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P. Franz Reinisch , SAC

P. Franz Reinisch , SAC

Urverbindung: Leopoldina (03.11.1922)

Geboren: 01.02.1903, Feldkirch (Vorarlberg)
Gestorben: 21.08.1942, Brandenburg-Görden (Brandenburg) hingerichtet
NS-Opfer, Ordenspriester (SAC)
Politische Haft: 1942 Haft Bad Kissingen, Würzburg, Berlin und Brandenburg

Lebenslauf:

HERKUNFT, AUSBILDUNG UND EINTRITT IN DEN ORDEN

Rei­nisch wurde als Sohn eines Fi­nanz­be­am­ten ge­bo­ren, der in der Folge mit sei­ner Fa­mi­lie aus be­ruf­li­chen Grün­den nach Inns­bruck zog. Nach dem Be­such einer dor­ti­gen Volks­schu­le ab­sol­vier­te Rei­nisch 1922 das Fran­zis­kaner­gym­na­si­um in Hall in Tirol, wo er 1919 bei der ka­tho­li­schen Pen­na­lie (nun­mehr MKV) Stern­ko­ro­na aktiv wurde. Da­nach be­gann er das Stu­di­um an der Rechts- und Staats­wis­sen­schaft­li­chen Fa­kul­tät der Uni­ver­si­tät Inns­bruck, wo er der Leo­pol­di­na bei­trat (Cou­leur­na­me Spund). Allem An­schein nach war er ein be­geis­ter­ter Cou­leur­stu­dent.

Im Som­mer­se­mes­ter 1923 wech­sel­te Rei­nisch an die Uni­ver­si­tät Kiel, um dort Me­di­zin zu stu­die­ren. Wäh­rend die­ser Zeit war er zwar bei der Rheno-Guest­fa­lia aktiv, er­hielt je­doch von die­ser kein Band und wurde dort auch nicht als Band­phi­lis­ter ge­führt. Im Som­mer 1923 kehr­te er nach Inns­bruck wie­der zu­rück und be­gann dort mit dem Stu­di­um an der Theo­lo­gi­schen Fa­kul­tät. 1925 trat er in das Pries­ter­se­mi­nar in Bri­xen ein, wo er an der dor­ti­gen Phi­lo­so­phisch-Theo­lo­gi­schen Haus­lehr­an­stalt wei­ter­stu­dier­te. Am 29. Juni 1928 wurde er in Inns­bruck zum Pries­ter ge­weiht.

Wäh­rend des Stu­di­ums in Bri­xen lern­te Rei­nisch An­ge­hö­ri­ge des Or­dens der Pal­lot­ti­ner (SAC) ken­nen. Das brach­te ihn dazu, nach der Pries­ter­wei­he bei die­sem ein­zu­tre­ten. An­fang No­vem­ber 1928 be­gann er sein zwei­jäh­ri­ges No­vi­zi­at in der Nähe von Bam­berg. Nach des­sen Be­en­di­gung wurde er an der or­dens­ei­ge­nen Haus­lehr­an­stalt als Do­zent für Phi­lo­so­phie ein­ge­setzt. Im Herbst 1931 ging er für zwei Se­mes­ter zum Stu­di­um an die Theo­lo­gi­sche Fa­kul­tät in Salz­burg. Im Herbst 1932 kam er nach Fried­berg bei Augs­burg, dem Sitz des Pro­vin­zi­al­ats der Pal­lot­ti­ner, um sich dort des Or­dens­nach­wuch­ses an­zu­neh­men.

REINISCH ALS GEGNER DES NATIONALSOZIALISMUS

In Fried­berg kam Rei­nisch mit der da­mals noch mit den Pal­lot­ti­nern ver­bun­de­nen Schön­statt-Be­we­gung des Jo­seph Ken­tenich in Kon­takt, der er sich an­schloß. Durch diese wurde u. a. seine NS-Geg­ner­schaft ge­formt. So fiel er in den kom­men­den Jah­ren der Ge­sta­po durch re­gime­kri­ti­sche Äu­ße­run­gen auf, die er an ver­schie­de­nen Orten, wohin ihn der Orden schick­te, tä­tig­te. In der Zeit vor 1938 ver­fes­tig­te sich sein Ent­schluß, „nie­mals Hit­ler-Mit­läu­fer zu wer­den“.

