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Gen.-Dir. Ök.R Dkfm. Konrad Königswieser

Gen.-Dir. Ök.R Dkfm. Konrad Königswieser

Urverbindung: Rudolfina (09.11.1922)

Bandverbindungen: Cl, BbG

Geboren: 30.04.1903, Floridsdorf (nunmehr Wien)
Gestorben: 31.12.1967, Graz
Vorsitzender des Altherrenländerrates des ÖCV, Generaldirektor (Raiffeisen-Zentralkasse Steiermark)

Lebenslauf:

Kö­nigs­wie­ser wurde in Flo­rids­dorf ge­bo­ren, das da­mals noch selb­stän­dig war und kurz da­nach zu Wien kam. Er ab­sol­vier­te 1922 das Re­al­gym­na­si­um in Wien-Flo­rids­dorf und be­gann da­nach das Stu­di­um an der Hoch­schu­le für Welt­han­del (Dkfm. 1925), wo er der Ru­dol­fi­na bei­trat (Cou­leur­na­me Heinz). Da­nach stu­dier­te er dort zwei Se­mes­ter wei­ter, um die Vor­aus­set­zun­gen für den Er­werb des Dok­to­rats zu haben, und be­such­te auch Vor­le­sun­gen an der Rechts- und Staats­wis­sen­schaft­li­chen Fa­kul­tät der Uni­ver­si­tät Wien.

Von 1926 bis 1928 war Kö­nigs­wie­ser bei der Pau­ker AG in Wien-Flo­rids­dorf be­schäf­tigt, die spä­ter in die Sim­me­ring-Graz-Pau­ker AG auf­ging (das CV-Ge­samt­ver­zeich­nis 1927 be­zeich­ne­te ihn als „Pri­vat­be­am­ten“). 1928 trat er in das nie­der­ös­ter­rei­chi­sche land­wirt­schaft­li­che Ge­nos­sen­schafts­we­sen ein und über­nahm die kauf­män­ni­sche Lei­tung der Mol­ke­rei­ge­nos­sen­schaft Kirch­schlag (Be­zirk Wie­ner Neu­stadt-Land). Nach ei­ni­ger Zeit wurde er vom Kam­mer­amts­di­rek­tor, dem spä­te­ren Bun­des­kanz­ler En­gel­bert Doll­fuß (F-B), in den Re­vi­si­ons­dienst der nie­der­ös­ter­rei­chi­schen Land­wirt­schafts­kam­mer be­ru­fen.

1933 wurde Kö­nigs­wie­ser zu einem der Ge­schäfts­füh­rer des Milch­aus­gleich­fonds er­nannt. Gleich­zei­tig war er auch in der Ge­schäfts­füh­rung der Aus­fuhr­or­ga­ni­sa­ti­on der ös­ter­rei­chi­schen Milch­wirt­schaft und der Milch­wirt­schaft­li­chen Pro­pa­gan­da­ge­sell­schaft tätig. Nach dem An­schluß wurde er all die­ser Pos­ten ent­ho­ben und war ein Jahr ar­beits­los. Auf­grund sei­ner fach­li­chen Qua­li­fi­ka­ti­on und einer glück­li­chen Fü­gung konn­te er wie­der als Ge­nos­sen­schafts­prü­fer tätig sein, al­ler­dings in einem an­de­ren „Reichs­gau“. Ohne ein­rü­cken zu müs­sen, konn­te er den Krieg heil über­ste­hen.

Noch vor Kriegs­en­de konn­te sich Kö­nigs­wie­ser nach Nie­der­ös­ter­reich durch­schla­gen und war als einer der ers­ten mit der Le­bens­mit­tel­ver­sor­gung, ins­be­son­de­re mit Milch, für Wien be­faßt. Er wurde re­ha­bi­li­tiert und bald wie­der in die Ge­schäfts­füh­rung des Ös­ter­rei­chi­schen Milch­wirt­schafts­fonds zu­rück­be­ru­fen. 1947 über­nahm er die Ge­schäfts­füh­rung der Raiff­ei­sen-Zen­tral­kas­se der Stei­er­mark und über­sie­del­te nach Graz. 1959 bekam er den Be­rufs­ti­tel Zen­tral­di­rek­tor und an­lä­ß­lich sei­nes 20jäh­ri­gen Dienst­ju­bi­lä­ums kurz vor sei­ner Pen­sio­nie­rung am 1. Juli 1967 den eines Ge­ne­ral­di­rek­tor ver­lie­hen. Unter sei­ner Ägide wur­den die Raiff­ei­sen-Zen­tral­kas­se Stei­er­mark reg. GmbH bzw. die Stei­ri­sche Raiff­ei­sen­bank in Graz reg. GmbH zu füh­ren­den Geld­in­sti­tu­te der Stei­er­mark aus­ge­baut und die Grund­la­ge für deren spä­te­ren Be­deu­tung ge­legt. Zu sei­nem Nach­fol­ger wurde noch unter sei­ner Ägide Al­fons Auner (Trn) er­nannt. Kö­nigs­wie­ser war zu­sätz­lich auch Vor­stands­mit­glied der Ge­nos­sen­schaft­li­chen Zen­tral­bank AG, dem Spit­zen­in­sti­tut der Raiff­ei­sen­or­ga­ni­sa­ti­on.

