Lebenslauf:
Petrak begann nach der Pflichtschule eine Ausbildung (Lehre) bei der Generali-Versicherung, holte danach die Matura nach und begann als Berufstätiger mit dem Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur.). Bei der Generali-Versicherung AG machte er in der Folge Karriere und wurde in deren Vorstand berufen.
1982 wurde Petrak zum Vorstandsvorsitzenden (Generaldirektor) der Raiffeisen Versicherung AG bestellt. Als in der zweiten Jahreshälfte 1985 „Unregelmäßigkeiten“ des bisherigen Generaldirektors der Versicherungsanstalt der Österreichischen Bundesländer AG, Kurt Ruso (ehem. Merc), bekannt wurden, wurde dieser mit 31. Dezember 1985 aus „Gesundheitsgründen“ in den Ruhestand geschickt. 1988 wurde er wegen Untreue zu sieben Jahre Haft verurteilt. In diesem Zusammenhang stand auch die Verurteilung des ehemaligen steirischen Landeshauptmanns Friedrich Niederl (BbG EM).
Petrak übernahm mit 1. Januar 1986 den Vorstandsvorsitz (Generaldirektor) der Bundesländerversicherung in einer äußerst angespannten Situation. In seine Amtszeit fielen die Integration der Raiffeisen Versicherung AG und der Salzburger Landesversicherung sowie die ersten Expansionsschritte nach Ostmitteleuropa. Für die im Jahr 1996 erfolgte Zusammenführung von Bundesländerversicherung, Raiffeisenversicherung und der Austria-Collegialität Versicherungen unter dem Dach der BARC (=Anfangsbuchstaben der beteiligten Unternehmen) hat Petrak einen wesentlichen Beitrag geleistet. Daraus wurde 1999 die UNIQA Insurance Group AG.
Ende 1996 schied Petrak vorzeitig aus dem operativen Geschäft und wechselte in den Aufsichtsrat der BARC (bis 1999) bzw. dann in die UNIQA (bis Mitte 2001), wo er auch Vizepräsident war. In seiner Zeit als Generaldirektor der Bundesländerversicherung war er zeitweise Präsident des Verbandes des Versicherungsunternehmen Österreichs und Mitglied zahlreicher Aufsichtsräte (u. a. Österreichische Hagelversicherung, Kurier, Casino Austria AG). Von Oktober 1992 bis April 1997 war er Generalrat der Österreichischen Nationalbank. Er erhielt den Titel Kommerzialrat verliehen.
Aufgrund der jahrzehntelangen Verbindung zwischen dem CV und der Versicherungsanstalt der Österreichischen Bundesländer kam es naturgemäß zu Kontakten mit Petrak, die 1990 zur Ehrenmitgliedschaftsverleihung an ihn seitens der Saxo-Bavaria führten (Couleurname Hubertus). Der Beschluß auf dem Cumulativconvent wurde am 15. Mai 1990 gefaßt, die Verleihung erfolgte am 20. Oktober 1990. Petrak ist nach langer schwerer Krankheit verstorben und wurde auf dem Friedhof Wien-Oberlaa begraben.
Quellen und Literatur:
Email Pressesprecher UNIQA vom 18. 7. 2016.Festschrift der K. a. V. Saxo-Bavaria Prag in Wien im ÖCV. 1907 – 2007. Ohne Furcht und Ohne Zittern. Wien 2007. S. 130.
Wirtschaftsblatt, 27. 7. 1996.