Lebenslauf:
Pototschnig wurde als Sohn eines Bundesbahnbediensteten geboren. Berufsbedingt durch den Vater zog 1955 die Familie nach Trieben (Bezirk Liezen, Steiermark). Nach der Scheidung und einer Wiederverheiratung der Mutter zog diese mit dem Sohn nach Kaprun, der dann die Bundeserziehungsanstalt in Saalfelden besuchte. Nach neuerlicher Scheidung und Wiederverheiratung zog die Mutter mit dem Sohn nach Passau, wo dieser 1967 auf einem Gymnasium das Abitur ablegte. Danach begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1974), wo er der Norica beitrat, deren Senior er im Wintersemester 1970/71 war. Sein Leibbursch war Paul Aiginger (Nc), einer seiner Leibfüchse war Bernhard Raschauer (Nc).
Pototschnig engagierte sich bald in der Hochschulpolitik. 1968 war die Zeit der Gründung der Österreichischen Studentenunion (ÖCU) in Nachfolge des Wahlblocks. Bei den Hochschulwahlen Anfang des Jahres 1969 beteiligte er sich erfolgreich im Wahlkampf, die Bude der Norica war damals die Wahlkampfzentrale der ÖSU. Bei den ÖH-Wahlen 1971 war er Wahlkampfleiter. Im folgenden Jahr 1972 wurde er als Nachfolger von Ernst Streeruwitz zum Vorsitzenden des Zentralausschusses der ÖH gewählt, welches Amt er bis zum 31. Januar 1974 bekleidete. Sein Nachfolger wurde Georg Schneider jr. (AW).
In diesen Jahren wurde das neue Universitätsorganisationsgesetz (UOG) beraten und beschlossen. Pototschnigs Bestreben war es, möglichst viel an Mitbestimmung für die Studenten zu erreichen. Der Zufall wollte es, daß die Vertreter der drei universitären Interessensgruppen Angehörige des CV waren. Neben Pototschnig waren Günther Winkler (Nc) Vorsitzender der Rektorenkonferenz und Josef Frühwirth (A-P) Vorsitzender des Assistentenverbandes. Zu dieser Zeit war Karl Aiginger (Nc) Leiter des Hochschulamtes im ÖCV. Er erreichte eine gemeinsame Stellungnahme aller drei Vertreter zum UOG.
Nach Beendigung seines Studiums ging Pototschnig in die Wirtschaft. Zuerst war er ein halbes Jahr bei der Österreichischen Handelsdelegation in London. Danach wechselte er zur Creditanstalt-Bankverein (CA-BV), damals die größte Bank Österreichs, die ihn nach New York entsandte. Ab 1990 war er dort bei der European-American Bank tätig, wurde dort Vice President–Corporate Finance und war für Finanzierungen bis 100 Millionen $ zuständig. 1993 erwarb er in Hartford (Connecticut) eine Pfandleihanstalt. Aufgrund privater Probleme infolge einer Scheidung im Jahr 1998 mußte er sich von seiner Pfandleihanstalt wieder trennen und versuchte, neue Standbeine im Immobiliengeschäft, im Handel und in der Elektronik aufzubauen.
Inzwischen hatte Pototschnig eine neue Lebensgefährtin. Er starb im Rivergien Healthcare Center in Southbury (Connecticut, USA). Auf seinen Wunsch hin wurde sein Leichnam in Wyoming eingeäschert, und die Asche wurde von seiner Lebensgefährtin bei seinem Haus verstreut.
Quellen und Literatur:
Karasaek, Georg (Nc): Hubert Pototschnig. Nachruf, in: Norica. Fiducit unseren Verstorbenen. Ausgabe 2024/25, 20–23.Pototschnig, Hubert: Norica – Its finest hour, in: Norica–ÖSU–ÖH. Von den 68ern bis heute, Hg. von der Norica im ÖCV und der Norica Nova im EKV. Redaktion JOHANN TAIBL (= Fenster Sondernummer). Wien 2021, 41–56.