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Vz.Bgm. a.D. RA Dr. Walter Vavrovsky

Vz.Bgm. a.D. RA Dr. Walter Vavrovsky

Urverbindung: Rheno-Danubia (26.11.1935)

Bandverbindungen: AIn, R-J

Geboren: 30.06.1916, Zell am See (Salzburg)
Gestorben: 08.08.1998, Salzburg
Vizebürgermeister (Salzburg), Rechtsanwalt

Lebenslauf:

Vavrovsky wurde als Sohn eines Obersten der k. u. k. Armee geboren, der nach 1918 als Buchhalter tätig war. Nach der Volksschule besuchte er die Gymnasien in Salzburg und Innsbruck sowie das nicht mehr existierende Jesuitenkolleg Stella matutina in Feldkirch (Vorarlberg), wo er 1934 maturierte. Danach begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. iur. 1938), wo er der Rheno-Danubia beitrat (Couleurname Bobby). Bei den ÖCV-Skimeisterschaften 1937 errang er im Torlauf den ersten und bei der Abfahrt den dritten Platz, womit er in der Kombination knapp den ersten Platz erreichte.

Vavrovsky wurde bald nach seiner Promotion am 2. Dezember 1938 zur Deutschen Wehrmacht einberufen und machte den ganzen Krieg bis zum 8. Mai 1945 bei einer Einheit der Gebirgstruppe mit und war in Polen, Frankreich, am Balkan und in Rußland eingesetzt. Zuletzt war er an einer Fahnenjunkerschule des Heeres tätig (letzter Dienstgrad Hauptmann d. Res.; Auszeichnungen: Eisernes Kreuz I. und II. Klasse). Danach begann er mit 1. Juni 1945 eine Wirtschaftspraxis im Bankhaus Carl Spängler & Co. AG in Salzburg, nachdem er bereits Ende 1942 in die Bankiers-Familie eingeheiratet hatte. Mit 1. Januar 1946 begann er die Gerichtspraxis beim Landes- und Bezirksgericht Salzburg, schlug mit 1. Juli 1946 die Rechtsanwaltslaufbahn ein und machte sich 1949 als Rechtsanwalt selbständig. Als solcher wurde er 1981 emeritiert. Seit 1957 war er auch Vizepräsident der Salzburger Rechtsanwaltskammer.

Vavrovsky engagierte sich bei der ÖVP (Wirtschaftsbund) und kam so in die Salzburger Kommunalpolitik. Er kandidierte bei den Wahlen zum Salzburger Gemeinderat im Herbst 1957, wurde gewählt und gehörte diesem ab 18. November 1957 an, An diesem Tag wurde er auch zum Stadtrat bzw. zum Mitglied des Stadtsenats gewählt. Ressortmäßig war er u. a. zuständig für das Veterinäramt, das Stadtverkehrsbüro, für das Fürsorgeamt, die Volksküche, für diverse Heime (Kinder, Jugend, Obdachlose), für Kühlhäuser und Bäder, die Bestattungsanstalt, den Schlachthof und den Wirtschaftshof.

Nach dem plötzlichen Tod des bisherigen Vizebürgermeisters wurde Vavrovsky als dessen Nachfolger am 17. Dezember 1964 zum Vizebürgermeister der Stadt Salzburg gewählt. Nachdem er sich mit seinen Vorstellungen in der ÖVP nicht durchsetzen konnte, lehnte er er Anfang 1967 eine Spitzenkandidatur bei den nächsten Gemeinderatswahlen ab. Diese übernahm dann der spätere Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer sen. (AlIn). Bei den Gemeinderatswahlen am 8. Oktober 1967 verlor die ÖVP deutlich, ebenso am selben Tag bei denen in Klagenfurt. Am 22. Oktober verlor dann die ÖVP bei den oberösterreichischen Landtagswahlen erheblich. Diese Verluste standen in Zusammenhang mit den Abnützungserscheinungen der ÖVP-Alleinregierung unter Josef Klaus (Rd).

Vavrovsky schied am 17. November 1967 aus den Funktionen eines Vizebürgermeisters wie auch als Salzburger Gemeinderat und kehrte voll in seinen Beruf als Rechtsanwalt zurück. Er wurde auf dem Friedhof Salzburg-Aigen begraben (506/01/1/015–016) und hatte fünf Söhne, darunter Georg Michael Vavrovsky (R-J) und Karl-Ludwig Vavrovsky (R-J).

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Rheno-Danubia (Stephan Astegger, 25. 10. und 19. 12. 2023 sowie 3. 1. 2024).
Amtsblatt der Stadt Salzburg, 30. 11. 1957.
Protokoll des Gemeinderats der Stadt Salzburg, 17. 12. 1964.
Salzburger Nachrichten, 24. 1. 1967.