An­fang März 1938 hielt sich Rei­nisch in Inns­bruck auf. Auf der Se­mes­ter­an­tritts­knei­pe der Leo­pol­di­na am 4. März hielt Rei­nisch eine Rede. Er sprach von der schwe­ren Zeit, die Ös­ter­reich nun be­vor­stün­de, von der Treue zu Chris­tus und zur Hei­mat, die in den kom­men­den Jah­ren die Feu­er­pro­be be­stehen müsse. Er sprach diese Worte, als ob er sein ei­ge­nes Schick­sal be­reits vor­aus­ge­ahnt hätte.

Die Er­eig­nis­se in sei­ner Hei­mat (An­schluß) ver­grö­ßer­ten seine Di­stanz zum NS-Re­gime noch wei­ter, und Rei­nisch hielt mit sei­ner Mei­nung nicht hin­ter dem Berg. Er er­kann­te bald, daß er aus Ge­wis­sens­grün­den den Dienst in Hit­lers Armee ab­leh­nen müsse. Im Som­mer 1939, kurz vor dem Krieg, äu­ßer­te er sich ge­gen­über sei­nem Orden: „Unser Ge­wis­sen ver­bie­tet es uns, einer Ob­rig­keit zu fol­gen, die nur Mord und Tot­schlag in die Welt bringt, um der lüs­ter­nen Er­obe­rung wil­len. Man darf die­sem Ver­bre­cher kei­nen Eid leis­ten.“

Auf­grund zwei­er Pre­dig­ten, die Rei­nisch am 3. April und am 13. Juni 1940 in der Nähe von Rott­weil (heute Baden-Würt­tem­berg) ge­hal­ten hatte, ver­häng­te die Ge­sta­po am 12. Sep­tem­ber 1940 ein Re­de­ver­bot über ihn. Er ließ sich aber nicht be­ir­ren und ver­leg­te seine Agi­ta­ti­on mehr in den Un­ter­grund. In Zivil, um nicht er­kannt zu wer­den, reis­te er durch Deutsch­land und traf sich mit gleich­ge­sinn­ten Grup­pen.

EIDVERWEIGERUNG UND HINRICHTUNG

Nach der Mus­te­rung am 14. Au­gust 1940 in Ben­dorf bei Ko­blenz er­hielt Rei­nisch, der sich da­mals in Val­len­dar-Schön­statt (bei Ko­blenz) auf­hielt, am 1. März 1941 den sog. „Be­reit­schafts­be­fehl“, d. h., er soll­te sich be­reit hal­ten, zur Deut­schen Wehr­macht ein­ge­zo­gen zu wer­den. Am 8. April 1942 er­hielt er dann den Ein­be­ru­fungs­be­fehl für den 14. April zur Sa­ni­tät. Er er­schien be­wu­ßt einen Tag spä­ter in der Ka­ser­ne von Bad Kis­sin­gen.

Rei­nisch war nun fest ent­schlos­sen, den Fah­nen­eid nicht zu leis­ten. Er er­klär­te: „Auf das deut­sche Volk kann ich den Fah­nen­eid leis­ten, aber auf einen Mann wie Hit­ler nie.“ Dar­auf­hin wurde er am 16. April fest­ge­nom­men. Die Or­dens­lei­tung der Pal­lot­ti­ner ver­such­te nun, auf ihn Druck aus­zu­üben. Zu die­sem Zweck be­such­te ihn am 20. April 1942 ein Mit­bru­der, um ihn zur Um­kehr zu be­we­gen. Als dies nichts fruch­te­te, teil­te er ihm den Aus­schluß aus dem Orden mit.

