleurname Dax). Diese Studienkombination schlug sich auch in der Wahl seines Dissertationsthemas nieder („Die Rolle und Bedeutung des Sängers bei Homer, Hesiod und Pindar“). Zusätzlich genoß er auch eine Ausbildung in Klavier und Komposition an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Neben seinen Studien war er noch Lehrer an zwei Gymnasien und Musikrezensent für verschiedene Tageszeitungen.
Werba hielt auch nach dem Anschluß im März 1938 Kontakt zu seiner Verbindung. Ende 1939 schrieb er an sie einen Brief, um sich für die Weihnachtskneipe zu entschuldigen. Dieser wurde dort verlesen und geriet in die Hände der Gestapo. Werba wurde daraufhin wegen Geheimbündelei und Aufwiegelung über den Jahreswechsel 1939/40 in Polizeihaft genommen. Danach wurde gegen ihn auf der Universität ein Disziplinarverfahren eröffnet. Er erhielt eine Ermahnung und Verwarnung durch den Dekan. Anläßlich seiner Einstellung als „außerplanmäßiger“ Lehrer wurde ein politisches Gutachten erstellt. Während das erste nicht negativ ausfällt, wird im zweiten von 1941 von einem Gauamtsleiter festgestellt: „Ein mir in Abschrift zugekommenes Manuskript […] betätigt die politische Unzuverläßlichkeit.“
1940 wurde Werba zur Deutschen Wehrmacht eingezogen und war dort als Kraftfahrer eingesetzt. Er war kurz in Gefangenschaft.Nach dem Krieg war Werba bis 1950 Kapellmeister am Stadttheater in Baden, das seit jeher für Operettenaufführungen bekannt war und ist. Daneben war er Professor am Gymnasium und leitete auch die Mozartgemeinde. Ab 1946 schrieb er für den „Wiener Kurier“ Musikkritiken. Von 1947 bis 1955 war er für das Kulturressort der „Wiener Tageszeitung“ tätig.
1949 wurde er zum Professor für Lied und Oratorium an der Akademie (später Hochschule, nunmehr Universität) für Musik und Darstellende Kunst in Wien ernannt, welche Position er bis 1990 ausübte. Daneben war er von 1964 und 1971 auch als Professor an der Grazer Akademie tätig.
Werba spezialisierte sich bald auf die klaviermäßige Liedbegleitung und trat in der Öffentlichkeit gemeinsam mit bekannten Sängerinnen und Sängern wie Irmgard Seefried, Christa Ludwig, Walter Berry, Peter Schreier u. a. auf. Hierdurch wurde er auch international bekannt. Den Hörern und Sehern des Österreichischen Rundfunks wurde Werba in den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts dadurch sowie u. a. durch Auftritte in den Sendungen „Freude an Musik“ oder bei der legendären Sendung „Was gibt es Neues“ (unter Heinz Conrads) allgemein bekannt. In der Wiener Urania betreute er die Veranstaltungsreihe „Sänger und ihre Lieder“ und setzte damit Meilensteine in der Musikvermittlung. Ebenso war er auch musikhistorisch tätig. Zudem war er seit 1955 Musikpädagoge der Salzburger Sommerakademie des Mozarteums.
Werba war langjähriger Mitarbeiter der Zeitschriften „Österreichische Musikzeitschrift“ und „Die Musikerziehung“ sowie Kommentator bei dem von der US-Besatzungsbehörde bis 1955 betriebenen Sender „Rot-Weiß-Rot“. Schließlich war er auch Komponist von Bühnenstücken, Kammermusik sowie Liedern, u. a. das 1955 uraufgeführte Singspiel „Trauben für die Kaiserin“. Er gehörte zu der nicht unbedeutenden Riege von Professoren an der Wiener Akademie für Musik und Darstellende Kunst, die dem CV angehörten, wie Hans Gillesberger (AIn), Vinzenz Goller (Wl), Ferdinand Habel sen. (Nc EM), Franz Kosch (Aa), Ernst Tittel (Walth EM) und Eberhard Würzl (Wl). Werba wurde auf dem Friedhof in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling, Niederösterreich) begraben.
Werke:
(Auswahl)Richard Strauß zum 85. Geburtstag (1949)
Tenoralbum (1951).
Bariton-Baß-Album (1953).
Josef Marx, eine Studie (1962).
Hugo Wolf oder – Der zornige Romantiker (1971)
Erich Marckhl (1972)
Hugo Wolf und seine Lieder (1984)
Quellen und Literatur:
Foto: © Prof. Madensky, Wien / DG, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Deutsche Grammophon.Mitteilungen von Martin Vácha (Alp) vom 30. 5. bis 3. 7. 2014
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Farbe Verfolgung. Hg. von Herbert Fritz und Peter Krause (Rt-D). Wien 2. wesentlich verb. Aufl. 2013, 589.
Dzugan, Franziska: Chamäleons im Bätterwald. Die Wurzeln der ÖVP-ParteijournalistInnen in Austrofaschismus, Nationalsozialismus, Demokratie und Widerstand. Eine kollektivbiografische Analyse an den Beispielen „Wiener Tageszeitung“ und „Linzer Volksblatt“ 1945 bzw. 1947 bis 1955. Wien phil. Diss. 2011, 171.