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ao. Univ.-Prof. Vz.Präs. HR i.R. Mag. Dr. Hans-Walther Kaluza

ao. Univ.-Prof. Vz.Präs. HR i.R. Mag. Dr. Hans-Walther Kaluza

Urverbindung: Sängerschaft Waltharia (01.02.1960)

Geboren: 19.01.1939, Wien
Gestorben: 07.04.2010
Kartellvorsitzender des MKV, Präsident des Europäischen Kartellverbands (EKV), Präsident der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV), Hofrat und tit. Vizepräsident (Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen), tit. ao. Universitätsprofessor

Lebenslauf:

AUSBILDUNG UND BERUFLICHE LAUFBAHN

Kaluza stammte aus Wien-Döbling, wo er am dortigen humanistischen Gymnasium 1959 die Matura ablegte. In dieser Zeit wurde er bei der MKV-Verbindung Thuiskonia Wien aktiv (1955). Anschließend begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (abs. iur. 1963, Dr. iur. 1977), wo er der Waltharia beitrat (Couleurname Dr. cer. Caesar) und bei der er im Wintersemester 1961/62 Senior war.

Nach Beendigung seines Studiums trat Kaluza 1963 in den Dienst des Bundesamts- für Eich und Vermessungswesen, dem er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1999 angehörte. Dort war er vor allem mit juristischen Fragen befaßt, wurde 1983 zum Hofrat ernannt und war zuletzt Leiter der Gruppe Eich- und Vermessungsämter. Anläßlich seines Übertritts in den Ruhestand wurde ihm der Titel Vizepräsident verliehen.

Kaluza profilierte sich berufsbedingt auf dem Gebiet des Vermessungsrechts sowie der angrenzenden Gebiete und gab dazu zahlreiche Veröffentlichungen heraus. Ebenso hatte er bereits in den sechziger Jahren maßgeblich an der Vorbereitung des Vermessungsgesetzes mitgewirkt. Bereits 1978 wurde er Lektor für Technisches Recht an der Universität für Bodenkultur. 1989 wurde er dort zum Honorarprofessor ernannt, und 1995 erhielt er den Titel eines außerordentlichen Universitätsprofessors. Von 1981 bis 1990 bekleidete er das Amt eines stellvertretenden Vorsitzenden des Instituts für Wohnrecht und Wohnpolitik.

Darüber hinaus war Kaluza von 1980 bis 1991 stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Gemeinnützigen Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft „Alpenland“ und dann dort von 1991 bis 2007 Mitglied des Vorstands. Von 1982 bis 2006 war er Mitglied des Aufsichtsrates der Gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft Kamptal GmbH. Von 1987 bis 1998 war er Geschäftsführer der NÖSTA–Gemeinnützige Gesellschaft für Stadt- und Dorferneuerung und Alternatives Wohnen sowie dann bis 2006 Vorsitzender deren Aufsichtsrates. Von 1984 bis 1991 war er Mitglied des Aufsichtsrates der „Furche“-Betriebs GmbH.

ENGAGEMENT IM MKV, IM EKV UND IN DER AKV

Ab 1957 engagierte sich Kaluza im Mittelschülerkartellverband (MKV). So war er Kartellpressereferent, Chefredakteur der MKV-Zeitung „Burschenwacht“ (hieß dann später „Couleur“), Kartellvorsitzenderstellvertreter und Kartellphilisterconsenior. Schließlich wurde er 1967 zum Kartellvorsitzenden gewählt. In seiner Amtszeit wurde ein Verbändeabkommen zwischen ÖCV und MKV abgeschlossen, welches das Verhältnis beider Verbände entkrampfte und aufgrund dessen regelmäßig Verbändegespräche stattfanden. Auf einem diese wurde z. B. eine gemeinsame Erklärung zur Fristenlösung beschlossen. Kaluza war als Kartellvorsitzender 1973 maßgeblich an der Gründung der Schülerunion beteiligt, die damals in Anlehnung an die Österreichische Studentenunion (ÖSU) entstanden ist, um Einfluß auf die die Schülersprecher-Wahlen zu bekommen. Nach seinem Ausscheiden aus diesem Amt im Jahr 1976 wurde er zum Ehrenkartellvorsitzenden des MKV gewählt. Sein Nachfolger war Helmut Puchebner (Baj EM).