Rei­nisch wurde über das Di­vi­si­ons­ge­richt Würz­burg an das Reichs­kriegs­ge­richt in Ber­lin-Char­lot­ten­burg über­stellt und ab 8. Mai 1942 im Wehr­machts­ge­fäng­nis Ber­lin-Tegel in­haf­tiert. Am 7. Juli 1942 fand die Ge­richts­ver­hand­lung statt. Er wurde be­reits nach we­ni­gen Mi­nu­ten wegen „Ver­wei­ge­rung des Fah­nen­eids und Zer­set­zung der Wehr­kraft“ zum Tode ver­ur­teilt. Drei Tage da­nach bekam er Be­such von sei­nem Pro­vin­zi­al, der ihm mit­teil­te, daß er kei­nes­wegs aus dem Orden aus­ge­schlos­sen wurde.

Am 25. Juli – noch vor Rechts­wirk­sam­wer­den des To­des­ur­teils und genau acht Jahre nach dem ge­walt­sa­men Tod von En­gel­bert Doll­fuß (F-B) – hatte Rei­nisch die Ge­le­gen­heit zu einer Schlu­ß­er­klä­rung. Dort heißt es u. a.: „Er [damit mein­te er sich sel­ber, Anm. d. Verf.] ist daher gerne be­reit, für Chris­tus, den König, und die deut­sche Hei­mat sein Leben hin­zu­ge­ben, damit Chris­tus, der Herr, diese an­ti­christ­lich-bol­sche­wis­ti­schen Kräf­te und Mäch­te des Aus­lands wie be­son­ders in der Hei­mat be­sie­gen möge, auf daß unser Volk wie­der werde: ein star­kes und frei­es Got­tes­volk in­mit­ten der Völ­ker des Abend­lan­des.“

Am 11. Au­gust 1942 wurde Rei­nisch in das Ge­fäng­nis Bran­den­burg-Gör­den über­stellt und am 21. Au­gust um 5.03 Uhr durch das Fall­beil hin­ge­rich­tet. Es ge­lang 1946, die Urne mit der Asche von Rei­nisch, die auf dem Fried­hof von Bran­den­burg bei­ge­setzt wurde, aus der So­wje­ti­schen Be­sat­zungs­zo­ne in den Wes­ten zu brin­gen. Sie wurde dann am 17. Ok­to­ber 1946 in Val­len­dar, dem Sitz der Schön­statt-Be­we­gung, fei­er­lich bei­ge­setzt.

1991 teil­te der Lei­ten­de Ober­staats­an­walt beim Land­ge­richt in Schwein­furt mit, daß das To­des­ur­teil gegen Rei­nisch gemäß § 9 des Ge­set­zes zur Wie­der­gut­ma­chung na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Un­rechts in der Straf­rechts­pfle­ge auf­ge­ho­ben wurde. Das Land­ge­richt Schwein­furt war des­we­gen zu­stän­dig, weil in des­sen Spren­gel Bad Kis­sin­gen liegt, wo die „Tat“ der Eid­ver­wei­ge­rung, auf­grund derer Rei­nisch hin­ge­rich­tet wurde, be­gan­gen wurde.

WÜRDIGUNG

Rei­nisch war der ein­zi­ge Pries­ter des „Gro­ß­deut­schen Rei­ches“, der Hit­ler den Eid ver­wei­gert hat und des­halb hin­ge­rich­tet wurde. Wie aus einem Be­richt des Pal­lot­ti­ner-Or­dens an Papst Pius XII. (Tfs EM) im Au­gust 1943 zu ent­neh­men ist, be­grün­de­te Rei­nisch die Ab­leh­nung des Sol­da­ten­eids mit fol­gen­den drei Über­le­gun­gen: 1. Hit­ler hat gegen alles Völ­ker­recht Ös­ter­reich ge­walt­sam be­setzt. 2. Der NS-Staat hat das Kon­kor­dat dazu mißbraucht, die Kir­che zu knech­ten. 3. Es sei ihm 1940 ohne Grund ver­bo­ten wor­den, im ge­sam­ten Deut­schen Reich zu pre­di­gen.

