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Abg. z. NR a.D. HR i.R. Dipl.-Vw. Dr. Gottfried Feurstein

Abg. z. NR a.D. HR i.R. Dipl.-Vw. Dr. Gottfried Feurstein

Urverbindung: Leopoldina (26.02.1959)

Geboren: 07.03.1939, Andelsbuch (Bezirk Bregenz, Vorarlberg)
Gestorben: 12.03.2024, Andelsbuch (Bezirk Bregenz, Vorarlberg)
Nationalratsabgeordneter, Landesbeamter (Hofrat)

Lebenslauf:

Feurstein wurde als Sohn eines Metzgermeisters geboren. Nach der Volksschule in Andelsbuch ging er ab 1948 auf die Hauptschule in Bezau, dem Hauptort des Bregenzer Waldes. 1953 wechselte er auf die Handelsschule und Bregenz und ein Jahr später auf die dortige Handelsakademie. In dieser Zeit wurde er bei der MKV-Verbindung Wellenstein aktiv. Nach seiner Matura im Jahr 1958 begann er das Studium der Volkswirtschaft an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck (1961 Dipl,-Vw.; 1963 Dr. rer. oec.), wo er der Leopoldina beitrat (Couleurname Welf).

Feurstein war zwischen 1961 bis 1963 wissenschaftliche Hilfskraft am Institut der Volkswirtschaftslehre an der Universität Innsbruck. Mit 1. Dezember 1963 trat er den Vorarlberger Landesdienst, Landesstelle für Statistik, mußte aber 1964 den Präsenzdienst beim Österreichischen Bundesheer ableisten. Bereits 1966 wurde er Leiter der Landesstelle für Statistik. 1973/1974 war er bei der OECD in Paris tätig. 2004 ging er als Beamter in Pension.

Feurstein trat der ÖVP bei und kandidierte 1965 bei den Gemeinderatswahlen für Andelsbuch. Er wurde gewählt und gehörte dem Gemeinderat 50 Jahre bis 2015 an. 1970 wurde er ehrenamtlicher Geschäftsführer der Regionalplanungsgemeinschaft Bregenzerwald, welche Funktion er bis 1985 ausübte. Dadurch kam er mit der Politik in Berührung. Auf Anregung von Landeshauptmann Herbert Keßler (AIn EM) kandidierte er bei den Nationalratswahlen des Jahres 1975, wurde gewählt und gehörte diesem nach Wiederwahlen vom 4. November 1975 bis 19. Dezember 2002 über 27 Jahre an (XIV. bis XXI. Gesetzgebungsperiode).

Bei seiner parlamentarisch-politischen Arbeit hatte Feurstein den Schwerpunkt auf dem Gebiet Soziales. Zahlreiche Gesetzesinitiativen dieses weiten Bereiches gehen auf ihn zurück. Ab 1989 war er zeitweise Sozialsprecher der ÖVP, und von 1999 bis 2002 war er stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Soziales und Arbeit des Nationalrates. Außerdem gehörte er dem Hauptausschuß an. Nach seinem Ausscheiden aus dem Nationalrat war er von 2008 bis 2016 Landesobmann des ÖVP-Seniorenbundes.

Feurstein war von 1976 bis 1986 Präsident des Volleyball-Verbandes Vorarlberg und ab 1986 Landesoberschützenmeister. Er war Bandphilister der MKV-Verbindungen Kustersberg Bregenz und der Augia-Brigantina Bregenz. Er starb fünf Tage nach seinem 85. Geburtstag und wurde auf dem Friedhof in Andelsbuch beigesetzt.

Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 14. 3. 2024).
https://www.parlament.gv.at/person/319?selectedtab=BIO.
https://www.archiv-blog.com/post/dr-gottfried-feurstein-ein-mensch-und-politiker-mit-kopf-hand-und-herz4.
Plitzner, Klaus: Korporierte Vorarlberger Politiker 1848 bis 2003. Wien – Frankfurt/Main – Straßburg – Brüssel, in: Acta Studentica 149–150/2004), 47–55.