Lebenslauf:
Stierschneider entstammte dem bekannten Weinbauort Weißenkirchen in der Wachau, wo er auch die Volksschule absolvierte. Danach ging er auf das Gymnasium in Krems, wo er eine Kriegsmatura ablegte. Anschließend wurde er sofort zur Deutschen Wehrmacht eingezogen, wo er 1945 eine schwere, irreparable Beinverletzung erhielt. Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft im Jahr 1946 begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1949), wo er der Bajuvaria beitrat (Couleurname Blitz). Dort war er im Wintersemester 1948/49 sowie teilweise im Wintersemester 1950/51 Fuchsmajor.
Nach Beendigung des Studiums und der Absolvierung des Gerichtsjahres trat Stierschneider in den Dienst der niederösterreichischen Landesregierung. 1951 wurde er jedoch in die Personalsektion des Bundeskanzleramtes, Abteilung Dienstrechtsangelegenheiten, berufen. 1969 wurde er als Ministerialrat Leiter dieser Abteilung. Am 1. Juli 1977 wurde er dann als Nachfolger von Albert Markovics (Pan EM) zum Sektionschef und der Leiter der Sektion II Zentrale Personalangelegenheiten ernannt, welche Funktion er bis Ende 1989 ausübte, als er in Pension ging.
Beachtenswert ist, daß 1978 Lukas Beroldingen (Nc) und Herbert Neumayer (F-B) zu Sektionschefs im Bundeskanzleramt ernannt wurden, und zwar in der Zeit als Bruno Kreisky von der SPÖ Bundeskanzler war. In diesem Zusammenhang muß angemerkt werden, daß 1977 Ludwig K, Adamovich (AIn EM) ebenfalls zum Sektionschef im Bundeskanzleramt (Verfassungsdienst) bestellt wurde, er aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht Mitglied einer CV-Verbindung war.
Als Nachfolger von Adolf Kolb (Baj) war Stierschneider von 1971 bis 1973 Philistersenior der Bajuvaria. Er starb nach langer, schwerer Krankheit und wurde auf dem Friedhof Wien-Neustift begraben.