Lebenslauf:
Wildfellner wurde als Sohn eines Bauern („Ochsenbergergut“) geboren. Nach der Volksschule besuchte er das Bischöfliche Gymnasium Petrinum in Linz, wo er 1925 maturierte. Anschließend studierte er an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. iur. 1931), wo er der Austria beitrat (Couleurname Heinz). Anschließend schlug er die Rechtsanwaltslaufbahn ein und war als Konzipient in Grieskirchen und in Klagenfurt – dort bei Igo Tschurtschenthaler (Trn) – tätig.
1938 eröffnete Wildfellner in Grieskirchen eine eigene Kanzlei. Während der Nazizeit wurde die Verbindungsfahne der Austria Innsbruck zeitweise in seinem Haus versteckt. 1940 wurde er zur Deutschen Wehrmacht einberufen und kehrte erst bei Kriegsende zurück. Hier betätigte er sich gleich in der Kommunalpolitik. 1945 wurde er in den Gemeinderat von Grieskirchen gewählt, was er bis 1966 blieb. Von 1946 bis 1955 war er Vizebürgermeister.
1949 kandidierte Wildfellner für den Landtag, wurde aber noch nicht gewählt. Als 1954 der Landesrat Franz Breitwieser (AW) starb, rückte er in den Landtag nach, dem er dann ab 19. Oktober 1954 bis zum 5. Dezember 1967 angehörte. Hier wurde er Obmann des Finanzausschusses. Am 17. November 1961 wurde er zum Landesrat gewählt (Gewerbereferat, Staatsbürgerschaft, Wahlen). Im Zusammenhang mit der Regierungsumbildung nach dem Rücktritt von Heinrich Gleißner (S-B) als Landeshauptmann schied Wildfellner am 2. Mai 1971 auch aus der Landesregierung.
Von 1971 bis 1974 war Wildfellner Oberkurator der Landeshypothekenanstalt in Linz. Er war auch der Vertreter des Landes im Kuratorium zur Errichtung der Linzer Hochschule bzw. Universität. Mit 31. März 1976 legte er seine Rechtsanwaltschaft zurück. Darüber hinaus engagierte er sich auch in seiner Pfarrgemeinde. So war er Mitglied des dortigen Kirchenchores und zeitweise des Pfarrgemeinderates. Seine Söhne sind Gerald Wildfellner (A-D), der seine Anwaltskanzlei übernommen hatte, und Heinrich Wildfellner (AIn).
Quellen und Literatur:
Austrier-Blätter Nr. 57, 1988, S. 166f.Slapnicka, Harry: Oberösterreich. Die politische Führungsschicht ab 1945 (= Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs). Linz 1989, S. 320f.