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KonsR. Msgr. Heinrich Binder

KonsR. Msgr. Heinrich Binder

Ehrenmitgliedschaften: Austria Innsbruck

Geboren: 11.12.1862, St. Marienkirchen an der Polsenz (Bezirk Eferding, Oberösterreich)
Gestorben: 07.11.1925, Linz
Chefredakteur des „Linzer Volksblattes“, Weltpriester

Lebenslauf:

Binder absolvierte 1882 das Benediktinergymnasium in Melk und studierte anschließend an der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt in Linz. Nach seiner Priesterweihe am 18. Juli 1886 war er auf verschiedenen Kaplansstellen und wurde 1889 Chorvikar am Linzer Dom. In diesem Jahr trat er auch in die Redaktion des „Linzer Volksblattes“ ein.

1902 wurde Binder zu dessen Chefredakteur bestellt, gleichzeitig wurde er Kirchenrektor an der Linzer Minoritenkirche. Bis zu seinem Tod war er Chefredakteur, wobei es vor allem Binder zu verdanken war, daß in Oberösterreich der Übergang von den Katholisch-Konservativen zu den Christlichsozialen reibungslos vor sich ging. Er gehörte auch zu den engsten Vertrauten von Landeshauptmann Johann Hauser (AW EM) und war in den Jahren vor und nach dem Ersten Welkkrieg eine Schlüsselfigur des Politischen Katholizismus in Oberösterreich. Sein Einfluß auf die Landespolitik war nicht zu unterschätzen, was auch zu Spannungen mit dem Diözesanbischof führte.

Binder war nicht nur Chefredakteur, sondern auch Obmann des Katholischen Preßvereins der Diözese Linz, des Rechtsträgers des „Linzer Volksblattes“. Es gelang ihm, dessen Auflage zu erhöhen. Außerdem modernisierte er die Druckerei. Er gehörte zu den namhaften Vertretern der katholischen Presse in der Zeit um den Ersten Weltkrieg, wie z. B. Friedrich Funder (Cl) von der „Reichspost“ oder Karl Schwechler (Cl EM) vom „Grazer Volksblatt“. Sein Nachfolger wurde Josef Danzer (AW EM).

Binder erhielt den Titel eines Konsistorialrates sowie 1919 den eines päpstlichen Ehrenkämmerers (Monsignore). Die Austria Innsbruck verlieh ihm, einem herausragenden Vertreter des Politischen Katholizismus, die Ehrenmitgliedschaft (Couleurname Enzio).

Quellen und Literatur:

Slapnicka, Harry: Oberösterreich. Die politische Führungsschicht 1918 bis 1938 (= Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs 3). Linz 1976, S. 49.