Kö­nigs­wie­ser en­ga­gier­te sich auch im stei­ri­schen CV bzw. in der stei­ri­schen Kir­che. Be­reits 1950 wurde er als Nach­fol­ger von Edu­ard Po­pu­lorum (Kb) zum Vor­sit­zen­den des stei­ri­schen Alt­her­ren­lan­des­bun­des ge­wählt, wel­ches Amt er bis 1956 be­klei­de­te. Sein Nach­fol­ger in die­sem Amt wurde Franz Da­ni­el (Trn). Eben­falls 1950 wurde Kö­nigs­wie­ser vom Diö­ze­san­bi­schof Josef Schois­wohl (Rd) zum Prä­si­den­ten der Ka­tho­li­schen Ak­ti­on (KA) der Stei­er­mark er­nannt, wo er dann in der Folge auch ei­ni­ge Jahre deren Vi­ze­prä­si­dent war. Auf­grund der in der Stei­er­mark be­son­ders aus­ge­präg­ten Kon­fron­ta­ti­on zwi­schen KA und CV ist es be­acht­lich, daß der Vor­sit­zen­de des stei­ri­schen Alt­her­ren­lan­des­bun­des des CV gleich­zei­tig auch Prä­si­dent der KA. Hinzu kam noch, daß Kö­nigs­wie­ser Wie­ner war, der be­reits nach drei Jah­ren Auf­ent­halt in Graz diese Ämter er­hielt. Von 1956 bis 1963 war dann Kö­nigs­wie­ser stell­ver­tre­ten­der Alt­her­ren­lan­des­bund­ob­mann.

Im Rah­men der Car­tell­ver­samm­lung 1953 wurde er zu­sätz­lich zum Vor­sit­zen­den des Alt­her­ren­län­der­ra­tes ge­wählt und be­klei­de­te diese Funk­ti­on bis zur Car­tell­ver­samm­lung 1955. In die­ser Ei­gen­schaft war er Mit­glied der Ver­bands­füh­rung (nun­mehr Vor­stand der Ver­bands­füh­rung). Seit 1952 war der Vor­sit­zen­de der Alt­her­ren­schaft, Ro­bert Kras­ser (Nc), durch schwe­re Krank­heit an der Aus­übung sei­nes Amtes ver­hin­dert. Zeit­wei­se Ver­tre­tungs­lö­sun­gen durch Her­mann Wit­halm (Nc) und Franz Baum­gart­ner (Nc) waren nicht von Dauer, so daß Kö­nigs­wie­ser vom 8. De­zem­ber 1953 bis zur Car­tell­ver­samm­lung 1954 die Ge­schäf­te eines Vor­sit­zen­den der Alt­her­ren­schaft mit Um­sicht wahr­nahm. Denn als Vor­sit­zen­der des Alt­her­ren­ra­tes war er auch ers­ter Stell­ver­tre­ter des Vor­sit­zen­den der Alt­her­ren­schaft.

Kö­nigs­wie­ser trat 1954 auch dem Orden vom Hei­li­gen Grab zu Je­ru­sa­lem bei. Von 1963 bis 1967 war er Statt­hal­ter der ös­ter­rei­chi­schen Statt­hal­te­rei des Or­dens unter dem Gro­ßpri­or, dem Erz­bi­schof von Salz­burg An­dre­as Rohr­acher (AIn EM). Kö­nigs­wie­ser er­hielt 1955 den Titel eines Öko­no­mie­ra­tes und starb kurz vor sei­ner Pen­sio­nie­rung Ende 1967. Er wurde auf dem St.-Le­on­hard-Fried­hof in Graz bei­ge­setzt. Nach­ru­fe in der St.-Le­on­hard-Kir­che bzw. beim Be­gräb­nis hiel­ten u. a. Ru­dolf Ras­ser (NdW), Ge­ne­ral­an­walt des Ös­ter­rei­chi­schen Raiff­ei­sen­ver­ban­des, sowie der stei­ri­sche Bau­ern­bund­di­rek­tor NRAbg. Karl Schwer (Trn).

Kö­nigs­wie­sers Söhne sind En­gel­bert Kö­nigs­wie­ser (AW) und Wolf­gang Kö­nigs­wie­ser (Alb). Seine Toch­ter ehe­lich­te Kurt Grad­wohl (Cl). Sein Enkel ist Kon­rad Kö­nigs­wie­ser (AW).

Quellen und Literatur:

Archiv Carolina. Carolinas Tote XII, S. 25f.
Hartmann, Gerhard (Baj): Die Ära Chaloupka im österreichischen CV. Eduard Chaloupka als Vorsitzender des ÖCV-Beirates und der Verbandsführung von 1955 bis zu seinem Tod 1967, in: Für Volk und Glauben leben, Festschrift für Eduard Chaloupka. Hg. von Nicolaus Drimmel. Wien 2002, S. 114.