Lebenslauf:
Friedirch X. Frhr. von Dalberg, Kämmerer von Worms, so sein voller Name, wurde im südwestmährischen Schloß Datschitz als jüngster Sohn des Friedrich Ferdinand Frhr. von Dalberg (1822–1908), und der Sternkreuzdame Kunigunde, geb. Freiin von Vittinghoff-Schell (1827–1892), geboren. Er besuchte die Unterstufe des Benediktinergymnasiums in Melk und anschließend die Militäroberrealschulen in Mährisch-Weißkirchen (Markgrafschaft Mähren; nunmehr Hranice, Tschechien) und in Wien. Er schlug aber danach keine Reserveoffizierslaufbahn ein. Im Sommer 1888 bereiste er Palästina und Ägypten, worüber er einen Reisebericht verfaßte.
Dalberg engagierte sich in der Christlichsozialen Bewegung bzw. Partei und wirkte in der Redaktion der „Katholischen Arbeiterzeitung“ mit. Auf dem Linzer Katholikentag 1892 wurde er in jenes Komitee gewählt, das eine neue christlichsoziale Tageszeitung ins Leben rufen sollte. In der Folge hat er ihre Finanzierung mitorganisiert, und in seiner Wiener Wohnung in der Weihburggasse wurde derer Name „Reichspost“ kreiert. Hauptbegründer und erster Herausgeber war damals Ambros Opitz (Fd EM). In der Folge wurde Friedrich Funder (Cl) Chefredakteur und Herausgeber.
Dadurch fand Dalberg Kontakt zum Politischen Katholizismus, der wiederum zur Ehrenmitgliedschaft der Austria führte. Er wohnte nach dem Tod seines Vaters auf Schloß Datschitz. Er erlag nach längerer schwerer Krankheit einem Herzleiden und wurde auf Schloß Datschitz beigesetzt. An seinem Begräbnis am 13. März nahm u. a. Maximilian Frhr. von Vittinghoff-Schell (AW), ein Verwandter seiner Frau, teil.
Werke:
Palästina. Ein Sommerausflug (1892).Quellen und Literatur:
Reichspost 10. 3. 1914 (Nachmittagsausgabe), 6, und 17. 3. 1914. 6Österreichisches Biographisches Lexikon Band 1. Wien 1954, 167.