Lebenslauf:
Zapletal wurde als Sohn eines selbständigen Tischlers geboren, besuchte in Trofaiach die Volksschule und absolvierte als Zögling des Knabenseminars in Graz das Gymnasium. Anschließend studierte er an der Theologischen Fakultät der Universität Graz (abs. theol. 1864). Studienkollege zu dieser Zeit war u. a. Johann Wöhr (Cl EM). Am 19. Juli 1863 wurde er zum Priester geweiht. In den Jahren 1864 bis 1870 war er als Kaplan in der Pfarrseelsorge eingesetzt (Liezen, Leoben).
1869 wurde im Rahmen des in diesem Jahr gegründeten Katholischen Preßvereins das „Grazer Volksblatt“ ins Leben gerufen, dessen Redaktion der Priester Johann Karlon übernahm. Dieser war ein Onkel von Zapletal, der in der Folge zuerst nebenberuflich für diese Zeitung schrieb und mit 1. Dezember 1870 in die Redaktion eintrat. 1887 wurde er zum Redaktionsleiter und 1891, dem Todesjahr von Karlon, zum Chefredakteur ernannt.
Das „Grazer Volksblatt“ war das Organ der Katholisch-Konservativen Bewegung, die unter der Führung des jüngeren Bruders von Johann Karlon, dem späteren Reichsratsabgeordneten und Prälaten Alois Karlon, stand. Es versuchte auch, gegen die Vormacht der liberal-antiklerikalen Presse anzukämpfen. Zapletal stand Mitte der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts distanziert der aus Wien kommenden Christlichsozialen Bewegung gegenüber. Er betätigte sich auch als Autor zahlreicher historischer und anderer Werke. Sein Nachfolger wurde Franz Puchas (ehemals Cl EM), diesem folgte dann Karl Schwechler (Cl EM).
Die Carolina verlieh Zapletal bereits kurz nach deren Gründung die Ehrenmitgliedschaft (Couleurname Onkel), womit – ähnlich wie bei Franz Hartmann, Ritter von Valpezan und Rožbjerschitz (Cl EM) – die Verbundenheit der Verbindung mit der katholisch-konservativen Bewegung dokumentiert wird.
Zapletal litt an Magenkrebs, den zu lindern er in der Guggenbergschen Kneippanstalt in Brixen erhoffe. Diese gehörte später Franz von Guggenberg zu Riedhofen (Cl). Zapletal erlag diesem Krebsleiden und wurde auf dem St. Leonhard-Friedhof in Graz beigesetzt.
Werke:
(Auswahl)Die Bekämpfung und Duldung des Protestantismus im oberen Ennstal (1883)
Das Ursulinenkloster in Graz 1686–1786 (1886).
Die Domkapitel der Diözese Seckau in Graz und der Diözese Leoben in Göß seit 1786“ (1887).
Domherr Anton Engelbert Maurer, der angebliche Ketzerstifte (1891).
Quellen und Literatur:
Verbindungsarchiv Carolina. Carolinas Tote 2, 15ff.Oer, Franz Frhr. von: Ehrenbuch steirischer Priester. Graz 1920, S. 88–97.
Schwechler, Karl: 60 Jahre Grazer Volksblatt. Ein Beitrag zur Geschichte der katholischen Bewegung in der Steiermark. Graz 1926, S. 38–44.
Sommer, Wolfgang: Das „Grazer Volksblatt“ von 1880 bis 1907. Ein Beitrag zur Geschichte der katholischen Presse in der Steiermark. Graz Phil. Diss. 1972, S. 29f.
Hartmann, Gerhard (Baj) – Simmerstatter, Markus (Cl): Ein großes Gehen Hand in Hand. 125 Jahre Carolina 1888 bis 2013. Graz 1913, S. 366.