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HR i.R. Siegfried Dohr

HR i.R. Siegfried Dohr

Urverbindung: Rugia (11.01.1955)

Geboren: 02.10.1934, Klagenfurt
Gestorben: 12.09.2010, Wien
Vorsitzender der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD), Finanzbeamter

Lebenslauf:

Dohr wuchs im Lavanttal (Kärnten) auf, zog aber nach dem Krieg mit seinen Eltern nach Wien, nachdem sein Vater Josef Dohr, Urmitglied der MKV-Verbindung Babenberg Klagenfurt, Verwaltungsdirektor am Jesuitenkolleg in Kalksburg wurde. Nach der Matura im Jahr 1955 begann Dohr das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, wo er der Rugia bei (Couleurname Rex) beitrat, deren Senior er im Wintersemester 1962/63 und im Sommersemester 1963 war. Er mußte sich aber dieses verdienen und war zu diesem Zweck vom Oktober 1954 bis Ende Juni 1961 im Jesuitenkolleg Kalksburg angestellt. Er beendete sein Studium jedoch nicht.

Anfang 1962 trat Dohr in den Dienst der Finanzlandesdirektion für Wien, Niederösterreich und das Burgenland, wo er im Finanzamt für den 12., 13., 14 und 23. Bezirk tätig war. Mit 1. Januar 1974 wurde er dem Bundesministerium für Finanzen zugewiesen, wo er mit 1. Juli 1980 zum Amtsdirektor befördert wurde. 1994 wurde ihm der Berufstitel Hofrat verliehen. Er engagierte sich bald in der Personalvertretung bzw. in der Gewerkschaft des Öffentlichen Dienstes (GÖD) und war bereits ab 1967 Mitglied des Zentralausschusses für die sonstigen Bediensteten des Finanzministeriums (bis 1977). Bereits 1969 übernahm er den Vorsitz der Bundessektion Finanz der GÖD (bis 1977) und war dann von 1977 bis 1989 Dienstrechtsreferent der GÖD. 1989 wurde er zum Vorsitzenden der GÖD gewählt, welche Funktion er bis 1997 ausübte. Dadurch war er auch Mitglied des Bundesvorstands des ÖGB. In seiner Zeit war er an der Weiterentwicklung des Beamtendienstrechtes maßgeblich beteiligt. Bei seinem Abtreten wurde er zum Ehrenvorsitzenden der GÖD gewählt. Frühere Vorsitzende der GÖD waren Franz Gabriele (F-B) und Alfred Gasperschitz (Nc), der Dohrs Vor-Vorgänger war.

Als Vorsitzender der GÖD war Dohr der Spitzenrepräsentant seiner Gewerkschaft bei Verhandlungen mit dem Bund und den Ländern. Er war auch stellvertretender Vorsitzender der Fraktion christlicher Gewerkschafter im Österreichischen Gewerkschaftsbund und Mitglied der Bundesleitung des ÖAAB. Von 1990 bis 1992 war er Vizepräsident der Versicherungsanstalt öffentlicher Bediensteter und ab 1992 deren Präsident. 1993 wurde er zum Vizepräsidenten der Europäischen Föderation des öffentlichen Dienstes bestellt.

Dohr engagierte sich im Ruhestand auch bei der Rugia (Philisterconsenior) und verstarb nach geduldig ertragener Krankheit. Er wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben (1B/1/49).



Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsvizedirektor Heinz Hafner Am, Mitteilung vom 3. 12. 2019.
Verbindungsarchiv Rugia, 2. 12. 2019 (Peter Kuleff).
GÖD. Der öffentliche Dienst aktuell, Ausgabe 6, September 2010.