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Abg. z. NR a.D. Gen.-Dir. Präs. i.R. Dr. Rupert Roth

Abg. z. NR a.D. Gen.-Dir. Präs. i.R. Dr. Rupert Roth

Ehrenmitgliedschaften: Babenberg Graz

Geboren: 19.09.1903, Hitzendorf (Bezirk Graz-Umgebung, Steiermark)
Gestorben: 13.04.1978, Graz
Nationalratsabgeordneter, Vorstandsvorsitzender bzw. Generaldirektor (Alpine Montan AG), Präsident der Kammer der gewerblichen Wirtschaft Steiermark, Landesobmann des Wirtschaftsbundes Steiermark

Lebenslauf:

Roth wurde als Sohn eines Müllermeisters geboren, absolvierte das Gymnasium in Graz und begann danach das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz (Dr. iur.). Nach der Gerichtspraxis besuchte er die Konsularakademie. Nach seinen Studien tat er Dienst in der Steiermärkischen Landesregierung, wechselte aber dann ins Bundeskanzleramt (Auswärtige Angelegenheiten, Bundespressedienst). Nach dem Anschluß im März 1938 wurde er entlassen und war in der Privatwirtschaft tätig (u. a. bei der Julius Meinl AG).

Nach dem Krieg stellte sich Roth für den Wiederaufbau zur Verfügung und engagierte sich in der Steiermark bei der ÖVP bzw. im Wirtschaftsbund sowie in der dortigen Kammer der gewerblichen Wirtschaft. So wurde er gleich geschäftsführender Landesobmann des ÖVP-Wirtschaftsbundes. Von 1950 bis Anfang November 1966 war er dann Landesobmann, womit er einer der stellvertretenden Landesparteiobmänner war. In der Handelskammer wurde er 1946 deren Präsident, was er bis November 1969 blieb. Darüber hinaus war er von 1948 bis 1953 Präsidiumsmitglied der Vereinigung Österreichischer Industrieller und Vorstandsmitglied von deren steirischen Landesgruppe. Roth zählte nach 1945 zu den führenden Wirtschaftspolitikern der Steiermark.

Diese Positionen zogen politische Funktionen nach sich. Er kandidierte im Herbst 1949 bei den Wahlen zum Nationalrat, wurde gewählt und gehörte diesem vom 8. November 1949 bis zum 15. April 1961 (Mandatsniederlegung) an. In der VII. Gesetzgebungsperiode (1953 – 1956) war er Vorsitzender des Handelsausschusses.

Beruflich war Roth ab 1949 Vorstandsdirektor der Österreichischen Alpine Montangesellschaft AG in Leoben-Donawitz und Von 18. Dezember 1964 bis zum 1. Februar 1968 deren Vorstandsvorsitzender (Generaldirektor). Im damaligen Proporzsystem zwischen ÖVP und SPÖ hatten die VÖEST einen „roten“ Generaldirektor und dafür einen „schwarzen“ Aufsichtsratspräsidenten, nämlich Othmar Seefeldner (Cl), die Alpine hingegen einen „schwarzen“ Generaldirektor und einen „roten“ Aufsichtsratspräsidenten. Vizepräsident des Aufsichtsrates der Alpine zu dieser Zeit war Walther Kamschal (Cl).

Zusätzlich war Roth noch Vorstandsvorsitzender der Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft, der Steirischen Gußstahlwerke AG, der Kärntnerischen Eisen- und Stahlwerke AG Ferlach und der Lavanttaler Kohlebergbau GmbH, Darüber hinaus war er Aufsichtsratspräsident der Grazer Messe AG, Mitglied des Verwaltungsausschusses der Steiermärkischen Bank sowie Aufsichtsratsmitglied der Stölze Glas-Industrie AG, der Steirischen Wasserkraft- und Elektrizitäts AG (Steweag, nunmehr Energie Steiermark) und der Schöckeleisenbahn AG.

Quellen und Literatur:

Biographisches Handbuch der österreichischen Parlamentarier 1918–1993. Hg. von der Parlamentsdirektion. Wien 1993, S. 488.