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BR LAbg. Dr. Franz Reinprecht

BR LAbg. Dr. Franz Reinprecht

Urverbindung: Rudolfina (06.11.1907)

Geboren: 21.11.1886, Waasen (nunmehr Leoben, Steiermark)
Gestorben: 30.08.1929, Baden bei Wien (Niederösterreich)
Vorsitzender des Bundesrates, Landesrat (Kärnten), Landtagsabgeordneter (Kärnten), Beamter (Post)

Lebenslauf:

Reinprecht wurde als Sohn eines Staatsbahnbediensteten geboren, besuchte die Volksschule in Friesach (Kärnten) und das Gymnasium in Klagenfurt, wo er Anfang 1906 einer der Mitbegründer der katholischen Pennalie Karantania (später MKV) war). Nach der Matura im Jahr 1907 begann er das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1914), wo er der Rudolfina beitrat (Couleurname Herwig) und auch einmal Senior war. Die Rudolfina wurde zu dieser Zeit die bevorzugte Verbindung der Kärntner in Wien. Im Ersten Weltkrieg diente er in der k. u. k. Armee (letzter Dienstgrad: Oberleutnant der Reserve; Auszeichnungen: silbernes Signum laudis, Signum laudis am Band mit Schwertern, Karl-Truppenkreuz).

Nach dem Krieg nahm Reinprecht am Kärntner Abwehrkampf teil und trat in Klagenfurt in den Dienst der Post- und Telegraphendirektion (letzter Dienstgrad Postrat). Gleichzeitig engagierte er sich politisch in der Christlichsozialen Partei, deren Landesobmann er ab 1919 bis zu seinem Tod war. 1918 wurde er von ihr in die Vorläufige Kärntner Landesversammlung entsandt. 1921 kandidierte er bei den Wahlen zum Verfassungsgebenden Landtag, wurde gewählt und gehörte diesem bis zum 25. September 1923 an. In dieser Periode war er zuerst 2. Landtagsvizepräsident und ab 1922 Landtagspräsident.

Für die Landtagswahlen des Jahres 1923 kandidierte Reinprecht neuerlich, jedoch wurde er vom Landtag am 6. November 1923 in den Bundesrat entsandt, dem er dann bis zu seinem Tod angehörte. Vom 1. Dezember 1925 bis zum 31. Mai 1926 war er dessen Vorsitzender. Ebenfalls am 6. November 1923 wurde er vom Landtag zum Landesrat gewählt. Diese Funktion bekleidete er eine Wahlperiode bis zum 20. Mai 1927. Er war auch von 1921 bis 1924 Mitglied des Gemeinderates von Klagenfurt.

Reinprecht war auch Bandphilister der katholischen Pennalie Gothia Klagenfurt. Er starb überraschend mit 42 Jahren, nach ihm wurde in Klagenfurt der Franz-Reinprecht-Weg benannt. Sein Bruder war der ebenfalls frühverstorbene Ludwig Reinprecht (Rd), Professor an der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt Klagenfurt. Er trat rund zwei Wochen vor ihm der Rudolfina bei. Beide begründeten eine Kärntner Tradition bei der Rudolfina, die sich auch politisch auswirkte. Dazu Näheres bei der Biographie von Ludwig Reinprecht.

Quellen und Literatur:

Biographisches Handbuch der österreichischen Parlamentarier 1918–1993. Hg. von der Parlamentsdirektion. Wien 1993, S. 470.