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Sekt.-Chef a.D. Dr. Albert Markovics

Sekt.-Chef a.D. Dr. Albert Markovics

Ehrenmitgliedschaften:

Geboren: 25.02.1911, Wien
Gestorben: 07.10.1979, Wien
Sektionschef (Bundeskanzleramt)

Lebenslauf:

Markovics begann nach seiner Matura im Jahr 1930 mit dem Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (abs. iur. 1934; Dr. iur. 1935). Nach dessen Absolvierung trat er mit 1. April 1934 in den Dienst des Magistrats der Stadt Wien und wurde nach dem Anschluß mit 19. März 1938 aus politischen Gründen in den dauernden Ruhestand versetzt. Anschließend war er in der Privatwirtschaft tätig und wurde später zur Deutschen Wehrmacht eingezogen.

Nach dem Krieg wurde Markovics als Beamter der Stadt Wien rehabilitiert und in der Folge für die Durchführung der ersten Wahlen am 25. November 1945 (sog. „Kathreins-Wahl“) im damaligen noch existierenden Groß-Wien eingesetzt, die Dank ihm anstandslos abgehalten werden konnten. Mit Jahresbeginn 1947 wurde er ins Bundeskanzleramt in die Abteilung 2 NS berufen und kurze Zeit später mit der Leitung derselben betraut. Diese war für die Durchführung des sog. Verbotsgesetzes, d. h. für die Entfernung NS-belasteter Personen im Staatsdienst, zuständig. Seine Ernennung zum Ministerialrat erfolgte am 14. Juli 1950.

Nach Abschluß dieser Agenden wurde Markovics 1955 zum Leiter der Abteilung für Dienstrechtsangelegenheiten in der Personalsektion des Bundeskanzleramtes bestellt. Unter ihm wurden wichtige Gesetze ausgearbeitet und beschlossen (Reisegebührenvorschrift, Gehaltsgesetz, Gendarmeriedienstgesetz, Mutterschaftsgesetz, Beamten-Kranken- und Unfallversicherungsgesetz u. a.). Mit 1. Januar 1970 wurde er als Nachfolger von Viktor Hackl (AW) zum Sektionschef und Leiter der Personalsektion (Sektion II) des Bundeskanzleramtes ernannt. Unter seiner Leitung wurde eine Reihe von entsprechenden Gesetzen in die Wege geleitet. Er war auch maßgeblich an der Errichtung der Verwaltungsakademie des Bundes beteiligt, die 1976 mit ihrem Kursbetrieb begonnen hatte. Ende 1976 ging er in den Ruhestand, sein Nachfolger als Sektionschef wurde Josef Stierschneider (Baj). Von 1951, als Hackl Sektionschef wurde, bis 1989, als Stierschneider in Pension ging, waren durch 38 Jahre hindurch ununterbrochen CVer Leiter der obersten Personalbehörde Österreichs.

Markovics war auch Vorsitzender der Obersten Disziplinarkommission des Bundes sowie der Prüfungskommission des Bundeskanzleramtes. Darüber hinaus gab er einige Rechtskommentare heraus. Ihm wurde von der Pannonia die Ehrenmitgliedschaft verliehen (Couleurname Tassilo). Ebenso war er Ehrenphilister der MKV-Verbindung Kreuzenstein (1957). Er starb bald nach seiner Pensionierung und wurde auf dem Friedhof Wien-Neustift (20/9/18) begraben. Die Trauerrede am Grab hielt Bundeskanzler Bruno Kreisky.

Werke:

Vereins- und Versammlungsgesetz (1951)
Hausbesorgerordnung (1953; gemeinsam mit Herbert Chilf [ehemals Baj])
Opferfürsorgegesetz (1963)

Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsvizedirektor Heinz Hafner Am, Mitteilung vom 29. 3. 2019)