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Anton Schott

Anton Schott

Ehrenmitgliedschaften: Ferdinandea (Prag) zu Heidelberg

Geboren: 08.02.1866, Kohlheim (Bezirk Klattau, Böhmen; nunmehr Uhlište, Gemeinde Chudenín, Bezirk Klatovy, Tschechien)
Gestorben: 04.04.1945, Mettmach (Bezirk Ried im Innkreis, Oberösterreich)
Schriststeller

Lebenslauf:

Schott wurde als Sohn eines Webers und Kleinhäuslers geboren. Nach unregelmäßigen Volksschulbesuch war er zwei Jahre auf der Realschule in Pilsen und trat mit 15 Jahren als Schreibgehilfe in eine Rechtsanwaltskanzlei in Neuern (Bezirk Klattau, nunmehr Nýrsko) ein. Durch disziplinierte und intensive Selbstbildung gelang ihm 1883 – also als Siebzehnjährigen – die Beschäftigung als provisorischer Unterlehrer und dann die Reifeprüfung. Anschließend absolvierte er das Lehrerseminar in Prag und war dann als Volksschullehrer tätig.

In dieser Zeit entdeckte Schott sein Talent als Schriftsteller und etablierte sich in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts als solcher. Seine erste Erzählung erschien 1891 in der „Kölnischen Volkszeitung“ (Vorgängerin der heutigen „Kölnischen Rundschau“). Seine ersten erfolgreichen Bücher waren der 1900 bei Butzon & Bercker in Kevelaer erschienene Roman „Auf Irrwegen“ sowie 1902 die Erzählung „Das Glücksglas“. Insgesamt veröffentlichte er über 50 Romane und Erzählungen.

Schott gehörte zu dem Kreis der vielschreibenden und auch erfolgreichen Romanautoren in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg, zu denen u. a. auch Paul Keller (AW EM) oder Karl Domanig (AIn) zählte. Man kann ihn aufgrund seiner damaligen Breitenwirkung als Volksschriftsteller bezeichnen, der in seinem Schaffen von seiner katholisch-konservativen Gesinnung geleitet wurde. Seine Erzählstoffe bezog er vornehmlich aus seiner unmittelbaren Heimat des nordwestlichen Böhmerwaldes, wobei er als Motive hauptsächlich aus dem Leben und dem Schicksal der einfachen Leute (Bauern, Handwerker) wählte. Obwohl seine Werke zu seinen Lebzeiten beachtliche Auflagen erzielten, ist er heute fast völlig in Vergessenheit geraten, wobei er hier das Schicksal vieler ähnlich erfolgreicher Autoren der damaligen Zeit teilt.

Schott war nun finanziell nicht mehr vom Lehrerberuf abhängig und lebte als freier Schriftsteller zuerst in Hinterhäuser (nunmehr Zadní Chalupy), jetzt Gemeinde Stubenbach (nunmehr Prášily), Bezirk Klattau, zog aber Anfang 1913 auf das Gut Freisitz Tischingen in Bergham bei Leonding (Bezirk Linz-Land). Nach 1918 verarmte er durch die Inflation, mußte dieses Gut aufgeben und lebte dann ab 1921 in Sipbachzell (Bezirk Wels-Land) und ab 1924 in Peuerbach (Bezirk Grieskirchen). 1929 erwarb er das Gut Hub bei Mettmach, wo er bis zu seinem Tod kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs lebte.

Schott beschäftigte sich auch intensiv mit der Pflanzenwelt und errichtete auf seinem Gut Hub ein beachtliches Herbarium, das 1948 an das Oberösterreichische Landesmuseum Linz integriert wurde. 1901 erhielt er den Preis der Deutschen Literaturgesellschaft.

Werke:

(Auswahl)
Der Hüttenmeister (1896).
Der Wildhof (1898)
Auf Irrwegen (1900)
Der letzte Richter (1901)
Das Glücksglas (1902).
Der Bauernkönig (1903).
Die versunkene Stadt (1904).
Fahrendes Volk (1909).
Die Asgarden. Ein Prager Studentenroman (1909).
Leut‘ aus dem Walde (1910).
Das Hundsschlössel (1910).
Die Einöder (1910).
Gerichtet (1911).
Bibel und Jesuit. Roman aus der Mitte des 17. Jahrhunderts (1912).
Schwedenzeit. Historischer Roman (1912).
Die Kaiserbraut (1914).
Um die Heimat (1915).
Der Hacker vom Freiwald (1924).
Bannfluch und Pest (1927)
Landstreicher (1927).
Hussenzeit (1928).
Eine Geißel Gottes (1939).

Quellen und Literatur:

Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Band 11, Wien 1999, S. 150f.