Lebenslauf:
Nach der Absolvierung des Gymnasiums begann Tittel mit dem Studium der Musikwissenschaften an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien (Dr. phil. 1935) und der Kirchenmusik sowie der Kompositionslehre an der Wiener Akademie für Musik und Darstellende Kunst, wo er u. a. Schüler von Vinzenz Goller (Wl EM) war. Bereits während seines Studiums war er Organist an der Wiener Franziskanerkirche, ebenso ab 1934 beim Radio, wo er bis zu seinem Tod bei der „Geistlichen Stunde“ zuletzt bei Radio Wien musikalisch mitwirkte.
Bereits seit 1936 war Tittel als Lehrbeauftragten für Musiktheorie an die Wiener Musikakademie tätig. 1961 wurde er dort dann zum ordentlichen Hochschulprofessor ernannt (Abteilung Musiktheorie und Kapellmeisterschulung). Als Nachfolger von Franz Kosch (Aa) erhielt er 1965 zudem einen Lehrauftrag für „Musica sacra“ (Gregorianischen Choral) an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, speziell im Rahmen der Ausbildung für Priesteramtskandidaten.
Neben seiner Unterrichtstätigkeit war Tittel als Komponist tätig. Als solcher schuf er vorwiegend Kirchenmusik und Chorwerke. Bekannt geworden ist vor allem seine „Kleine Festmesse“ (op. 37), die vor allem in Österreich nach wie vor bei Hochämtern aufgeführt wird. Weiters sind noch u. a. zu nennen: Die Missa „Innsbruck, ich muß dich lassen“ (op. 7b, 1936), die Missa „Cum Jubilo“ (op. 66, 1953), die Altöttinger-Muttergottes-Messe (op. 61, 1954), die Missa festiva in F bzw. Klemens Maria Hofbauer–Messe (op. 52, 1951), die Franziskusmesse (op. 78, 1964) sowie die Klosterneuburger Messe (1968). Darüber hinaus komponierte Tittel noch zahlreiche Orgelstücke sowie diverse geistliche A-cappella-Chorwerke.
Tittel bearbeitete auch den „Gradus ad Parnassum“ von Johann Joseph Fux neu (1959 veröffentlicht), war auch als Musikhistoriker tätig und durch die Radioübertragungen der Sonntagsmesse aus der Wiener Franziskanerkirche ein weit über die Landesgrenzen hinaus bekannter liturgischer Organist bzw. Kirchenmusiker.
Tittel gehörte zu der nicht unbedeutenden Riege von Professoren an der Wiener Akademie für Musik und Darstellende Kunst, die dem CV angehörten, wie Hans Gillesberger (AIn), Vinzenz Goller (Wl), Ferdinand Habel sen. (Nc EM), Franz Kosch (Aa), Erik Werba (Alp) und Eberhard Würzl (Wl). Tittel verstarb relativ früh in aktiver Tätigkeit und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben.
Werke:
Der neue Gradus (1952).Österreichs Kirchenmusik. Werden – Wachsen – Wirken (1961).