Rei­nisch stell­te sich – so wie Franz Jä­ger­stät­ter – in Kon­trast zum da­ma­li­gen Grund­te­nor der kirch­li­chen Hier­ar­chie, die sich – auf den Rö­mer­brief 13,1ff. („Je­der­mann sei der ob­rig­keit­li­chen Ge­walt un­ter­tan.“) re­kur­rie­rend – po­si­tiv zum Dienst für das Va­ter­land stell­te und zu sol­chen „Ge­wis­sens­skru­pel“ Di­stanz hielt. Da­hin­ter stand eine Dif­fe­ren­zie­rung zwi­schen dem Na­tio­nal­so­zia­lis­mus als Welt­an­schau­ung, die es durch­aus zu kri­ti­sie­ren und gar zu be­kämp­fen galt, und dem Staat (bzw. dem Va­ter­land), der für den Na­tio­nal­so­zia­lis­mus quasi „nichts konn­te“.

So äu­ßer­te sich z. B. der sel. Bi­schof von Müns­ter, Cle­mens Au­gust Graf Galen (R-GM EM) 1939: „Der Krieg [...] ist aufs Neue aus­ge­bro­chen und hat unser Volk und Va­ter­land in Bann ge­zo­gen.“ Der Frei­bur­ger Erz­bi­schof Kon­rad Grö­ber (Wld EM) ver­öf­fent­lich­te zu Kriegs­be­ginn ein Hin­ter­wort mit dem Titel „Ar­bei­te als ein guter Kriegs­mann Chris­ti“. Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Jo­seph Otto Kolb (AIn) stell­te fest: Für den Chris­ten ge­nügt das Un­recht, das sei­nem Va­ter­land an­ge­tan wird, Ge­hor­sam zu leis­ten, „den er der welt­li­chen Ob­rig­keit schul­det, um das Schwert zu zü­cken und sei­nem Fah­nen­eid ge­treu zu kämp­fen“. Der Erz­bi­schof von Pa­der­born, Lo­renz Jae­ger (Sb EM), for­der­te noch im Ja­nu­ar 1945 die Ka­tho­li­ken auf, sich wei­ter­hin am Krieg Deutsch­lands gegen Kom­mu­nis­mus und De­mo­kra­tie zu be­tei­li­gen.

Vor die­sem Hin­ter­grund war es klar, daß sol­che Ge­wis­sens­nö­te, wie sie bei Rei­nisch auf­tra­ten, bei den zu­stän­di­gen kirch­li­chen Obe­ren vor­der­grün­dig auf kein Ver­ständ­nis stie­ßen. Nicht zu­letzt war es auch die auf Ab­wä­gun­gen be­grün­de­te Angst, bei Un­ter­stüt­zung sol­cher Po­si­tio­nen die Kir­che als gan­zes in Be­dräng­nis zu brin­gen. Bei der Be­wer­tung der Hal­tung von Rei­nisch müs­sen aber noch fol­gen­de As­pek­te be­rück­sich­tigt wer­den.

Aus sei­nen Aus­füh­run­gen geht u. a. ein­deu­tig her­vor, daß er den Wehr­dienst nicht ge­ne­rell ab­ge­lehnt hat. Im Ge­gen­teil, er war be­reit, für das deut­sche Volk gegen den Bol­sche­wis­mus zu kämp­fen. Er hatte sich le­dig­lich ge­wei­gert, Hit­ler bzw. sei­nem ver­bre­che­ri­schem Re­gime den Eid zu leis­ten. Es ist daher falsch, in Rei­nisch einen Ver­tre­ter der Frie­dens­be­we­gung oder gar ein Vor­bild für die Wehr­dienst­ver­wei­ge­rung in einem frei­heit­lich-de­mo­kra­ti­schen Rechts­staat zu er­bli­cken

