Lebenslauf:
Zörnlaib besuchte das Gymnasium in Wien-Landstraße (Kundmanngasse) und begann nach seiner Matura im Jahr 1904 das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät Wien (Dr. iur.). Nach dessen Beendigung schlug er eine Rechtsanwaltslaufbahn ein und eröffnete zuerst eine Rechtsanwaltskanzlei in Wien-Margareten. Dort engagierte er sich in der Christlichsozialen Partei. Für diese kandidierte er 1932 zu den Wahlen zum Landtag bzw. Gemeinderat, wurde trotz der verheerenden Niederlage der Christlichsozialen gewählt und gehörte diesem vom 24. Mai 1932 bis zum 12. Februar 1934 an.
Im Zuge des Anschlusses wurde Zörnlaib noch am 11. März 1938 verhaftet, In der Folge war er in der NS-Zeit noch zwei weitere Male verhaftet. Nach dem Krieg war er wieder als Rechtsanwalt tätig und verteidigte in den Prozessen u. a. ehemalige Nationalsozialisten, so u. a. den ehemaligen stellvertretenden Gestapo-Chef von Wien, Karl Ebner (ehemals Kb), sowie gegen den ehemaligen Finanzminister unter Kurt von Schuschnigg (AIn) wie auch im Anschlußkabinett, Rudolf Neumayer, und den Landwirtschaftsminister im Anschlußkabinett, Anton Reinthaller, den ersten Bundesparteiobmann der FPÖ.
Für die Kinder der 1949 überraschend verstorbenen Kammersängerin Maria Cebotari war Zörnlaib als Vormund tätig. Er engagierte sich auch in der Standesvertretung und war Präsident der wirtschaftlichen Organisation der Rechtsanwälte. Er war bis fast zu seinem Lebensende als Anwalt tätig und wurde auf dem Friedhof Wien-Hietzing begraben (36/9F). Sein Sohn war Ernst Zörnlaib (AW), der ebenfalls als Rechtsanwalt tätig war. Seine Tochter ehelichte Edwin Vejborny (AW).
Quellen und Literatur:
Archiv der Nibelungia Wien. Mitteilung Gottfried Mazal, 29. 9. 2016.https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Hugo_Zönlaib (Abruf 12. 6. 2020)
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, S. 410.