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Prim. Dr. Johann Gföllner

Prim. Dr. Johann Gföllner

Urverbindung: Austria-Wien (25.06.1919)

Geboren: 23.12.1898, Grieskirchen (Oberösterreich)
Gestorben: 24.08.1946, Salzburg
Vorortspräsident, Primarius

Lebenslauf:

Gföllner begann 1918 nach seiner Matura mit Auszeichnung das Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien (Dr. med. 1925), wo er der Austria beitrat (Couleurname Goldemar). Im Sommersemester 1921 und im Wintersemester 1922/23 war er deren Senior. Sein Leibbursch war der spätere Sektionschef Franz Grünseis (ehemals AW). Sein letztes Studienjahr absolvierte Gföllner in Innsbruck, wo er bei der dortigen Austria verkehrsaktiv war, jedoch kein Band erhielt.

Für das Sommersemester 1921 sowie für das Wintersemester 1921/22 wurde die Austria Wien zum Vorort gewählt. Zuerst war Viktor Frisch (AW) VOP, dann für das Wintersemester Gföllner zum VOP gewählt. Die Cartellversammlung im Sommer 1921 fand zum zweiten Mal sowohl in Österreich wie auch in Linz statt. Auf ihr wurde der Academia-Beirat eingerichtet, aus dem dann 1933 der ÖCV-Beirat mit seinen Amtsträgern entstanden ist.

Nach seinem Studienende fand Gföllner eine Anstellung als Assistenzarzt an der Landesheil- und Pflegeanstalt in Linz-Niedernhart (vormals Landesirrenstalt). 1928 wechselte er an die Landesheilanstalt für Geistes- und Gemütskranke (so der damalige Name) in Maxglan (nunmehr Salzburg, auch Lehen), wo er 1934 Primarius der Frauenabteilung wurde. Nach dem Anschluß verblieb er zwar in dieser Position, erhielt aber wegen seiner Zugehörigkeit zum CV Privatpraxisverbot. Die Euthanasie-Maßnahmen in seinem Verantwortungsbereich geschehen zu lassen, ohne sich in der Lage zu sehen, etwas dagegen zu unternehmen, hat ihn sehr belastet.

Nach dem Krieg wurde Gföllner zum ärztlichen Leiter dieser Landesheilanstalt ernannt, verstarb jedoch schon bald unerwartet an einem Herzinfarkt und wurde in seiner Heimatstadt Grieskirchen begraben. In der Familie wurde sein früher Tod auf seine, ihn aufreibende Gewissensnot während der „Nazi-Zeit“ zurückgeführt. Er ehelichte eine Tochter von Max Kurz-Thurn-Goldenstein (Cl). Deren Schwester war wiederum mit Generalmajor Friedrich Janata (F-B) verheiratet.

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Austria Wien (Richard Huka)
Salzburger Nachrichten, 26. 8. 1946, S. 3, und 27. 8. 1946, S. 4.
Hartmann, Gerhard (Baj) – Simmerstatter, Markus (Cl): Ein großes Gehen Hand in Hand.125 Jahre Carolina. 1888 bis 2013. Graz 2013, S. 328.