Lebenslauf:
Weber wurde als Sohn eines Bauern geboren und absolvierte das Gymnasium in Leitmeritz. Danach begann er das Studium zuerst an der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt Leitmeritz, wo er in das dortige Priesterseminar eintrat. In der Folge wurde er an das Collegium Bohemicum nach Rom geschickt, um an der Päpstlichen Universität Gregoriana das Theologiestudium zu beenden (Dr. theol.). In Rom wurde er am 17. Februar 1901 zum Priester geweiht.
Nach seiner Rückkehr nach Böhmen war Weber zuerst Kaplan in Teplitz (Teplice) und Religionslehrer in Aussig (Ústí nad Labem). 1927 wurde er in das Domkapitel von Leitmeritz berufen. Nach dem Tod des Leitmeritzer Bischofs Joseph Groß (Fd) am 20. Januar 1931 dauerte es rund zehn Monate, bis sich der Heilige Stuhl und die Tschechoslowakei auf Weber als Nachfolger einigten. Am 22. Oktober 1931 wurde er zum Bischof von Leitmeritz ernannt und am 22. November 1931 im Prager St. Veits-Dom zum Bischof geweiht. Einer der Mitkonsekratoren war der Prager Weihbischof Johannes Nepomuk Remiger (Fd EM). Am 6. Dezember wurde Weber in Leitmeritz inthronisiert.
Während seiner Amtszeit setzte sich Weber für die Beilegung der nationalen Gegensätze und die Versöhnung zwischen Deutschen und Tschechen ein. Er baute auch den Religionsunterricht und den caritativen Einsatz aus. Nach der Angliederung des Sudetenlandes im September 1938 wurde das Priesterseminar in Leitmeritz geschlossen, und Weber mußte seine Residenz verlassen. Es wurde ihm auch verboten, die zu seiner Diözese gehörenden Pfarren auf dem Gebiet des Protektorats Böhmen-Mähren zu besuchen.
Nach dem Krieg sollte Weber als Deutscher ausgesiedelt werden, es gelang ihm jedoch zu bleiben, und er konnte vorerst auch sein Amt ausüben. Doch die Repressalien des Staates auf ihn nahmen derart zu, daß am 28. Januar 1947 Papst Pius XII. (Tfs EM) seinen Rücktritt angeboten hatte. Dieser wurde am 10. März 1947 angenommen, und mit gleichem Datum wurde er zum Titular-Erzbischof von Samos ernannt. Er konnte in Leitmeritz bleiben und starb eineinhalb Jahre später. Er wurde in der Bischofsgruft des Doms zu Leitmeritz bestattet. Präsident Václav Havel verlieh im 1993 posthum den Masaryk-Orden.
Quellen und Literatur:
Bischöfe, Äbte, Pröpste aus dem CV und ÖCV. Regensburg 2009, S. 182.http://www.catholic-hierarchy.org/bishop/bwebera.html.
https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Alois_Weber