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Reichsrats-Abg. LAbg. abs. jur. Walter Troll-Obergfell

Reichsrats-Abg. LAbg. abs. jur. Walter Troll-Obergfell

Urverbindung: Austria-Wien (21.11.1876)

Geboren: 04.06.1856, Urstein (nunmehr Puch, Bezirk Hallein, Salzburg)
Gestorben: 04.09.1937, Wien
Reichsratsabgeordneter, Landtagsabgeordneter (Niederösterreich), Gutsbesitzer

Lebenslauf:

Walther Eduard Karl Ritter von Troll-Obergfell – so sein späterer voller Name – wurde als Sohn des Eduard Ritter von Troll und der Therese, geb. Freiin von Dückher, auf Schloß Urstein geboren. Zuerst wurde er privat unterrichtet, um dann als Externist des Theresianums das Jesuitenkolleg Kalksburg zu besuchen, wo er gemeinsam mit Maximilian Frhr. von Vittinghoff-Schell (AW) in derselben Klasse saß. In Kalksburg kamen sie in Kontakt mit P. Heinrich Abel SJ (AW EM)..

Nach der Matura im Jahr 1874 begann Troll das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (abs. iur. 1878) und war dort u. a. gemeinsam mit Vittinghoff-Schell, Kaspar Schwarz (AW) und Franz X. Mayrhofer von Grünbühel (AW) am 21. November 1876 einer der Mitbegründer des „Geselligen katholischen Studentenvereins“, der späteren Austria Wien (späterer Couleurname Götz). Er war Mitglied jenes Komitees, das die ersten Statuten des Studentenvereins entworfen hatte. Das in frühen Gesamtverzeichnissen genannte Rezeptionsdatum 8. Mai 1877 ist daher nicht korrekt. Daneben studierte er auch an der Hochschule für Bodenkultur ohne Abschluß.

Noch während des Studiums war Troll ab 1878 einige Zeit bei der niederösterreichischen Finanzprokuratur beschäftigt. Danach widmete er sich seinem eben erworbenen Gutsbesitz Lindenhof (Egg) in Krumbach (Bezirk Wiener Neustadt-Land, Niederösterreich) in der „Buckligen Welt“, wohnte aber in Wien. Er engagierte sich bereits in jungen Jahren für die Katholisch-Konservativen bzw. dann für die Christlichsozialen und kandidierte ab 1890 zum niederösterreichischen Landtag für die Landgemeinden der Gerichtsbezirke Neunkirchen, Aspang, Gloggnitz und Kirchschlag, dann ab 1909 für die Landgemeinden der Gerichtsbezirke Aspang und Kirchschlag.

Dem Landtag gehörte Troll vom 14. Oktober 1890 nach Wiederwahlen bis 8. Januar 1915 an (VII. bis X. Wahlperiode). Aufgrund dessen war er vom 5. November 1918 bis zum 4. Mai 1919 auch Mitglied der Provisorischen Landesversammlung Niederösterreichs. 1891 kandidierte er für das Abgeordnetenhaus des Reichsrats, wurde gewählt und gehörte diesem vom 9. April 1891 bis zum 7. September 1900 an (VIII. bis IX. Wahlperiode). 1890 war er Gründungsmitglied des Bauernvereins des Viertels unter dem Wienerwald (Niederösterreich). In dieser Zeit war er auch Kurator der Niederösterreichischen Landes-Hypothekenanstalt. Nach dem Ersten Weltkrieg war er nicht mehr politisch tätig.

Troll wurde 1911 von Therese Freiin Obergfell von Grechtler adoptiert und führte seitdem den Namen Troll-Obergfell. Er hatte neun Kinder und wurde in Himberg (Bezirk Wien-Umgebung, Niederösterreich) begraben.

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Austria Wien (Heinz Dopplinger)
Krause, Otto: Biographisches Handbuch des nö. Landtages 1861–1921 (online: Landtag Niederösterreich). St. Pölten 1995. Mitteilung der Niederösterreichischen Landtagskanzlei vom 16. 10. 2013.
Strigl, Mario (AW): Walther Eduard Karl Ritter von Troll-Obergfell, in: AW Facit. Zs. der K. Ö. St. V. Austria-Wien 36 (2019) Mai, 14f.
https://www.parlament.gv.at/WWER/PARL/J1848/Troll.shtml