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Abg. z. NR BR a.D. Dr. Dr. Albert Schöpf

Abg. z. NR BR a.D. Dr. Dr. Albert Schöpf

Urverbindung: Austria Innsbruck (02.11.1926)

Geboren: 29.04.1906, Bregenz
Gestorben: 05.10.1980, Linz
Nationalratsabgeordneter, Mitglied des Bundesrates, ÖVP-Landesparteiobmann (Oberösterreich), Magistratsbeamter, Alleinvorstand (Wohnungs-Aktiengesellschaft)

Lebenslauf:

Schöpf wurde als Sohn eines Tirolers und einer Vorarlbergerin geboren und absolvierte 1926 das Gymnasium in Bregenz. Anschließend studierte er an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. iur. 1931), wo er der Austria Innsbruck beitrat (Couleurname Volker) und dort im Sommersemester 1929 sowie im Wintersemester 1929/30 Senior war. Einer seiner Leibfüchse war Armin Wechner (AIn). Ebenso engagierte sich Schöpf in der studentischen Interessensvertretung der Deutschen Studentenschaft (DSt). Von 1928 bis 1930 war Kammervorsitzender an der Universität Innsbruck. Aufgrund der übermäßig starken Theologischen Fakultät hatte der Katholisch Deutsche Hochschul-Ausschuß (KDHA) die Mehrheit. Sein diesbezüglicher Nachfolger war Wechner.

Nach Studienende absolvierte Schöpf das Gerichtsjahr und kam anschließend nach Linz, wo er zuerst Rechtskonsulent des Katholischen Volksvereins wurde, der die Landesparteilung der Christlichsozialen war. Gleichzeitig war er Redakteur des „Volksvereinsboten“. 1934 trat er in den Dienst des Linzer Magistrats. Nach dem Anschluß im März 1938 wurde er entlassen und war zuerst Hilfsarbeiter. 1939 wurde er Angestellter der Wohnungs-Aktiengesellschaft (WAG) der Hermann-Göring-Werke (nunmehr VOEST). Kurz vor Kriegsende wurde er noch zur Deutschen Wehrmacht eingezogen und verwundet (Armschuß).

Nach Kriegsende trat Schöpf wieder in den Dienst des Magistrats und übernahm die Leitung des damals wichtigen Ernährungs- und Wirtschaftsamtes. 1947 wechselte er in die Bezirksverwaltung (Geschäftsgruppe II), deren Leiter er ab 1956 war. 1971 trat er als Obersenatsrat in den Ruhestand.

Schöpf war 1945 einer der Mitbegründer der oberösterreichischen ÖVP, des Wirtschaftsbundes sowie auch der „Turn- und Sport-Union“ als Nachfolgerin des Christlich-Deutschen Turnerbundes, dem er bereits als Student beigetreten war. Bis 1948 war er Obmann der oberösterreichischen Union. Am 30. November 1947 wurde er als Nachfolger von Josef Stampfl (Nc) zum ÖVP-Landesparteiobmann gewählt und übte dieses Amt bis 14. Oktober 1951 aus. Hier war er Begründer der „Sozialen Hilfe“ der ÖVP. Sein Nachfolger wurde dann der Landeshauptmann Heinrich Gleißner (S-B).

Seine parteipolitische Funktion führte auch auch zu politischen Ämter. So war Schöpf vom 12. Februar 1948 bis zum 5. November 1949 und dann vom 6. Mai 1953 bis 2. März 1956 (Mandatsniederlegung) Mitglied des Bundesrates. Zwischen dem 8. November 1949 und dem 17. März 1953 war er Nationalratsabgeordneter.

Nach 1945 wurde Schöpf auch Treuhänder bzw. öffentlicher Verwalter und dann ab 1955 Alleinvorstand der Wohnungs-Aktiengesellschaft (WAG), die das größte Wohnbauunternehmen Österreichs war. Diese Funktion übte er bis zu seiner Pensionierung aus. In dieser Eigenschaft war er Mitglied bzw. dann Aufsichtsratsvorsitzender des Verbandes gemeinnütziger Bau-, Wohnungs- und Siedlungsvereinigungen. Er starb nach langem Leiden. Das bei Slapnicka (siehe unten Literaturverzeichnis) genannte Todesdatum 6. Oktober ist unrichtig. Dazu die Belege in Austrier-Blätter und Biographisches Handbuch der österreichischen Parlamentarier.

Quellen und Literatur:

Austrier-Blätter, Nr. 49, 1980, S. 72–74.
Slapnicka, Harry: Oberösterreich. Die politische Führungsschicht ab 1945 (= Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs). Linz 1989, S. 262f.
Biographisches Handbuch der österreichischen Parlamentarier 1918–1993. Hg. von der Parlamentsdirektion. Wien 1993, S. 526.
Hartmann, Gerhard (Baj): Für Gott und Vaterland. Geschichte und Wirken des CV in Österreich. Kevelaer 2006, S. 298.