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Univ.-Prof. Mag. Dr. Robert Kriechbaumer

Univ.-Prof. Mag. Dr. Robert Kriechbaumer

Urverbindung: Rheno-Juvavia (15.10.1968)

Geboren: 14.10.1948, Wels (Oberösterreich)
Gestorben: 25.06.2024, Salzburg
tit. ao. Universitätsprofessor, Privatdozent (Neuere Geschichte), Professor an der Pädagogischen Hochschule Salzburg

Lebenslauf:

Kriechbaumer besuchte das Realgymnasium in Wels, wo er 1967 maturierte. Danach begann er das Studium der Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaften an der Philosophischen Fakultät der Universität Salzburg (Dr. phil. 1973; Lehramtsprüfung), wo er der Rheno-Juvavia beitrat (Couleurname (Mirabeau). Im Herbst 1969 absolvierte er einen Studienaufenthalt am Österreichischen Kulturinstitut in Rom.

Nach Beendigung seines Studiums war Kriechbaumer bis 1976 Generalsekretär des Katholischen Hochschulwerkes und der Salzburger Hochschulwochen. Von 1974 bis 2001 war er Gymnasialprofessor für Geschichte und Philosophie am Oberstufenrealgymnasium in Salzburg (Akademiestraße). Bereits ab 1982 unterrichtete er zusätzlich Geschichte an der Pädagogischen Akademie Salzburg, später Pädagogische Hochschule. An ihr wurde er 2001 zum Professor für Geschichte und Politische Bildung ernannt. Als solcher ging er 2013 in Pension.

Daneben begann Kriechbaumer eine wissenschaftliche Laufbahn. 1982 habilitierte er sich an der Universität Salzburg als Privatdozent für Neuere Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Geschichte der Zweiten Republik. Im Mai 2001 wurde ihm der Berufstitel eines außerordentlichen Universitätsprofessors verliehen.

Kriechbaumer hinterläßt ein umfangreiches Werk von einer ansehnlichen Zahl von Monographien und sonstigen Beiträgen, die sich in der Hauptsache mit der Geschichte der Christlichen Demokratie in Österreich bzw. mit der Österreichischen Volkspartei sowie der dort handelnden Personen beschäftigten. In diesem Zusammenhang ist vor allem die mit dem ehemaligen Salzburger Landeshauptmann Franz Schausberger (Rp) herausgebrachte Geschichte der ÖVP („Volkspartei – Anspruch und Realität. Zur Geschichte der ÖVP seit 1945“, 1995) erwähnenswert. Aber er befaßte sich auch mit kulturhistorischen Themen, wie etwa mit der Geschichte der Salzburger Festspiele.

Kriechbaumer war seit 1993 wissenschaftlicher Leiter der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Forschungsinstitut für historisch-politische Studien, die nach dem Alt-Landeshauptmann von Salzburg Wilfried Haslauer sen. (AlIn) benannt wurde. Als solcher veranstaltete er u. a. zahlreiche Zeitzeugengespräche. Von 1997 bis 2005 war er geschäftsführender Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates des Dr.-Herbert-Batliner-Europainstituts, benannt nach dem Kunst-Mäzen Herbert Batliner (AIn). Von 2004 bis 2010 war er Mitglied der Militärhistorischen Denkmalkommission beim Bundesministerium für Landesverteidigung.

Kriechbaumer starb nach schwerer Krankheit und wurde auf dem Salzburger Kommunalfriedhof begraben.

Werke:

(Auswahl)
Österreichs Innenpolitik 1970 bis 1975 (1981).
Von der Illegalität zur Legalität. Die ÖVP im Jahr 1945 (1985).
Alfons Gorbach. Ein Mann des Ausgleichs (1987). Zur Frühgeschichte der ÖVP (1995).
Die Ära Josef Klaus. Österreich in den „kurzen“ sechziger Jahren. Band 2 (1999).
Ein Vaterländisches Bilderbuch. Propaganda, Selbstinszenierung und Ästethik der Vaterländischen Front (2002)
Der Geschmack der Vergänglichkeit. Jüdische Sommerfrische in Salzburg (2002).
Die Landeshauptleute von Salzburg nach 1945 (2002).
Die Ära Kreisky. Österreich 1970 bis 1983 (2004).
Österreich! Und Front Heil! Aus den Akten des Generalsekretariats der Vaterländischen Front (2005).
„Dieses Österreich retten…“. Die Protokolle der Parteitage der Christlichsozialen Partei in der Ersten Republik (2006).
Die Salzburger Festspiele 1960 bis 1989. Zwei Bände (2009).
Die Salzburger Festspiele 1990 bis 2001 (2012).
„…ständiger Verdruß und viele Verletzungen.“ Die Regierung Klima/Schüssel und die Bildung einer ÖVP/FPÖ-Regierung 1997 bis 2000 (2014).
„Es reicht!“ Die Regierung Gusenbauer–Molterer. Österreich 2007/08 (2016).
Nur ein Zwischenspiel (?). Die Geschichte der Grünen in Österreich. Von den Anfängen bis 2017 (2018).
Politiker und Impresario. Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl und die Salzburger Festspiele (2021).
Die Ära Faymann. Zwischen Krisenbewältigung und Stillstand (2024),




Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 5. 7. 2024).