Lebenslauf:
Iro wurde als Sohn des Gesangspädagogen und Gesangslehrers Prof. Otto Iro und einer Konzertsängerin geboren. Sein Großvater war der alldeutsche, aus Eger (Cheb, Böhmen) stammende Reichsratsabgeordnete und böhmische Landtagsabgeordnete Karl Iro, der auch Herausgeber der „Unverfälschten deutschen Worte“ war. Er war einer derengsten Mitarbeiter und politischen Weggefährten des alldeutschen Parteiführers Georg Ritter von Schönerer und Agitator der Los-von-Rom-Bewegung Ende des 19. Jahrhunderts.
Iro absolvierte 1944 das Gymnasium in Wien-Mariahilf (Amerlingstraße), wo der erste VOP des dritten ÖCV, Alfred Benn (Nc), sein Lehrer und Klassenvorstand war. Iro wurde danach dreimal gemustert und jedes Mal wegen eines Herzklappenfehlers zurückgestellt, wodurch er sich den Kriegsdienst ersparen konnte. Er trat daraufhin in das Wiener Priesterseminar ein und begann das Studium an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien. Jedoch trat er aus dem Priesterseminar nach einem halben Jahr wieder aus und wechselte nach drei Semestern zu Beginn des Sommersemesters 1946 an die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1950), wo er der Norica beitrat (Couleurname Ori).
Iro wurde schon während des Krieges von dem späteren Domprediger und Akademikerseelsorger Otto Mauer geprägt und nach dem Krieg animiert, in seiner Heimatpfarre Wien-Mariahilf das Katholische Bildungswerk aufzubauen. In der dortigen Pfarrjugend war er gemeinsam mit dem späteren ÖVP-Politiker Franz Josef Bauer (Nc).
Nach dem Gerichtsjahr in Wien war er Rechtsanwaltsanwärter zuerst in Schwanenstadt und dann in Vöcklabruck (Oberösterreich). Dort eröffnete er am 1. August 1956 eine Rechtsanwaltskanzlei, die er bis 1990 betrieb.
Iro engagierte sich in der ÖVP und wurde bereits 1952 ÖVP-Ortsparteiobmann von Weyregg am Attersee (Bezirk Vöcklabruck, Oberösterreich), wo er wohnte. 1960 wurde er dann Hauptbezirksparteiobmann von Vöcklabruck, welche Funktion er bis 1990 ausübte. Das führte zu politischen Mandaten. Als Leopold Helbich (Nc) in den Nationalrat wechselte, wurde Iro am 10. Dezember 1962 vom oberösterreichischen Landtag in den Bundesrat entsandt, wo er bis zum 15. Oktober 1974 blieb, sowie dessen Vorsitzender vom 1. Januar bis zum 30. Juni 1966 war. Vom 15. Oktober 1974 bis zum 5. Mai 1975 war er Nationalratsabgeordneter. Von 1968 bis 1975 war er oberösterreichischer Landesobmann des Österreichischen Akademikerbundes. Zeitweise war er auch Justizsprecher der ÖVP-Bundesparteileitung.
Iro war bis zum Ende seines Lebens geistig präsent und segelte noch in seinem letzten Sommer auf dem Attersee. Er war Ehrenphilister der MKV-Verbindung Frankonia Vöcklabruck und wurde auf dem Friedhof in Weyregg begraben. Sein Sohn ist Jörg Iro (Nc).
Quellen und Literatur:
Verbindungsarchiv Norica (Georg Schmitz). Lebenslauf verfaßt von Jörg Iro (undatiert).Slapnicka, Harry: Oberösterreich. Die politische Führungsschicht ab 1945 (= Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs). Linz 1989, S. 120f.
Biographisches Handbuch der österreichischen Parlamentarier 1918–1993. Hg. von der Parlamentsdirektion. Wien 1993, S. 247f.