Lebenslauf:
Dostal absolvierte in Brünn die Volksschule und ging dann auf das zweite deutsche Gymnasium in Brünn, das zu dieser Zeit auch Franz Hemala (Nc) und Josef Pultar (Nc) besuchten. 1897 gründeten sie dort den katholischen Jugendbund „Habsburg“. Nach der Matura im Jahr 1900 studierte er an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur.), wo er der Norica beitrat. 1903/04 absolvierte er sein Einjährig-Freiwilligenjahr. Danach wurde er Sekretär der christlichen Eisenbahnerorganisation und Redakteur der „Österreichisch-ungarischen Eisenbahnerzeitung“.
1905 trat Dostal in den Dienst der christlichsozialen Parteileitung Südmährens in Brünn. Dort bemühte er sich, die seit 1901 suspendierte Nibelungia Brünn wieder zu beleben. Dies gelang ihm im Oktober 1906. Er war dann dort zweimal Senior. Zwischen 1907 und 1909 war er dann in Wien Klubsekretär der Christlichsozialen Vereinigung im Abgeordnetenhaus des Reichsrates unter dem Klubobmann Karl Lueger (Nc EM). Danach war er in Innsbruck von 1909 bis 1911 Sekretär der christlichsozialen Landesparteileitung Tirol.
Anschließend schlug Dostal die Berufslaufbahn eines Rechtsanwaltes ein und war in Anwaltskanzleien in Mähren und in Kufstein tätig. Nach Teilnahme im Ersten Weltkrieg (Oberleutnant der Reserve, Auszeichnungen: Signum laudis, Karl-Truppenkreuz) kehrte er 1918 nach Tirol zurück und war in Kufstein und in Innsbruck wieder Rechtsanwaltsanwärter.
Anfang 1920 eröffnete Dostal in Ried/Innkreis eine Anwaltskanzlei. Er war dorthin auf Einladung der oberösterreichischen Christlichsozialen gekommen, um sich dort auch politisch zu engagieren. Dadurch kandidierte er 1920 für die Wahlen zum Nationalrat, dem er dann vom 10. November 1920 bis zum 18. Mai 1927 – zwei Gesetzgebungsperioden – angehört hatte. Dort war er sehr aktiv, vor allem im Justizausschuß. Er wurde aber mehr „intelligent und klug“ als „beliebt und volkstümlich“ bezeichnet.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Nationalrat zog Dostal nach Wien und eröffnete dort eine Kanzlei. Politisch trat er dann nicht mehr in Erscheinung.
Quellen und Literatur:
Slapnicka, Harry: Oberösterreich. Die politische Führungsschicht 1918 bis 1938 (= Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs 3). Linz 1976, S. 68f.Schieweck-Mauk, Siegfried: Lexikon der CV- und ÖCV-Verbindungen. Die Korporationen und Vereinigungen des Cartellverbands der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen (CV) und des Cartellverbands der katholischen österreichischen Studentenverbindungen (ÖCV) in geschichtlichen Kurzdarstellungen. Vierow 1997, S. 491.