Im Zuge dieser engeren Kontakte mit dem ÖCV ab 1971 wurde von Kaluza der Zusammenschluß der deutschsprachigen katholischen Korporationsverbände angeregt. So entstand die Idee eines Europäischen Kartellverbandes (EKV). Dessen provisorisches Präsidium wurde am 19. Mai 1973 in Salzburg konstituiert, dem Kaluza vorstand. 1975 wurde der EKV schließlich gegründet, und Kaluza wurde zum ersten Präsidenten gewählt, welches Amt er bis 1979 innehatte. Er war maßgeblich am Aufbau dieses Verbandes beteiligt, der letztlich seine Idee war.

Aufgrund seiner Funktion im MKV kam Kaluza mit der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV) in Kontakt. 1970 wurde er zu der Vizepräsident und 1976 als Nachfolger von Franz Karasek (Nc) zur deren Präsident gewählt, welches Amt es bis 1987 innehatte. Dann wurde er zum Ehrenpräsidenten der AKV gewählt. Sein Nachfolger in diesem Amt war Theodor Detter (AW). Aufgrund dieser Funktion war er 1983 Vizepräsident des Österreichischen Katholikentages.

ENGAGEMENT IN DER ÖVP

Kaluza engagierte sich bereits als Gymnasiast in der ÖVP und war von 1955 bis 1957 Bezirksobmann der Österreichischen Jugendbewegung in Döbling (nunmehr Junge ÖVP). Nach seiner Übersiedelung Mitte der sechziger Jahre nach Klosterneuburg war er in der dortigen ÖVP aktiv und von 1980 bis 1989 Mitglied der Landesparteilung der ÖVP Niederösterreich. Von 1981 bis 1990 Mitglied war er Mitglied des Hauptbezirksvorstands der ÖVP-Wien-Umgebung und von 1982 bis 1999 Vorsitzender des Bundeskontrollausschusses des ÖAAB. Für die ÖVP war er von 1983 bis 1994 Mitglied der Hauptwahlbehörde im Innenministerium.

Vor allem bekleidete Kaluza Funktionen in ÖVP-Vorfeldorganisationen. So war er von 1980 bis 1985 stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für staatsbürgerliche Erziehung und von 1979 bis 1989 Landesobmann des Niederösterreichischen Mieter-, Siedler- und Wohnungseigentümerverbandes. Von 1980 bis 1995 war er Geschäftsführer der Multiplex Media Verlags GmbH und der Tonstudio Kärntnerstraße GmbH. Von 1991 bis 1997 war er Geschäftsführer der Alpha Medien GmbH.

Nicht zuletzt aufgrund seiner Funktionen im MKV war Kaluza Bandphilister der MKV-Verbindungen Austro-Bavaria Wien, Gothia-Seckau, Wolkenstein-Liezen, Gothia-Althofen, Teutonia-Innsbruck und Arminia-Klosterneuburg. Er verstarb nach längerem Leiden und wurde auf dem Friedhof von Tulln (Niederösterreich) begraben. Sein Sohn ist Peter Kaluza (NdW).

Werke:

(Auswahl)
Das österreichische Vermessungsrecht (1976; 3. Aufl. 2002)
Bodeneigentum – Recht ohne Rechte (1977).
Maß- und Eichrecht (1979).
Österreichisches Maß- und Eichrecht (1993).

Quellen und Literatur:

Lebenslauf zur Verfügung gestellt von Peter Kaluza (NdW), 14. 6. 2018.