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Abg. z. NR a.D. Dir. Abt.Ltr. i.R. Dipl.-Ing. Richard Kaiser

Abg. z. NR a.D. Dir. Abt.Ltr. i.R. Dipl.-Ing. Richard Kaiser

Urverbindung: Norica (22.10.1954)

Bandverbindungen: Walth

Geboren: 03.04.1935, Matzen (nunmehr Matzen-Raggendorf, Bezirk Gänserndorf, Niederösterreich)
Gestorben: 28.06.2019, St. Pölten
Nationalratsabgeordneter, Mitglied des Bundesrates, Angestellter der niederösterreichischen Landwirtschaftskammer, Landwirt

Lebenslauf:

Kai­ser wurde als Sohn eines Land­wirts ge­bo­ren und be­such­te nach der Volks­schu­le und einem Jahr Haupt­schu­le das Re­al­gym­na­si­um der Schul­brü­der in Wien-Stre­bers­dorf, wo er 1954 ma­tu­rier­te. Da­nach be­gann er das Stu­di­um der Land­wirt­schaft an der Hoch­schu­le für Bo­den­kul­tur (Dipl.-Ing. 1958), wo er der No­ri­ca bei­trat (Cou­leur­na­me Romeo). Wäh­rend sei­nes Stu­di­ums en­ga­gier­te er sich auch bei der Walt­ha­ria und war im Vor­ort der No­ri­ca 1958/59 unter En­gel­bert Schragl (Nc) 1. Vor­orts­schrift­füh­rer.

Nach dem Stu­di­um trat Kai­ser mit 1. Fe­bru­ar 1959 in den Dienst der Land­wirt­schafts­kam­mer Nie­der­ös­ter­reich. Von 1960 bis 1962 war er Se­kre­tär der Be­zirks­bau­ern­kam­mer St. Pöl­ten, da­nach von 1962 bis 1967 Vieh­ver­kehrs­re­fe­rent, an­schlie­ßend bis 1973 Markt­re­fe­rent und dann ab 1974 bis 30. Juni 1986 Lei­ter (Di­rek­tor) der Markt­ab­tei­lung. Da­nach war er wegen sei­nes Man­dats ka­ren­ziert. 1983 über­nahm er ge­mein­sam mit sei­ner Frau und sei­nem Sohn den el­ter­li­chen land­wirt­schaft­li­chen Be­trieb (Acker- und Wein­bau).

Kai­ser en­ga­gier­te sich nicht zu­letzt auf­grund sei­ner be­ruf­li­chen Stel­lung im Bau­ern­bund und war seit 1980 Mit­glied des Lan­des­vor­stands des Nie­der­ös­ter­rei­chi­schen Bau­ern­bun­des. Eben­falls seit 8. April 1980 war er Mit­glied des Ge­mein­de­ra­tes von Mat­zen-Rag­gen­dorf und seit 1995 Vi­ze­bür­ger­meis­ter, wel­che Funk­tio­nen er bis zum 25. April 2000 aus­üb­te. Set 1980 war er auch Mit­glied der ÖVP-Haupt­be­zirks­par­tei­lung Gän­sern­dorf. Seit 10. No­vem­ber 1986 war er Be­zirks­ob­mann und seit 13. März 1987 Haupt­be­zirks­par­tei­ob­mann-Stell­ver­tre­ter der ÖVP Gän­sern­dorf.

Kai­ser kan­di­dier­te bei den Na­tio­nal­rats­wah­len am 24. April 1983, wurde zwar nicht ge­wählt, rück­te je­doch nach dem Tod des Zwei­ten Na­tio­nal­rats­prä­si­den­ten Ro­land Min­ko­witsch (Pan EM) auf des­sen Man­dat am 2. Fe­bru­ar 1986 nach. Er kan­di­dier­te dann bei den Na­tio­nal­rats­wah­len so­wohl am 23. No­vem­ber 1986 (wurde ge­wählt) wie auch am 7. Ok­to­ber 1990. Die­sem Na­tio­nal­rat ge­hört er nicht gleich bei des­sen Kon­sti­tu­ie­rung am 5. No­vem­ber an, son­dern erst ab 19. De­zem­ber 1990 an, nach­dem ein Man­dat nach der Re­gie­rungs­bil­dung frei ge­wor­den war. Ähn­lich er­ging es ihm nach der Wahl vom 9. Ok­to­ber 1994, hier zog er erst am 15. März 1995 in den Na­tio­nal­rat ein, dem er auf­grund einer vor­ge­zo­ge­nen Wahl bis 14. Ja­nu­ar 1996 an­ge­hör­te. Nach den Wah­len vom 17. De­zem­ber 1995 bekam er wie­der­um kein Man­dat, wurde aber dafür vor­über­ge­hend in den Bun­des­rat ge­wählt, dem er vom 25. Ja­nu­ar bis zum 19. März 1996 an­ge­hör­te. Am 20, März 1996 rück­te er wie­der in den Na­tio­nal­rat nach, wel­ches Man­dat er je­doch be­reits am 29. Ok­to­ber 1996 zu­rück­leg­te. Der Schwer­punkt sei­ner par­la­men­ta­ri­schen Tä­tig­keit lag im Be­reich der Land­wirt­schaft und des Um­welt­schut­zes.

Dar­über hin­aus war Kai­ser seit 1967 Ob­mann des Vieh­ver­kehrs­fonds und nach des­sen Auf­lö­sung ab 1. Juli 1976 bis 30. Juni 1993 Vor­sit­zen­der der Vieh- und Fleisch­kom­mis­si­on beim Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Land- und Forst­wirt­schaft, da­nach 1995 bis 1997 Vor­sit­zen­der des Fach­bei­ra­tes Vieh und Fleisch der Agrar­markt Aus­tria (AMA) und von 1993 bis 1997 Mit­glied des Ver­wal­tungs­ra­tes der AMA. Wei­ters war er Vor­stands­mit­glied der Er­rich­tungs­ge­sell­schaft March­feld­ka­nal und Ob­mann der Win­zer­ge­nos­sen­schaft Mat­zen. Auch im Ru­he­stand war Kai­ser noch po­li­tisch tätig. So war er ab Sep­tem­ber 1998 Teil­be­zirks­ob­mann und ab 2001 Be­zirks­ob­mann des Se­nio­ren­bun­des der ÖVP von Gän­sern­dorf.

Kai­ser, der 1992 den Titel Öko­no­mie­rat ver­lie­hen bekam, konn­te mit sei­ner Frau am 26. Mai 2019 noch die dia­man­te­ne Hoch­zeit fei­ern, einen Monat ver­starb er und wurde auf dem Orts­fried­hof von Mat­zen be­gra­ben.

Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsvizedirektor Heinz Hafner Am, Mitteilung 29. 7. 2019.
https://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00757/index.shtml Richard Kaiser)
http://gaenserndorf.vpnoe.at/startseite/news-detail/article/oekonomierat-di-richard-kaiser-abgeordneter-zum-nationalrat-ad-verstorben.html
Verbindungsarchiv Norica. Fiducit unseren Verstorbenen. Ausgabe 2019/20, S. 17f.