Lebenslauf:
Prader absolvierte 1900 das Gymnasium in Linz-Urfahr. Danach studierte er für das Lehramt Germanistik an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien (Lehramtsprüfung 1906), wo er der Norica beitrat (Couleurname Hinz). Ab 1906 unterrichtete er an der Lehrerbildungsanstalt St. Pölten, wo er bereits vor 1914 Vizerektor wurde. In dieser Zeit veröffentlichte er eine Studie über den oberösterreichischen Mundartdichter Norbert Hanrieder (Kb EM). 1914 rückte er zur k. u. k. Armee ein und war Kommandant einer MG-Kompanie (letzter Dienstgrad: Hauptmann der Reserve; Auszeichnungen: Militärverdienstkreuz mit Kriegsdekoration, Signum laudis mit Schwerter, Karl-Truppenkreuz).
Nach dem Krieg engagierte sich Prader in der Politik bzw. in der Christlichsozialen Partei. Bereits 1918 wurde er in den Gemeinderat von St. Pölten delegiert und in der Folge dann gewählt. Von 1922 bis 1934 war er dort Vizebürgermeister. Für die Wahl des noch gemeinsamen Landtags (Niederösterreich inkl. Wien) im Mai 1919 kandidierte er und wurde gewählt. Ihm gehörte er vom 4. Mai 1919 bis zum 30. Oktober 1934 an. Vom 11. Mai 1921 bis zum 11. Januar 1923 war er Dritter Landtagspräsident und vom 20. Mai 1927 bis zum 19, Mai 1932 Obmann des Finanzkontrollausschusses.
Am 21. Mai 1932 wurde Prader als Nachfolger von Hans Beirer (AIn) zum Landesrat gewählt, wobei er das Ressort Schulangelegenheiten betreute. 1933 erhielt er noch das Finanzressort. Dadurch war er nach der Verfassung des Ständestaates ab 29. November 1934 Mitglied des Länderrates. Diese Funktionen übte er bis zum 12. März 1938 aus. Außerdem war er ab 1922 eine zeitlang Vorsitzender-Stellvertreter des Landesschulrates Niederösterreich.
Nach dem Anschluß verlor Prader im März 1938 seine Funktionen und wurde 1939 unter Kürzung der Bezüge um die Hälfte pensioniert. Er war noch Ehrenphilister der MKV-Verbindungen Nibelungia St. Pölten und Carolina St. Pölten. Seine Söhne waren der spätere Bundesminister Georg Prader jr. (Nc), Erich Prader (Nc) und Herbert Prader (Nc) sowie mit seiner zweiten Frau Rudolf Prader (ehemals Nc). Sein Enkel, der Sohn von Erich Prader, ist Thomas Prader (ehemals Nc).
Werke:
Norbert Hanrieder in seinen Dichtungen (1912).Quellen und Literatur:
Enderle-Burcel, Gertrude: Christlich–ständisch–autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934–1938. Biographisches Handbuch der Mitglieder des Staatsrates, des Bundeskulturrates, des Bundeswirtschaftsrates sowie des Bundestages. Unter Mitarbeit von Johannes Kraus. Hg. vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands und der Österreichischen Gesellschaft für Quellenstudien. Wien 1991, S. 183f.Bezemek, Ernst–Dippelreiter, Michael: Politische Eliten in Niederösterreich. Bei biografisches Handbuch 1921 bis zur Gegenwart (= Schriftenreihe des Forschungsinstituts für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Salzburg, Band 38). Wien 2011, S. 255f.
Verbindungsarchiv Norica (Georg Schmitz, 3. 3. 2023)