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Bez.Vst. a.D. ObStdtBauR. ZI Dipl.-Chem. Dr. Otto Friesinger

Bez.Vst. a.D. ObStdtBauR. ZI Dipl.-Chem. Dr. Otto Friesinger

Urverbindung: Pannonia (22.02.1933)

Bandverbindungen: Rt-D

Geboren: 12.11.1913, Wien
Gestorben: 26.11.1980, Wien
Bezirksvorsteher (Wien-Innere Stadt), Technischer Beamter

Lebenslauf:

Friesinger wurde als Sohn eines Straßenbahners geboren, der im Ersten Weltkrieg gefallen ist, und besuchte die Realschule in Wien IX (Glasergasse). Nach der Matura 1931 begann er das Studium der Chemie an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien (Dipl.-Chem. 1939, Dr. phil. 1940), wo er der Pannonia beitrat (Couleurname Gernot). Er in dieser Zeit jeweils zweimal Fuchsmajor und Senior. Als Halbwaise mußte er sich sein Studium mit Gelegenheitsarbeiten und Nachhilfeunterricht finanzieren.

Nach Studienende im Jahr 1939 trat Friesinger in den Dienst der Gemeinde Wien, wurde aber, da er sich weigerte, der NSDAP beizutreten, nur für untergeordnete Aufgaben eingesetzt. 1940 wurde er zu Deutschen Wehrmacht eingezogen und war in den besetzten Niederlanden sowie in Griechenland im Einsatz. Krankheitshalber konnte er nach Wien zurückkehren und war wieder als Chemiker tätig.

Nach dem Krieg legte Friesinger 1948 die Prüfung für den Staatsbaudienst ab, wurde zum Baurat ernannt und bei der Gemeinde Wien als Laboratoriumsleiter tätig. Er legte auch die Prüfung als Zivilingenieur ab und war seit 1953 gerichtlich beeideter Bausachverständiger für Baumaterialienprüfung.

Friesinger hat sich nach dem Krieg bei der Wiener ÖVP kommunalpolitisch betätigt. Er wurde Mitglied des Bezirksrats Wien-Innere Stadt und in diesem Bezirk auch ÖVP-Bezirksparteiobmann. 1951 wurde er zum Bezirksvorsteher des ersten Wiener Gemeindebezirks Innere Stadt gewählt. Beide Funktionen übte er bis 1968 aus. Danach wurde er Leiter der Bundesversuchs- und Forschungsanstalt Wien-Arsenal, welche Funktion er krankheitshalber später zurücklegen mußte.

Friesinger engagierte sich stark in der Pannonia. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er zusammen u. a. mit Ferdinand Habl (Pan) beim Wiederaufbau der Verbindung tätig und – er war noch nicht philistriert – war in den ersten Jahren mehrmals Fuchsmajor und Senior. Auch als Alter Herr war er aktiv und von 1960 bis 1966 Philistersenior. Er war auch Mitglied der MKV-Verbindung Ostgau Wien (2. Dezember 1946). Er gehört neben Hans Hemmelmayer (Pan) sowie Walter Kasparek (Rt-D) zur Riege der Wiener Bezirksvorsteher aus dem ÖCV.

Im Zuge einer Pilgerreise ins Heilige Land im Jahr 1980 ist bei Friesinger eine schwer Krankheit ausgebrochen, der er wenige Wochen später erlegen ist. Er wurde auf dem Friedhof des Wallfahrtsortes Hafnerberg (Gemeinde Altenmarkt an der Triesting, Bezirk Baden, Niederösterreich) begraben.



Quellen und Literatur:

Exner, Ernst (Pan): Dipl.-Chem. Dr. Otto Friesinger, in: Pannonenspiegel, September 2013, S. 5f.