Aus der Sicht der tra­di­tio­nel­len Mo­ral­theo­lo­gie ist der Ge­wis­sens­ent­scheid von Rei­nisch vor dem Hin­ter­grund von Ge­wis­sens­bil­dung bzw. ir­ren­dem Ge­wis­sen zu hin­ter­fra­gen. Das wurde ge­ra­de bei dem oben er­wähn­ten Ge­spräch am 20. April 1942 zwi­schen ihm und einem ins Ge­fäng­nis ent­sand­ten Mit­bru­der deut­lich. Kann der per­sön­li­che Ge­wis­sens­ent­scheid, der für die sub­jek­ti­ve Recht­fer­ti­gung immer die obers­te Norm dar­stellt, zwei­mal ob­jek­tiv rich­tig sein, näm­lich für einen, der Wehr­dienst leis­tet, und für einen an­de­ren, der die­sen ab­lehnt?

Es ist auch mit na­he­zu an Si­cher­heit gren­zen­der Wahr­schein­lich­keit an­zu­neh­men, daß es Rei­nisch voll be­wu­ßt war, zu wel­cher Kon­se­quenz sein Be­har­ren füh­ren wird: näm­lich zur un­wei­ger­li­chen Hin­rich­tung. Es ist daher auch zu hin­ter­fra­gen, wie eine Hal­tung mo­ra­lisch zu be­wer­ten ist, die un­wei­ger­lich zum ei­ge­nen Tod führt bzw. also den ei­ge­nen Tod bil­li­gend in Kauf nimmt.

All diese Fra­gen sind im Chris­ten­tum bzw. in der Theo­lo­gie nicht neu. Sie haben die Chris­ten seit Mitte des 3. Jahr­hun­derts, der ers­ten sys­te­ma­ti­schen Chris­ten­ver­fol­gung unter Kai­ser De­ci­us, immer wie­der be­schäf­tigt. Man denke nur an die da­ma­li­ge Dis­kus­si­on um die sog. „lapsi“, die „Ab­ge­fal­le­nen“, die – um ihr Leben zu scho­nen – den Göt­zen ge­op­fert hat­ten. Diese Fra­gen sind keine ein­fa­chen, und auf diese gibt es auch keine all­seits be­frie­di­gen­den Ant­wor­ten.

Völ­lig un­be­strit­ten ist aber, daß Rei­nisch mit sei­ner kon­se­quen­ten Hal­tung in die­ser Zeit der grö­ß­ten Ver­ir­rung der Ge­schich­te Deutsch­lands und Ös­ter­reichs ein un­er­schüt­ter­li­ches Zei­chen für sich, für da­mals sowie auch für spä­te­re Ge­ne­ra­tio­nen ge­setzt hat. Er ist somit in die­ser Hin­sicht ein Vor­bild. Und er war zwei­fels­oh­ne ein Mär­ty­rer in der klas­si­schen Tra­di­ti­on des frü­hen Chris­ten­tums. Daher be­mü­hen sich die Pal­lot­ti­ner bzw. die Schön­statt-Be­we­gung seit lan­gem, ein Se­lig­spre­chungs­ver­fah­ren in Gang zu set­zen. Der sog. In­for­ma­tiv­pro­zeß fin­det am Diö­ze­san­ge­richt in Trier statt, weil Rei­nisch in Val­len­dar be­stat­tet ist, das zu die­ser Diö­ze­se ge­hört. Pos­tu­la­tor ist der Pal­lot­ti­ner­pa­ter He­ri­bert Nie­der­schlag (F-Rt).

In jener Ka­ser­ne in Bad Kis­sin­gen, wo Rei­nisch fest­ge­nom­men wurde, ist 1987 eine Ge­denk­ta­fel an ihn an­ge­bracht wor­den. Nach 1945 wurde diese Ka­ser­ne von der US-Army be­nutzt. 2018 wurde ein Mu­si­cal über Rei­nisch ur­auf­ge­führt, Text­au­tor und Kom­po­nist ist Wil­fried Röh­rig.

