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Sekt.-Chef Dipl.-Ing. Rudolf Schober

Sekt.-Chef Dipl.-Ing. Rudolf Schober

Urverbindung: Norica (18.10.1907)

Bandverbindungen: M-D, R-D

Geboren: 24.10.1888, Innsbruck
Gestorben: 05.04.1957, Wien
Sektionschef

Lebenslauf:

Scho­ber be­such­te zu­erst die Stel­la ma­tu­ti­na in Feld­kirch und da­nach das Gym­na­si­um in Inns­bruck, wo er 1906 die Ma­tu­ra ab­leg­te. Da­nach stu­dier­te er Ar­chi­tek­tur an der Tech­ni­schen Hoch­schu­le in Wien (Dipl.-Ing. 1913), wo er der No­ri­ca bei­trat (Cou­leur­na­me Rudi). Ihr trat zur sel­ben Zeit auch Hugo Frei­herr von Le­de­rer bei. Scho­ber war Mit­be­grün­der der Marco-Da­nu­bia, deren ers­ter Con­se­ni­or er unter dem Se­ni­or Hans Pern­ter (Nc) war.

Nach dem Stu­di­um wurde Scho­ber nach einer kur­zen Tä­tig­keit als Bau­prak­ti­kant in der nie­der­ös­ter­rei­chi­schen Statt­hal­te­rei Pro­fes­sor an der Bau­hand­wer­ker­schu­le in Imst, 1915 dann Pro­fes­sor an der Staats­ge­wer­be­schu­le für Hoch­bau, Elek­tro­tech­nik, Kunst­ge­wer­be und Schlos­se­rei in Inns­bruck. Be­reits 1919 wurde er zu deren Di­rek­tor er­nannt. Unter sei­ner Di­rek­ti­on war we­ni­ge Jahre dort auch Cle­mens Holz­meis­ter (Nc) Leh­rer. 1927 er­hielt er den Titel Hof­rat ver­lie­hen. In sei­ner Inns­bru­cker Zeit fand er Kon­takt zur Rheno-Da­nu­bia.

Mit 1. Juli 1935 wurde Scho­ber zum Sek­ti­ons­chef und Lei­ter der tech­ni­schen Sek­ti­on im Han­dels­mi­nis­te­ri­um er­nannt. Nach dem An­schluß im März 1938 wurde er be­ur­laubt und mit 31. Juli 1938 mit der Hälf­te des Ru­he­ge­nus­ses zwangs­pen­sio­niert. Au­ßer­dem ver­lor er seine Zu­las­sung als Zi­vil­tech­ni­ker. Nach dem Krieg trat er mit 27. April 1945 wie­der sei­nen Dienst als Sek­ti­ons­chef und Lei­ter der Tech­ni­schen Sek­ti­on zu­erst im Staats­amt für Öf­fent­li­che Bau­ten, Über­gangs­wirt­schaft und Wie­der­auf­bau unter dem Staats­se­kre­tär Ju­li­us Raab (Nc) an. Nach Wie­der­her­stel­lung der Bun­des­re­gie­rung übte er diese Funk­ti­on im Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Han­del und Wie­der­auf­bau aus. Mit 31. De­zem­ber 1953 trat er in den Ru­he­stand.

In die­ser sei­ner Funk­ti­on wirk­te Scho­ber am Wie­der­auf­bau kriegs­zer­stör­ter Kul­tur­bau­ten mit, wie u. a. der Wie­ner Uni­ver­si­tät, der Tech­ni­schen Hoch­schu­le, des Par­la­ments, der Schlös­ser Schön­brunn, Bel­ve­de­re und Het­zen­dorf, der Al­ber­ti­na, des Re­gie­rungs­ge­bäu­des am Stu­ben­ring und des Burg­thea­ters. Zu sei­nem Wir­kungs­kreis ge­hör­ten auch grö­ße­re Stra­ßen­bau­vor­ha­ben.

In sei­ner Inns­bru­cker Zeit war Scho­ber bis 1935 Vi­ze­prä­si­dent der Ti­ro­ler Was­ser­kraft­wer­ke AG und von 1927 bis 1934 Ge­mein­de­rat und Stadt­rat von Inns­bruck. Auch war er seit 1927 Mit­glied der Ti­ro­ler Heim­wehr. Wäh­rend sei­ner Zeit als Sek­ti­ons­chef vor 1938 war er Mit­glied des Ver­wal­tungs­ra­tes der Ra­dio­ver­kehrs AG (RAVAG). Nach sei­ner Pen­sio­nie­rung war er von 1955 bis zu sei­nem Tod Mit­glied des Auf­sichts­ra­tes der Uni­ver­sa­le Hoch- und Tief­bau AG, der Wie­ner­ber­ger Zie­gel­fa­briks- und Bau­ge­sell­schaft und der Gro­ßglock­ner Hoch­al­pen­stra­ße AG.

Scho­ber war mit einer Toch­ter von Al­fred Eben­hoch (AIn) ver­hei­ra­tet und wurde auf dem Fried­hof Neu­stift am Wald in Wien bei­ge­setzt.

Quellen und Literatur:

Enderle-Burcel, Gertrude–Follner, Michaela: Diener vieler Herren. Biographisches Handbuch der Sektionschefs der Ersten Republik und des Jahres 1945. Hg. vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands und der Österreichischen Gesellschaft für Quellenstudien. Wien 1997, S. 419f.