Im Hal­ler Fran­zis­kaner­gym­na­si­um wird auf einer Ge­denk­ta­fel jener sechs Ab­sol­ven­ten er­in­nert, die di­rek­te und in­di­rek­te Opfer des NS-Re­gimes waren. Unter den di­rek­ten Op­fern be­fin­det sich neben Franz Rei­nisch auch Wal­ter Kra­jnc (Vi), unter den in­di­rek­ten Josef Anton Gei­ger (Vi). Der Wahl­spruch der Leo­pol­di­na lau­tet: „Im­mo­bi­les sicut pa­triae mon­tes.“ Auf die­ser Ge­denk­ta­fel im Gym­na­si­um von Hall steht: „Un­ver­rück­bar wie die Berge der Hei­mat steht unser Glau­be an Chris­tus und Maria!“ Der Platz vor der Pfarr­kir­che in Hall wurde 2023 nach ihm be­nannt.

Werke:

Im Angesicht des Todes. Tagebuch aus dem Gefängnis. Hg. von Klaus Brantzen (1987)
Geheimnis der gekreuzigten Liebe. Meditation in der Gefängniszelle. Hg. von Klaus Brantzen (1987).
Geht hinaus in alle Welt! Unser missionarischer Auftrag. Vorträge. Hg. von Martin J. Emge, Klaus Hagmann und Klaus Brantzen (1993).

Quellen und Literatur:

Mitteilungen der K. Ö. H. V. Leopoldina, Nr. 40, Dezember 1946, S. 12f.
Steiner, Herbert: Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Wien 1968, S. 180.
Kempner, Benedicta Maria: Priester vor Hitlers Tribunalen. München 3. Aufl. 1970, S. 337ff.
Zeugen des Widerstands. Eine Dokumentation über die Opfer des Nationalsozialismus in Nord-, Ost- und Südtirol 1938 bis 1945. Bearbeitet von Johann Holzner, P. Anton Pinsker SJ, P. Johann Reiter SJ und Helmut Tschuol. Innsbruck 1977, S. 80ff.
Die Furche, Nr. 34, 25. 8. 1982, S. 8.
Widerstand und Verfolgung im CV. Die im Zweiten Weltkrieg gefallenen CVer (Zählbild). Eine Dokumentation. Hg. von der Gesellschaft für Studentengeschichte und studentisches Brauchtum e. V. München 1983, S. 165ff.
Rheinischer Merkur, Nr. 16, 22. 4. 1983, S. 25.
Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung. Im Auftrag der
Deutschen Bischofskonferenz unter Mitwirkung der Diözesanarchive bearbeitet von Ulrich von Hehl (= Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte. Reihe A: Quellen. Band 37). Mainz 1984, S. 1369
kathpress, 12. 1. 1987, S. 3.
Riedler, Monika: Die Verfolgung katholischer Priester während der NS-Zeit in Österreich von 1938 – 1945. Der Hakenkreuzweg zehn auserwählter Priesterschicksale. Wien Dipl. Arb. 1989, S. 88–94.
Academia 96 (2002), S. 126.
Hartmann, Gerhard (Baj): Für Gott und Vaterland. Geschichte und Wirken des CV in Österreich. Kevelaer 2006, S. 431, 464–467.
Feldmann, Christian: Einen Eid auf Hitler? Nie! Franz Reinisch: Ein Leben für die Menschenwürde. Vallendar 2012.
Hartmann, Gerhard: Unverrückbar wie die Berge der Heimat stand sein Glaube. Zum Gedenken an den Märtyrer Franz Reinisch (Le), in: Academia intern 4/2012, S. 10f.
Academia 108 (2015), Nr. 3, S. 50f.
Peter Pichler (Le): Leben und Wirken des Pallottinerpaters Franz Reinisch. Hg. von der KÖHV Leopoldina. Innsbruck 2016.
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, S. 274–277.